Trabrennen Großer Preis als wichtiges Signal

Trabrennen · Am Sonntag veranstaltet der Trabrennverein Mönchengladbach an der Niersbrücke seinen wichtigsten Renntag des Jahres – nur ohne Zuschauer. Für den Ausrichter gibt es gute Gründe, den Traditionswettbewerb nicht ausfallen zu lassen.

 Den entscheidenden Schritt voraus: Kiss Me Bo mit Robbin Bot siegte 2019 beim Großen Preis der Stadt Mönchengladbach auf der Trabrennbahn an der Niersbrücke.

Den entscheidenden Schritt voraus: Kiss Me Bo mit Robbin Bot siegte 2019 beim Großen Preis der Stadt Mönchengladbach auf der Trabrennbahn an der Niersbrücke.

Foto: Fotoagentur Sabine Sexauer

Elmar Eßer und sein Team vom Trabrennverein Mönchengladbach haben die Möglichkeiten, die ihnen der Terminkalender bot, komplett ausgereizt. „Wir wollten den Großen Preis der Stadt Mönchengladbach, der in der Regel im Juli stattfindet, natürlich mit Zuschauern austragen. Weil die Pandemie das nicht zulässt, haben wir die Terminierung in diesem Jahr immer weiter gezogen. Doch jetzt gibt es nichts mehr zu ziehen“, sagt der Vereinsvorsitzende. Somit wird das Traditionsrennen auf der Rennbahn an der Niersbrücke am kommenden Sonntag ohne Live-Publikum über die Bühne gehen.

Die Veranstaltung für das Jahr 2020 auszusetzen, war für Eßer indes keine Option. Und das liegt nicht nur daran, dass Traberfans und Wettfreunde trotzdem live dabei sein können: Auf der Facebookseite www.facebook.com/TrabrennbahnMoenchengladbach gibt es einen Livestream mit Kommentator. Vor allem will der Ausrichter mit dem Großen Preis der Stadt ein wichtiges Signal senden. „Das Rennen hat eine große Tradition, für uns ist das der wichtigste Renntag im Jahr. Und wir zeigen damit auch, dass wir noch da sind.“

Denn die Zukunft der Trabrennbahn ist ungewiss. Am 31. Dezember 2021 läuft der Pachtvertrag aus, dafür soll das direkt anliegende Flughafengelände erweitert werden. Wie es noch weitergehen kann, müsse noch abgewartet werden, sagt Eßer, der bereits erste Gespräche mit der Politik geführt hat. Eines ist ihm wichtig zu betonen: „Für unsere Sportart ist Mönchengladbach weiterhin eine wichtige Rennbahn, vor allem für den Amateur- und Breitensportbereich. Die Resonanz ist sehr gut. Und wir haben immer auch einige Renntage im Jahr, an denen die Wettbewerbe hochwertiger besetzt sind.“

Das ist auch bei den insgesamt elf Prüfungen am kommenden Sonntag (Beginn ist um 12.20 Uhr) der Fall. Für den Tageshöhepunkt, den mit 10.000 Euro dotierten Großen Preis der Stadt, hat der Rennverein sogar zwei stark besetzte Vorläufe zusammenbekommen. Mit dabei ist die Vorjahressiegerin Kiss Me Bo mit Robbin Bot, die starke Gegner erwarten. Allen voran Emilion mit Champion Michael Nimczyk sowie Panoramic, gefahren von Altmeister Hennie Grift, die bisher immerhin 200.000 Euro Gewinnsumme einfahren konnte.

Aber auch General Lee (Rob de Vlieger) und Fuggedaboutit (Tom Koyman) agieren in absoluter Bestform. Aus Hamburg reist Kornelius Kluth an, der sich eine große Chance mit Big Boss As ausrechnet, genau wie der aus Berlin angereiste Thorsten Tietz mit Orkan von Haithabu. Um 15.56 Uhr wird das mit Spannung erwartete Finale gestartet. Doch auch die übrigen Rennen warten mit hochwertig besetzten Feldern auf.

Unter den knapp 100 Startern kommen zahlreiche aus den Niederlanden und Belgien. „Seit wir das Geläuf vor anderthalb Jahren grundsaniert haben, hat sich nicht nur die Qualität der Pferde, die bei uns starten, merklich verbessert, wir sehen auch immer mehr Starter, die weite Wege auf sich nehmen. Sei es aus dem benachbarten Ausland oder aus Nord- und Süddeutschland“, sagt Eßer. Er hofft, dass der wichtigste Renntag des Jahres auch eine Signalwirkung in der Stadt haben wird – auch wenn der Große Preis 2020 ohne Zuschauer auskommen muss.

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