In Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheurdt Was Hundehalter zahlen

Grafschaft · Einmal im Jahr ist für Hundehalter die Hundesteuer fällig. Wie tief Frauchen und Herrchen für die treuen Begleiter in die Tasche greifen müssen, ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich.

 Hundesteuer

Hundesteuer

Foto: dpa

Kamerad Hund ist ein beliebter Begleiter einerseits, andererseits kostet er. Neben Futter, Impfungen, Tierarztbesuchen, Hundehaftpflicht, Leine und Spielzeug steht alljährlich die Hundesteuer auf der Rechnung, die je nach Wohnort unterschiedlich hoch sein kann. Unsere Redaktion hat in den Kommunen Neukirchen-Vluyn, Rheurdt, Kamp-Lintfort und Moers nachgefragt.

Eins, zwei, drei: die Kosten Während ein Hund in der Gemeinde Rheurdt 72 Euro an Steuern kostet, sind es in Moers 120 Euro, in Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort 100 Euro. Werden zwei Hunde gehalten, liegt Moers je Hund mit 136,50 Euro an der Spitze. 120 Euro je Hund zahlt der Besitzer in Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn. 108 Euro je Hund nimmt die Gemeinde Rheurdt ein. Bei drei Hunden ist Neukirchen Vluyn mit 140 Euro je Hund am günstigsten, Rheurdt mit 162 Euro pro Hund am teuersten. Drei Hunde kosten 486 Euro. Bei der Haltung eines „gefährlichen Hundes“, sogenannten Listenhunden, zahlen Halter pro Hund 504 Euro im Ökodorf pro Jahr, in der Nachbarkommune Neukirchen-Vluyn 160 Euro. Als „gefährlich“ gelten laut NRW-Landeshundegesetz bestimmte Rassen, zum Beispiel Pittbullterrier oder Bullterrier.

Die gesetzliche Grundlage Gesetzliche Grundlage für die kommunale Hundesteuersatzung ist das Kommunalabgabengesetz (KAG). Danach kann jede Gemeinde Steuern erheben, aber auch die Zahl der Hund begrenzen. Die Steuerhöhe wird beeinflusst von der Anzahl der im Haushalt lebenden Hunde und der Frage, ob es sich dabei um so genannte Listenhunde handelt. Jeder Hundehalter ist verpflichtet, seine Hund innerhalb von zwei Wochen bei der Verwaltung an- und bei Tod oder Umzug abzumelden.

Das Problem mit den Häufchen Ein streitbares Thema – vor allem bei Nicht-Hundebesitzern – ist der Umgang mit dem Hundekot. Neukirchen-Vluyn bietet bislang sogenannte Kotbeutelspender mit kostenfreien Tüten an. Wegen unsachgemäßer Nutzung werden künftig laut Beschluss des Bau-, Grünflächen- und Umweltausschusses im Februar aber keine weiteren Spender mehr aufgestellt. „Bei uns können sich Hundebesitzer im Rathaus entsprechende Beutel abholen“, sagt Melisa Kusur, zuständig für die An- und Abmeldung von Hunden in Kamp-Lintfort. Zusätzlich bietet die Stadt mehrere „Dog-Stations“. Zum guten Ton bei Hundehaltern gehört es allerdings schon seit langem, an der Leine eigene Beutel für die Hinterlassenschaften des Hundes mitzuführen. Jeder Hundehalter ist nämlich gesetzlich verpflichtet, den Hundehaufen zu beseitigen. Die Hundesteuer ist demnach keine Reinigungssteuer.

Die Statistik Interessant ist, wie hoch die Zahl der gemeldeten Vierbeiner in den Kommunen ist. „Genau 829 Hunde leben in Rheurdt. Wir haben 6650 Einwohner“, sagt Anke Marquardt, zuständig für die Hundesteuer. Die Gemeinde bietet ein besonderes Leckerli, nämlich drei gekennzeichnete Flächen mit insgesamt acht Kilometern Auflauf. In der Gemeinde gilt Anleinpflicht. Laut Statistik (2019) leben in Moers mit rund 104.500 Einwohnern 6625 Vierbeiner, davon wurden 5266 als Einzelhunde gehalten. „Die Zahl der Hunde verringerte sich von April 2019 bis April 2020 um 15. Eine Zunahme von 123 stellten wir bis April 2021 fest“, sagt Stadtsprecher Thorsten Schröder. „Eine Zunahme, die man durchaus mit dem Lockdown in der Corona-Pandemie in Verbindung bringen könnte.“ Als gleichbleibend bezeichnet Melisa Kusur die Zahl um 2900 gemeldeter Hunde In Kamp-Lintfort. „Aktuell beträgt in Neukirchen-Vluyn die Zahl der Hundehalter mit einem oder mehreren Hunden 2068. Die Zahl ist gegenüber dem Vorjahr in der Corona-Zeit gestiegen. Allerdings war das in den vergangenen Jahren regelmäßig der Fall. Ein Rückgriff auf Corona alleine ist daher nicht möglich“, konstatiert Stadtsprecherin Sabrina Daubenspeck.

Die Einnahmen In Summe brachte die Hundesteuer für die Stadt Moers im Jahr 2019 783.000 Euro ein. Sie ist jedoch nicht zweckgebunden. Daubenspeck: „In Neukirchen-Vluyn fließt die Hundesteuer in den allgemeinen Haushalt und dient der Finanzierung kommunaler Aufgaben.“