Handball „Jeder Block soll gefeiert werden“

Mönchengladbach · Der neue Trainer des TV Korschenbroich spricht über seine Handball-Idee, die Vorbereitung des Nordrheinligisten, das eigene Turnier am Samstag in der Waldsporthalle, Abschalten und seine Familie.

 Dirk Wolf in seiner neuen sportlichen Heimat: In der Waldsporthalle erwartet der Trainer des TV Korschenbroich am Samstag beim Hand.Ball.Herz.Club-Turnier attraktive Gegner.

Dirk Wolf in seiner neuen sportlichen Heimat: In der Waldsporthalle erwartet der Trainer des TV Korschenbroich am Samstag beim Hand.Ball.Herz.Club-Turnier attraktive Gegner.

Foto: Georg Amend

Herr Wolf, Samstag lädt der TVK ab 13 Uhr zu seinem Hand.Ball.Herz.Club-Turnier. Was ist zu erwarten?

Wolf Wir haben attraktive Gegner. Die HC Limburg Lions haben Turniere in Langenfeld und Leichlingen gewonnen und dabei in den Rhein Vikings und Dormagen zwei Zweitligisten geschlagen. Wir haben sie in Leichlingen gesehen, die spielen einen attraktiven Handball. In Achilles Bocholt kommt der belgische Meister, beide Teams bestehen aus Profis und spielen Champions League. Dazu kommt Drittligist Langenfeld – das ist ein sehr gut besetztes Turnier.

Das Sie gewinnen wollen?

Wolf Ein Sieg ist immer das Ziel. Aber es wird schwierig, wir müssen an unsere Grenzen gehen. Wir wollen uns unseren Zuschauern gut präsentieren, und ich hoffe, dass wir endlich mal komplett sind. Philip Schneider hat Probleme mit der Schulter, ich denke aber, dass er spielen kann.

Sie waren zuletzt acht Jahre Trainer in Königshof. Wie war es?

Wolf Es war ein Jahr dazwischen, das nicht ganz so gut war: Wir hätten Achter werden müssen, um in die damals neue Nordrheinliga zu kommen, sind aber Neunter geworden. Im Jahr darauf sind wir direkt aufgestiegen und später nochmal. Es war eine gute und erfolgreiche Zeit.

Das würden Sie gern wiederholen?

Wolf Die Aufstiege? Das wird sehr schwer. Die Nordrheinliga ist sehr eng. Mit zwei gewonnen Spielen mehr kannst du Dritter werden, mit zwei verlorenen mehr Vorletzter. Die SG Ratingen hat zwei aktuelle mazedonische Nationalspieler und noch ein paar andere sehr gute Jungs. Opladen hat sich gut verstärkt, Aldekerk darf man nie aus den Augen lassen, Siebengebirge und Bonn zeigen auch immer gute Spiele. Es wird hart.

Ratingen, Auftaktgegner am 7. September, ist der Top-Favorit, oder?

Wolf Bestimmt, aber so Spiele mag ich: Da sind alle direkt konzentriert und heiß drauf. Vielleicht ist es ja auch ganz gut, dass wir die Ratinger direkt am Anfang haben und sie dann noch nicht so eingespielt sind.

Nach drei Niederlagen beim Turnier in Leichlingen haben Sie Kritik geübt. Wie läuft die Vorbereitung?

Wolf Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. In Leichlingen haben wir zwei sehr gute erste Halbzeiten gespielt, die zweiten waren aber nicht so gut. Schwankungen sind aber normal in einer Vorbereitungsphase. Wir hatten noch in keinem Spiel die Mannschaft komplett, daher fehlt bei den Automatismen und der Abstimmung noch etwas.

Was für einen Handball wollen Sie spielen lassen?

Wolf Für mich ist ganz wichtig: die Abwehrarbeit. Dass jeder den Einsatz hat, Abwehrarbeit machen zu wollen, dass jeder Block gefeiert wird und dass sich der Gegner jedes Tor hart erarbeiten muss. Aus der Abwehr wollen wir dann schnelle Tore erzielen. Unsere erste Abwehrformation wird die 6-0 sein, aber wir haben auch daran gearbeitet, eine 3-2-1 als Waffe einzusetzen. Ich habe gerne Spieler, die variabel sind und ihre Stärken auf mehreren Positionen einbringen können.

Aus Königshof haben Sie Ihren Sohn Mats mitgebracht. Gibt das keine Probleme untereinander?

Wolf Nein, wir kommen gut klar. Ich habe eigentlich immer gesagt, dass ich meine Söhne nicht trainieren will, aber dann kam Mats in die Jugendauswahl, die ich trainiert habe, und dann war es eben so. In Königshof war auch mein anderer Sohn Tom ein Jahr dabei. Wir haben das problemlos hingekriegt. Manche mögen meinen, dass ich meine Söhne bevorzugen würde, aber es ist eher so, dass ich sie härter anpacke. Das musste ich mir auf der Heimfahrt schon mal  anhören. (lacht)

Wie schalten Sie nach Spielen ab?

Wolf Manchmal muss ich Siege länger verarbeiten als Niederlagen – da muss man aufpassen, dass man nicht zu sehr lobt, sondern immer noch die noch fehlenden Dinge sieht. Abschalten kann ich gut mit meiner Familie: Meine Frau ist ehemalige Oberliga-Handballerin, und mit ihr und den Söhnen wird zu Hause dann rege diskutiert. Manchmal haben alle Frust, dann kann es auch sein, dass wir erst sonntags darüber reden. (lacht) Gut ist, dass Tom die Spiele inzwischen aus der Entfernung sieht, da hat er mehr Distanz. Ich werde schon von allen Seiten beobachtet und maßvoll kritisiert.

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