In der Fußball-Bezirksliga: Giesenkirchens Serie und ein Oberliga-Klassiker

Mönchengladbach · Giesenkirchen will seine Siegesserie fortsetzen. Beim Rheydter SV steht ein Klassiker an, den es früher in der Oberliga gab. Am 26. August 1990 sahen 2500 Zuschauer am Hohen Busch den 1:0-Sieg des 1. FC Viersen gegen den „Spö“.

 Das war Giesenkirchens zweiter Streich: Im Stadtderby beim SV Lürrip gab es einen 2:1-Erfolg am Weyersweg.

Das war Giesenkirchens zweiter Streich: Im Stadtderby beim SV Lürrip gab es einen 2:1-Erfolg am Weyersweg.

Foto: Dieter Wiechmann

Mit einigen Tagen Verspätung wurde der DJK/Vfl Giesenkirchen die Fair-Play-Urkunde durch Dieter Kauertz vom Stadtsportbund überreicht. Der Grund war menschlicher Natur. Ein Name war falsch geschrieben worden, das musste korrigiert werden. Kauertz lobte die Vorbildfunktion Giesenkirchens auch der Jugend gegenüber, sich bei allem ehrgeizigen Engagement sportlich fair zu verhalten und mit Achtung und Respekt miteinander umzugehen.

Hintergrund: Giesenkirchen erhielt in der abgelaufenen Saison unter allen Ober-, Landes- und Bezirksligisten innerhalb des FVN die wenigsten Strafen. Giesenkirchens Vorsitzender Holger Drever sieht auch seine Arbeit somit gewürdigt, denn er, seine Trainer und Vereinsmitarbeiter „leben das Fairplay jeden Tag vor“.

Auch sportlich fängt die Saison überragend an für die Giesenkirchener. Drei Siege aus drei Spielen, alleiniger Tabellenführer, nur ein Gegentor kassiert, zweifacher Derbysieger, zwei der Topfavoriten (sogar ohne Gegentor) bezwungen und hier nur vier Chancen in 180 Minuten zugelassen – die Bilanz kann sich sehen lassen.

Doch Drever bremst ein wenig die Euphorie. „Zu jedem Training erscheinen durchschnittlich 17 Spieler, die über die volle Einheit hochkonzentriert sind. Und trotzdem kommt der Spaß nicht zu kurz. Das merkt man dann auch in den Spielen. Es kommen aber auch noch Zeiten, da wird es nicht so optimal laufen, wie die letzte Saison des Öfteren gezeigt hat. Das hat uns letztendlich gut und gerne zwanzig Punkte gekostet. Wenn also jeder das Optimum herausholt, sollten solche Phasen minimiert werden“, sagt der Vereinsvorsitzende.

Jetzt steht die Partie beim Tabellenvorletzten TuRa Brüggen an, die kein Selbstläufer sein wird. „Jeder muss erneut eine 100-prozentige Leistung abrufen, sonst werden wir nicht bestehen“, warnt Drever vor dem Gegner. Apropos Brüggen: TuRas abgebrochenes Spiel beim Rheydter SV findet nun am 5. September statt.

Im Umkehrschluss bedeutet dies eine weitere Englische Woche für das Team von Ex-Profi René Schnitzler, denn kommende Woche steht die zweite Runde des Kreispokals an. Zuvor muss sich der „Spö“ aber Sonntag am Hohen Busch in Viersen im Kreisderby mit dem Landesliga-Absteiger 1. FC Viersen auseinandersetzen.

Es ist das Treffen zweier abgerutscher Traditionsklubs, die beide früher in der Oberliga spielten. Zuletzt trafen sie dort in der Saison 1994/95 aufeinander, daheim siegte der RSV 4:3, in Viersen gab es ein 2:2. Am 26. August 1990 sahen 2500 Zuschauer am Hohen Busch den 1:0-Sieg der Viersener gegen den „Spö“. Am 8. September 1992 gab es einen klaren 5:1-Erfolg der Rheydter vor immerhin 1300 Zuschauern. Von Zuschauerzahlen wie diesen träumen beide Klubs heute nur noch.

„Es waren immer enge und hart umkämpfte Duelle, klare Siege gab es selten“, sagt Will Kehrberg, heute Trainer der VSF Amern. Kehrberg stand beim 2500-Zuschauer-Derby 90 Minuten für Viersen auf dem Rasen. Als er Anfang der Achtzigerjahre als Talent von Borussia Amateurteam zum Hohen Busch wechselte, war der 1. FC mit dem damaligen Spielertrainer, Horst Köppel am Niederrhein die klare Nummer zwei hinter dem Bundesligisten.

Doch nachdem der Rheydter SV unter Trainer Peter Schleuter als Aufsteiger in die Verbandsliga Niederrhein den direkten Durchmarsch in die Drittklassigkeit vollbracht hatte, hatten die Viersener nun einen direkten Konkurrenten um diesen Rang. Und der „Spö“ lief ihnen diesen gar ab, scheiterte 1990 im Finale um die Deutsche Amateurmeisterschaft mit 0:2 beim FSV Salmrohr.

Der SV Lürrip ergänzt das Gladbach-Viersener Kräftemessen mit seinem Spiel gegen Aufsteiger TDFV Viersen. Victoria Mennrath will gegen den VfB Uerdingen in die Erfolgsspur kommen. Teutonia Kleinenbroich tritt beim SSV Strümp an.

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