Moers Den Niederrhein auf dem Rad entdecken

Moers · Die Vier-Städte-Radtour verbindet Kultur- und Industrielandschaft. Auf der Strecke mit Marathonlänge liegen einige Sehenswürdigkeiten. Zu weiteren können Radler viele Abstecher machen.

Moers: Den Niederrhein auf dem Rad entdecken
Foto: Marcus Koopmann

"Die Tour ist eine runde Sache." So beschreibt Jens Heidenreich als Projektleiter des Landschaftsparks Niederrhein die Baumkreisroute. Schließlich ist diese Vier-Städte-Radtour eines der bekanntesten Einzelprojekte des Landschaftsparks Niederrhein, durch den von 2000 bis 2005 über das Land 18 Millionen Euro in die Region flossen. Sie verbindet die vier Städte des Landschaftsparks: Moers und Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Rheinberg. Das Zeichen des Landschaftsparks ist auch das Zeichen der Baumkreisroute. Es ist ein großer grüner Punkt mit einem blauen Flatterstrich, der den Rhein symbolisiert. Dieses Zeichen ist an den rot-weißen Fahrradwegweisern zu finden.

Radfahrer können an verschiedenen Punkten in die Tour einsteigen, selbst wenn sie offiziell am Kloster Kamp beginnt. "Der flexible Einstieg und die gute Beschilderung zeichnen diese Tour aus", sagt Jens Heidenreich. Moerser können zum Beispiel an der Kreuzung von Verbandstraße und Römerstraße starten, um wenig später das Geleucht von Otto Piene auf der Rheinpreußenhalde zu sehen, das auch über den Landschaftsparkt finanziert wurde. Neukirchen-Vluyner können am Parkplatz an der Halde Norddeutschland auf den Rundkurs stoßen, Kamp-Lintforter am Kloster Kamp und Rheinberger beim Underberg-Freibad. Diese Einstiegspunkte sind gleichzeitig vier große Sehenswürdigkeiten auf der 42 Kilometer langen Tour. Diese Sehenswürdigkeiten zeugen von der Idee, die hinter der Baumkreisroute steht. Diese ist, Punkte einer niederrheinischen Landschaft zu erfahren und zu verbinden, die durch Kultur und Industrie überformt wurden. Die Radler sehen Kendel und Baggerseen, Wälder und Felder, Kirchtürme und Industrieschlote, etwa den 150 Meter hohen Kamin der Müllverbrennungsanlage Asdonkshof. Dabei rollen sie überwiegend auf asphaltierten Feldwegen oder wenig befahrenen Nebenstraßen.

Auf dem Kamper Berg können Radler die Tour in Marathonlänge unterbrechen, um sich bei einem Kaffee auszuruhen, etwas zu essen oder sich umzusehen. "Es ist immer wieder herrlich, durch den Terrassengarten oder den Kräutergarten zu wandeln", sagt Peter Hahnen, Leiter des Geistlichen-Kulturellen Zentrums Kloster Kamp. Er empfiehlt, einen Blick in die Abteikirche und das Museum zu werfen. "Dort befindet sich auch eine E-Bike-Ladestation", berichtet Peter Hahnen. Eine zweite Pause können die Zweiradfreunde in der Rheinberger Altstadt einlegen. Diese lockt vor allem mit den Häusern um den Markt sowie der Kirche St. Peter.

"Einige Radfahrer sind bei der Routenplanung sehr flexibel", weiß Jens Heidenreich. "Sie fahren auch Sehenswürdigkeiten in der Nähe der Route an." In Repelen bietet es sich zum Beispiel an, einen Umweg über den Jungbornpark mit dem Felke-Museum einzuplanen. In Kamp lohnt es sich, über den ausgeschilderten Wandelweg zum Pappelsee zu rollen. Dort liegt die Beamtensiedlung, deren Häusern in den 1920er Jahren im Stil des Backstein-Expressionismus erbaut wurden. Kurz dahinter ragt das Bergwerk "Friedrich Heinrich" mit seiner mächtigen Industriefassade empor, die Elemente des Jugendstils aufnimmt.

Radler können Karten mit der Baumkreisroute in den Stadtinformationen der Wir-4-Städte abholen, in Moers zum Beispiel in der Stadtinformation am Königlichen Hof. Außerdem gibt es die Karte über www.landschaftspark-niederhein.com . Dort ist auch eine Applikation für ein Fahrradnavigationssystem zu finden.

(got)
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