Handball in Korschenbroich Wistuba ist zugleich Spieler und Athletiktrainer

Handball · Sascha Wistuba spielt als Rechtsaußen beim TV Korschenbroich – und ist neuerdings auch für die Fitness des Teams zuständig. Konflikte entstehen dadurch aber nicht.

 Handballer Sascha Wistuba ist auch DOSB-Athletiktrainer.

Handballer Sascha Wistuba ist auch DOSB-Athletiktrainer.

Foto: TVK

Es gibt wohl kaum einen Verein, in dem sich die Spieler nicht fit halten, um bei einem eventuellen Restart der Saison nicht bei null anfangen zu müssen. So natürlich auch der Regionalligist TV Korschenbroich. Dabei wird nicht nur auf die generelle Fitness Wert gelegt wird, sondern auch darauf geachtet, die jeweiligen Schwächen auszumerzen. Neben Trainer Dirk Wolf gibt neuerdings Rechtsaußen Sascha Wistuba den Weg vor, da er von den Korschenbroichern als Athletiktrainer verpflichtet wurde.

„Nach vorausgegangenen Tests, die dann ausgewertet wurden, haben wir zu Beginn des Lockdowns Trainingsprogramme auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Spielers zugeschnitten“, betont Wistuba. „Mittlerweile sind wir zu einer eher offenen Phase übergegangen, in der viele Dinge in Eigenverantwortung übernommen werden. Dennoch habe ich regen Kontakt zu meinen Mitspielern und stehe ihnen telefonisch oder schriftlich mit Ratschlägen zur Verfügung, wenn Fragen aufkommen, was im Idealfall gemacht werden könnte. Dabei geht es um Gewichtsreduktion, Muskelaufbau oder auch darum, wie man sich nach Verletzungen am besten wieder vorbereitet.“

Das ist ein eindeutiges Indiz dafür, dass Wistuba nicht nur als Kollege, sondern auch als „Schleifer“ von seinen Mitspielern akzeptiert wird. „Gerade in der Vorbereitung ist das überhaupt kein Problem“, betont der Familienvater. „Es ist ja nicht so, dass ich nur die Anleitungen gebe. Ich mache natürlich alle Übungen selber mit, denn auch ich muss als Spieler über die nötige Fitness verfügen. Das Team ist immer sehr motiviert und bringt mir dabei auch großes Vertrauen entgegen.“

Dabei kann der 30-jährige Linkshänder komplett auf die Unterstützung seines Trainers hoffen. Seit Wistuba vom Jugendbereich zu den Senioren wechselte, war Dirk Wolf fast immer sein Coach. Angefangen beim TV Kapellen über die DJK Adler Königshof – wo Wistuba für ein Jahr unter Olaf Hansen trainierte, Wolf aber bereits mitmischte – bis hin zum TV Korschenbroich, wo beide nun in der dritten Saison zusammenarbeiten. „Es passt einfach bei uns beiden“, sagt Wistuba. „Wir verstehen uns prima und haben auch ziemlich identische Auffassungen, was Handball betrifft.“

Bis zur vorigen Saison war der Sportlehrer, der später noch eine Zusatzausbildung zum Athletiktrainer machte, sogar der Mannschaftskapitän des TVK und somit das Verbindungsglied vom Trainer zur Mannschaft. Dieses Amt hat er jedoch vor der Saison zur Verfügung gestellt. „Nach Absprache mit dem Trainer war es einfach Zeit für einen Wechsel“, erklärt Wistuba seine Entscheidung. „Es ist gut, auch andere Personen mal voranzulassen, außerdem konnte ich aus beruflichen und familiären Gründen eine ständige Präsenz nicht mehr garantieren. Mein Fokus liegt einfach nicht mehr nur auf dem Handball, aber dennoch habe ich immer noch ein sehr gutes Standing innerhalb des Teams.“

Beruflich macht dem selbstständigem Sportlehrer die Pandemie ebenfalls zu schaffen. Er arbeitet zwar weiterhin als Personal Trainer, jedoch nicht mehr in Gruppen und ausschließlich im Freien bei Wind und Wetter. Weiterhin gibt er noch Online-Kurse und hat sich ein weiteres Standbein aufgebaut. Seit geraumer Zeit gibt er auch an einer Duisburger Realschule Unterricht im Bereich Sport und Ernährung. „Es sind natürlich schwierige Zeiten, aber da müssen wir alle durch.“

Wie es mit ihm und dem TV Korschenbroich weitergeht, ist noch nicht geklärt. „Zunächst einmal hoffe ich, dass wir noch einmal in die Saison eingreifen können, habe allerdings meine Zweifel. Wie es dann in der nächsten Saison sein wird, ist noch unklar. Vielleicht hänge ich meine Schuhe auch an den berühmten Nagel, jedoch nicht für immer. Auch eine Tätigkeit als Trainer kann ich mir gut vorstellen. Das ist jedoch alles noch nicht spruchreif. Ich denke, dass wir uns im Januar zusammensetzen. Nach den Gesprächen wird man dann klarer sehen.“

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