Karneval in Mönchengladbach Holter starten mit „Arena des Wahnsinns“ in Jubiläums-Session
Holt · Die Sorgen der KG „Immer lustig Holt“ wegen schleppenden Kartenverkaufs wurden durch die 700 Gäste und Party-Stimmung beim „Gladbacher Sitzungskonzert“ wettgemacht.
So war das „Gladbacher Sitzungskonzert“ in Holt
„Arena des Wahnsinns“ – Marc Thönes, Präsident der Karnevalsgesellschaft „Immer lustig Holt“ fand eine treffende Bezeichnung für die riesige Zeltanlage an der Immelmannstraße. Denn rund 700 närrische Gäste waren zum „Gladbacher Sitzungskonzert“ gekommen – und sie wollten nur eins: ausgelassen die Karnevals-Party feiern. Das Haus war voll, schien zumindest so. Die Besucherzahl hatte dem Vorsitzenden Günter Claßen und dem Vorstand im Vorfeld Sorgen bereitet. Im Vergleich zu früheren Veranstaltungen besuchten rund 500 Besucher weniger die „Jecke Welt im Holter Zelt“. Doch durch das geschickte Verschieben der Besucherfläche wirkte das Zelt richtig gut gefüllt; vor allem tat das der guten Stimmung keinen Abbruch.
Es war also ein gelungener Start in die Jubiläums-Session, auch wenn am 20. August bereits vorgefeiert worden war – im Biergarten der Brauerei Jöris, die KG-Präsident Thönes betreibt. 88 Jahre wird „Immer lustig Holt“ in dieser Session. 1993 übrigens starteten die Holter ihr Konzept Sitzungszelt, was von vielen damals belächelt wurde. Der Erfolg in den folgenden Jahren gab den Karnevalisten allerdings recht.
Thönes stellte den Besuchern am Samstag insgesamt 56 Stunden Mega-Programm in der Zeit bis zur Karnevalsparty nach dem Holter Veedelszoch am Rosenmontag in Aussicht. Der Renner in Holt sind die Hausfrauensitzungen, von denen zwei geplant sind und für die bereits mehr als 5000 Karten verkauft wurden.
Mit der Novembersitzung beginnt „Immer lustig“ die erste große Sitzung in der Stadt. So waren die Gäste auch bestens eingestimmt auf Party; und das Programm, durch das Thönes und seine Co-Sitzungspräsidentin Yvonne Walker als Moderatoren führten, sorget für Stimmung.
Es müssten inicht immer nur die großen Namen sein, meinte Thönes: „Wir feiern heute nicht nur unsere Gesellschaft, sondern bieten mit den befreundeten KG Poether Pothäepel und der Eickener Karnevalsgesellschaft ,Schöpp op‘ gute Laune und beste Unterhaltung mit deren Tanzgarden.“ Schwarz-Gold Rheydt war wegen eines eigenen Termins diesmal nicht dabei. Diese vier Gesellschaften bespielen gemeinsam das Konzept Ringsitzung mit verschiedenen Veranstaltungen in der Stadt. Auch das Kinderprinzenpaar Marlon und Lea schauten vorbei.
Zu den heimischen Gruppen hatten die Holter ein gutes, alternatives Programm aufgestellt. „Tuppes vom Land“, bekannt aus den Kölner Sitzungen, unterhielt humorvoll und teilweise mit ernstem Hintergrund, die Gäste. Er warnte vor einer Urin-Inflation auf den Autobahnraststätten und sagte glutenfreies Konfekt voraus. Fest im Programm bei den Veranstaltungen in Holt sind die Kölner Rheinveilchen. Mit spektakulären Flugeinlagen sorgten sie auch diesmal für atemberaubende Momente. Sie gehören zur Familie der Gesellschaft.
Comedy-Preisträger „Mr. Motombo“, der seine Wurzeln in Afrika hat, sich aber als waschechter Kölner präsentiert, erzählt witzig über Inflation, Gendern und lustige Alltagsgeschichten. 30 Minuten heiße Musik von der „Werstener Music Company“ ließen die Jecken schunkeln und tanzen. Mit etwas Wehmut war der Auftritt der Bläck Fööss verbunden. Bömmel Lückerath und Erry Stoklosa, beide Gründungsmitglieder, verabschiedeten sich von der Bühne. Es war ihr letzter Auftritt in Mönchengladbach.
Die närrischen Gäste waren am Ende des Abend dennoch glücklich.
