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Ninjutsu in Mönchengladbach Kinder lernen Kampfkunst der Ninja

Mönchengladbach · Ninjutsu ist die Kampfkunst der historischen Ninja im Japan des Mittelalters. Bei einer Trainingseinheit auf dem Rheydter Marktplatz zeigte der Verein Yamabushi, wie vielfältig dieser Sport ist und warum er auch im 21. Jahrhundert noch gefragt ist.

 Auf dem Rheydter Marktplatz brachte Rouven Peters den teilnehmenden Kindern die japanische Kampfkunst Ninjutsu bei.

Auf dem Rheydter Marktplatz brachte Rouven Peters den teilnehmenden Kindern die japanische Kampfkunst Ninjutsu bei.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Ein Freitagnachmittag mitten im Sommer auf dem Rheydter Marktplatz: Kinder spielen Fußball, Erwachsene sitzen auf den Bänken und unterhalten sich bei einem kühlen Getränk.  Es herrscht ein wenig südländisches Flair. Auf einmal fällt ein rotes Banner mit asiatischen Schriftzeichen ins Auge. Eine Gruppe Erwachsener und Kinder in schwarzen Kampfsportanzügen stehen auf der Wiese gegenüber der evangelischen Hauptkirche und trainieren eine Bewegungsabfolge. Der Ninjutsu-Verein Yamabushi hat für diese Trainingseinheit im Rahmen von Sport im Park sein Dojo auf der Wickratherstraße verlassen und trainiert unter freien Himmel.

Trainer Rouven Peters gibt die Anweisungen: „Hepp! Hände über Kreuz. Das ist wie ein Schutzschild“. Seine Schüler haben die Hände vor dem Oberkörper gekreuzt, das rechte Bein nach hinten gestreckt, das linke ist leicht gebeugt. Mit jedem Kommando folgt eine neue Bewegung. Peters betreibt Kampfsport, seit er sechs Jahre alt ist. „Mit 18 Jahren habe ich eine Werbung von Yamabushi im Schaufenster gesehen. Seit 1999 bin ich im Verein und habe mit der Zeit auch die Trainerrolle übernommen.“

Mittlerweile hat er den 14. Dan erlangt. „Das ist das Graduierungssystem. Wie im Judo funktioniert es bei uns mit einem Gürtel: Der weiße ist der erste. Mit dem schwarzen Gürtel hört es allerdings nicht auf. In vielen Kampfsportarten gibt es bis zu zehn schwarze Gürtel, beim Ninjutsu sind es 15“, erklärt Peters. Ninjutsu hat seinen Ursprung im feudalistischen Japan des Mittelalters. Insgesamt neun Schulen (Kampfkunststile), die sogenannten Ryu, fließen beim Ninjutsu zusammen. „Wir unterrichten die traditionellen neun Schulen. Sechs Samuraischulen und drei Ninja-Ninjutsu Schulen“, sagt Rouven Peters. So werden die Kampfstile der adligen Samurai mit ihrer großen Rüstung und die der Ninja im Ninjutsu vereint. Das mache diese Kampfsport oder auch Kampfkunst sehr vielfältig. Für Peters gibt es bei diesen Begriffen keine klare Trennung. „Es gibt meiner Meinung nach keine klare Trennschärfe. Judo würde ich zum Beispiel eher als Kampfsport bezeichnen. Da steht die Teilnahme an Wettbewerben im Vordergrund. Ninjutsu würde ich eher als Kampfkunst sehen. Wettbewerbe gibt es bei uns nicht“.

Im Verein wird der traditionelle Kampf mit Holzstöcken oder den Übungswaffen aus Schaumstoff trainiert aber auch Techniken im Waffenlosenkampf. „Die Schüler lernen Techniken, mit denen sie sich gegen unterschiedliche Formen körperlicher Gewalt wehren können.“ Dies gebe gerade Kindern Sicherheit und Selbstvertrauen, sich im Falle von Mobbing oder bei Gewalt wehren zu können, so Peters „Man fühlt sich nicht mehr als Opfer und tritt anders auf“. Simone Schmitt und ihre Tochter Elena sind noch nicht lange dabei: „Ich wollte, dass sie sportlich aktiv ist und etwas Selbstverteidigung lernt“, sagt sie.

Matteo Thelen ist über seinen Vater zum Ninjutsu gekommen. „Ich übe auch schon mal mit meinem Vater“, sagt er. Highlight der Trainingseinheit für die Kinder ist das Training mit den Übungswaffen aus Schaumstoff. Gut geschützt mit einem Kopfschutz greifen sie zu den Übungswaffen. „Drei Ringrichter haben die Aufsicht. Derjenige, der zuerst drei Treffer landet, gewinnt den Kampf“, erklärt Rouven Peters. Jessica Kulisch hat die Gruppe aus dem Bus erspäht und ist neugierig geworden. „Ich habe mich schon immer für Kampfsport interessiert. Vielleicht komme ich jetzt einmal zum Probetraining.“

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