Mönchengladbach Piraten entern Gladbach

Mönchengladbach · Auf der Straße für Bürgerrechte zu werben, damit kennt sich Sylvia Grodde aus. In der Wendezeit wurde die gebürtige Sächsin politisch aktiv, protestierte gegen die DDR, forderte Freiheit, Transparenz und wehrte sich gegen die Bespitzelung. Mit diesen Themen wird sie nun wieder auf die Straße gehen – und zwar in den Wahlkampf. Die Piratenpartei nominierte die 50-Jährige als Direktkandidatin für die Landtagswahl am 13. Mai.

Piraten stellen sich für NRW-Wahl auf
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Auf der Straße für Bürgerrechte zu werben, damit kennt sich Sylvia Grodde aus. In der Wendezeit wurde die gebürtige Sächsin politisch aktiv, protestierte gegen die DDR, forderte Freiheit, Transparenz und wehrte sich gegen die Bespitzelung. Mit diesen Themen wird sie nun wieder auf die Straße gehen — und zwar in den Wahlkampf. Die Piratenpartei nominierte die 50-Jährige als Direktkandidatin für die Landtagswahl am 13. Mai.

"Ich freue mich, der Öffentlichkeit zu zeigen, dass wir keine Ein-Thema-Partei sind", sagt die Industriekauffrau und Mathematikerin, die sich neben dem klassischen Repertoire der Piraten — Bürgerrechten — vor allem um Zahlen kümmern will: "Die Kommunalfinanzen müssen dringend neu geordnet werden, um stark verschuldeten Städten wie Mönchengladbach eine Zukunft zu ermöglichen." Daran dürfte sie selbst interessiert sein: Vor zwei Jahre zog Grodde, die im Kommunalparlament im sächsischen Heidenau noch parteilos ihre politische Karriere begann, von Düsseldorf nach Gladbach.

Als zweiter Direktkandidat geht Klaus Heimbucher ins Rennen. Politik habe den gebürtigen Krefelder schon immer interessiert, mal tendierte er zu den Grünen, mal zu den Liberalen, nun ist er Pirat. Und würde mit seinem Beruf — Softwareentwickler — so herrlich in das Klischee einer Internetpartei passen. "Aber ich bin kein Freak, der sich mit der Pizza vor dem Computer im Haus verschanzt, sondern Naturwissenschaftler." Der Chemieingenieur will er sich der Umweltpolitik widmen, sich gegen Probebohrungen für Erdgasfelder und für die Energiewende einsetzen. Zu ihrer Zukunft äußern sich beide Kandidaten zurückhaltend. "Wir werden wohl nicht direkt in den Landtag einziehen", sagt Sylvia Grodde. Sie muss erst 100 Unterstützungsunterschriften sammeln. Auch auf der Straße. Da, wo alles anfing.

(RP/ila)
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