Zuschlag für den Hockeypark Mönchengladbach richtet Hockey-EM aus

Hockey · Der Deutsche Hockey Bund (DHB) hat den Zuschlag als Ausrichter für die EM 2023 im Feldhockey bekommen. Austragungsort der Doppel-EM für Herren und Damen ist der Hockeypark in Mönchengladbach. Die deutsche Nationalmannschaft hat daran beste Erinnerungen.

 2006 feierte die deutsche Nationalmannschaft im Hockeypark den WM-Titel.

2006 feierte die deutsche Nationalmannschaft im Hockeypark den WM-Titel.

Foto: Wolfgang Quednau/Quedna, Wolfgang

Mönchengladbach war für die deutsche Hockey-Nationalmannschaft bislang meist ein gutes Pflaster: 2006 holten die Männer angeleitet vom damaligen Bundestrainer Bernhard Peters die Weltmeisterschaft, 2011 gab es an gleicher Stelle die Europameistertitel. Die Damen erreichten damals ebenfalls das Finale, unterlagen dort jedoch den Niederlanden. 2023 könnte sich die Erfolgsserie fortsetzen – denn dann kehrt „die Doppel-EM nach 2011 wieder ins Wohnzimmer des deutschen Hockeys nach Mönchengladbach zurück“, wie der Deutsche Hockey Bund (DHB) in einer Pressemitteilung schrieb.

Den Zuschlag dafür bekam der DHB vom Europäischen Hockey-Verband EHF am Samstagabend, am Montag veröffentlichte der Verband die Nachricht. „Das Schönste kommt für uns zum Schluss dieses für den Sport so schweren Jahres 2020“, sagte DHB-Präsidentin Carola Meyer in der Mitteilung. „Über die Vergabe der Hockey-EM nach Mönchengladbach freue ich mich  sehr. Unser modernes Hockeystadion bietet sich wegen der hervorragenden infrastrukturellen Voraussetzungen für ein sportliches Großereignis dieser Art geradezu an. Die EM 2023 ist eine weitere Chance für Mönchengladbach, das positives Image als Sportstadt erneut unter Beweis zu stellen“, sagte Gladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs.

Für die Ausrichtung beworben hatten sich die Verbände aus Belgien, Deutschland, England, Frankreich und Spanien – nach einer langen Bewerbungsphase blieben am Ende Belgien und Deutschland übrig. Anfang Dezember gab es vor dem EHF die Abschlusspräsentation – digital, Begehungen vor Ort waren dieses Mal aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich.

„Wir wussten, dass wir eine tolle Bewerbung haben. Mit Belgien stand uns im Finale sozusagen aber eine Großmacht gegenüber. Daher freuen wir uns umso mehr“,  sagte Heiko von Glahn, DHB-Generalsekretär, unserer Redaktion. 2019 hatte Belgien, einer der finanzstärksten Hockeyverbände Europas, noch den Zuschlag für die EM bekommen, der DHB ging mit dem Austragungsort Mönchengladbach leer aus.

Dass es nun anders herum kam, sieht von Glahn auch im Engagement der Stadt Mönchengladbach und des Landes NRW begründet – denn in der finalen Präsentation wirkten Gert Fischer, Sportdezernent der Stadt  als Vertretung des Oberbürgermeisters, sowie Nils Klagge, Referatsleiter Sportliche Großveranstaltungen beim Land NRW, mit. „Beide haben gezeigt, wie viel Lust die Stadt und das Land auf diese Veranstaltung haben. Sie haben sich sehr engagiert, das waren tolle Beiträge“, sagte von Glahn. Der DHB hatte sich zusätzlich für die Präsentation die Unterstützung einer Berliner Eventagentur geholt.

Ein Argument war aber auch der Hockeypark, der mit seinem Fassungsvermögen von 9.000 Zuschauern als größtes Hockeystadion Europas gilt. Entsprechend freut sich auch Michael Hilgers, Ex-Nationalspieler und Betreiber des Hockeyparks, über die Rückkehr des kontinentalen Turniers nach Mönchengladbach.

„Das wird mit Sicherheit ein großes Fest, nicht nur sportlich, sondern auch vom Umfeld und dem Begleitprogramm“, sagte Hilgers, der das Bewerbungsverfahren in enger Abstimmung mit dem DHB begleitet hat. Der Vorteil einer Doppel-EM der Herren und Damen liegt für Hilgers auf der Hand: „So gibt es beinahe jeden Tag ein Spiel mit deutscher Beteiligung. Das schafft eine tolle Atmosphäre und hilft natürlich auch beim Besucherandrang. Und mittlerweile ist bekannt, das Hockey, wenn es um große Turniere geht, am besten in Deutschland aufgehoben ist.“

Die zehnte gemeinsame Europameisterschaft der Herren und Damen wird voraussichtlich über zehn Tage im August 2023 ausgetragen. Die genauen Daten des Turniers sind noch nicht bekannt.

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