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Heimspiel in Mönchengladbach Nur Martin kann beim GHTC jubeln

Mönchengladbach · Der Slovake gewinnt gegen seinen Trauzeugen und in seinem Doppel – das ist aber die einzige Ausbeute der Gladbacher gegen den Rochusclub Düsseldorf. Die zarten Titelträume sind nach der 2:4-Niederlage begraben.

 Siegerfoto mit dem Trauzeugen: GHTC-Spieler Andrej Martin (li.) holte gegen seinen besten Freund Hans Podlipnik-Castillo den einzigen Gladbacher Einzelsieg im Bundesligaspiel gegen den Rochusclub Düsseldorf.

Siegerfoto mit dem Trauzeugen: GHTC-Spieler Andrej Martin (li.) holte gegen seinen besten Freund Hans Podlipnik-Castillo den einzigen Gladbacher Einzelsieg im Bundesligaspiel gegen den Rochusclub Düsseldorf.

Foto: Henrik Schmidt/GHTC

Es ist das Top-Spiel zwischen dem Gladbacher HTC und dem Rochusclub Düsseldorf, und diese beiden schenken sich rein gar nichts: Albert Ramos-Vinolas und Marco Trungelliti bieten bei fast 30 Grad und sengender Sonne Sandplatztennis vom Feinsten. Beide bringen ihre Aufschlagspiele durch, und während Ramos-Vinolas vor allem damit und seinen langen, präzisen Schlägen zum Erfolg kommt, bietet Trungelliti eine ganze Palette packender Aktionen: Bei einem krachenden Aufschlag muss sich der Balljunge mit einem Sprung hinter die Anzeigetafel vor der heransausenden Filzkugel in Sicherheit bringen, dann hat Ramos-Vinolas gegen die ansatzlosen Stops kein Mittel. Ab und an bietet der Düsseldorfer Serve and volley an, dann diktiert er wieder von der Grundlinie oder macht den Punkt am Netz mit einem eingesprungenen Schmetterball.

So unterschiedlich die beiden Spieler agieren, so ausgeglichen ist die Partie. Den ersten Satz gewinnt Ramos-Vinolas im Tie-Break, den zweiten Trungelliti ebenfalls im Tie-Break, wobei er das 8:6 mit einem sensationellen Stop macht, so dass das Spiel im Match-Tie-Break entschieden werden muss. Der Gladbacher führt schnell 3:0, es könnte der erste Einzelsieg des Tages für den GHTC werden, der die Chance auf einen Sieg offenhielte. Trungelliti wirft bei dem Rückstand zum wiederholten Male den Schläger auf den Boden und flucht lautstark auf italienisch. Er holt sich aber die nächsten beiden Punkte und damit flucht Ramos-Vinolas auf spanisch – Tennis-Bundesliga als Sprachschule. Wiederholen sollte man die Worte im Urlaub vermutlich dennoch nicht.

Als Trungelliti den Ball ins Netz schlägt, steht es 5:2 für den Gladbacher, der den nächsten Ball seines Gegners im Aus sieht – der Schiedsrichter aber nicht. Nachdem nicht nur der und der Spanier, sondern auch dessen Trainer Patrice Hopfe sich den Abdruck des Balles genau angesehen haben, steht es 5:3. Ramos-Vinolas ist davon nur wenig beeindruckt, kurz darauf hat er beim 8:5 alles in der Hand, nachdem Trungelliti ein einziges Mal einen Stop ins Netz gelegt hat. Der Italiener punktet dann aber mit einer präzisen Vorhand und anschließend unterläuft dem Gladbacher ein Doppelfehler – 8:7. Trotz Aufmunterung aus dem Publikum findet Ramos-Vinolas nun kein Mittel mehr gegen den Düsseldorfer, der ihn beim Stand von 8:8 überrascht, als er einen langen Schlag an der Grundlinie volley nimmt – 8:9 aus GHTC-Sicht. Der Spanier muss danach über den zweiten Aufschlag gehen, und den ahnt Trungelliti voraus und nutzt nach 2:22 Stunden mit einem Return seinen ersten Matchball.

Während Gladbachs Teamchef Henrik Schmidt beiden Spielern für „Tennis der Extraklasse“ dankt und den Zuschauern sagt: „Auf Asche können Sie kein besseres Match erleben“, kämpft neben dem Center Court Andrej Martin um den einzigen Einzelsieg des GHTC an diesem Tag. Vor Ramos-Vinolas hatte schon Adrian Menendez überraschend klar in zwei Sätzen verloren, und auch Aleksandr Nedovyesov musste sich geschlagen geben, allerdings erst im Match-Tie-Break. Nach Break, Re-Break und erneutem Break hat Martin nach gewonnenem ersten Satz auf 5:3 im zweiten Durchgang gestellt, kann die Partie aber nicht mit einem neuerlichen Break beenden, da Hans Podlipnik-Castillo den ersten Matchball abwehrt. Der Düsseldorfer hat wie sein italienischer Mannschaftskollege zwischendurch mal den Schläger auf den Boden geworfen und dafür eine Verwarnung kassiert. Nachdem Martin seinen zweiten Matchball genutzt hat, ist bei Podlipnik-Castillo aber nichts mehr von Unmut zu spüren, – die beiden umarmen sich und posieren gemeinsam fürs Siegerfoto. „Die beiden sind beste Freunde, Andrej war sogar der Trauzeuge von Hans Podlipnik-Castillo“, klärt Schmidt auf.

Der Teamchef muss am Ende die zweite Niederlage in Folge und der aktuellen Saison quittieren, da bei den Doppeln nur Menendez/Martin gewinnen. Damit ist die Gladbacher Hoffnung im Meisterschaftsrennen dahin. „Ja, das ist durch. Wir haben alles probiert, aber gegen einen guten Gegner verloren“, sagt Schmidt. „Wir haben alle Mühen und Kosten auf uns genommen, um Albert Ramos-Vinolas zu bekommen. Er hat nur vier Stunden geschlafen und um 6 Uhr den Flieger genommen. Dafür war er sensationell.“

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