Mönchengladbach Vorlesung: Flüchtlinge in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Viele Bürger interessieren sich für die Hochschule-Reihe. Zur ersten Veranstaltung kamen 250 Gäste.

Die derzeitige Flüchtlingskrise wirft viele Fragen auf. Solche, die sich primär um die Folgen für die Kommunen drehen, werden derzeit in der öffentlichen Ringvorlesung "Geflüchtete Menschen - Ankommen in der Kommune" an der Hochschule Niederrhein beantwortet. Am heutigen Mittwoch, 21. Oktober, sprechen dort ab 16.15 bis etwa 19 Uhr maßgebliche kommunale Akteure zum Thema "Flüchtlinge in Mönchengladbach".

Schon am vergangenen Mittwoch war der Andrang groß, der Streifenhörsaal an der Webschulstraße mit rund 250 Gästen gut besucht. Die Verfassungsjuristin Prof. Dr. Dorothee Frings gab einen Einblick in die Wurzeln des Flüchtlingsschutzes und das weltweit einzigartige deutsche Asylrecht. Sie habe keine Lösung der Probleme im Gepäck, nur eine Hoffnung: "Im September kamen 40.000 Flüchtlinge nach Deutschland - das ist kein Grund, sich von Menschenrechten zu verabschieden. Ich hoffe, dass die Politik dies beherzigt."

Sie spielte damit auf die geplanten Transitzonen an, die faktisch Internierungslager darstellten, in denen Flüchtlinge in Haft gesetzt würden. "Damit das funktioniert, brauchen wir eine massive Grenzsicherung. Das heißt, dann müssen wir Zäune bauen", so die Professorin für Verfassungs-, Verwaltungs- und Sozialrecht am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Niederrhein.

Im Anschluss sprach Marc Speer vom Büro Budapest der Organisation Bordermonitoring. Er berichtete über die Geschehnisse in Ungarn im August und September, sprach von einer humanitären Katastrophe inmitten einer europäischen Hauptstadt. "Die Menschen haben dort einfach auf dem Boden gelegen." Außerdem beobachte er auf dem Balkan derzeit das komplette Versagen von Nichtregierungsorganisationen wie Rotes Kreuz und anderen. "Die Hilfe wird dort von Freiwilligen geleistet, sie sich über Facebook organisieren."

Die Ringvorlesung hat zum Ziel, Wissenschaftler aus der Region und aus dem Ausland, kommunale Akteure und Praktiker zusammenzubringen und so den Blick auf die Flüchtlingsproblematik zu erweitern.

Die Veranstaltung ist öffentlich und findet immer mittwochs ab 16.15 Uhr im Streifenhörsaal, Webschulstraße 41-43, statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

(lisa)
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