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Schädlingsbekämpfung in Mönchengladbach Jagd auf den Eichenprozessionsspinner

Mönchengladbach · Ein aufgesprühtes „E“ auf einem Baum heißt: Hier hat die Mags den Eichenprozessionsspinner schon entfernt. Zurzeit sind die Mitarbeiter täglich auf der Suche nach der Raupe mit den gefährlichen Haaren.

 Nachdem die Nester des Eichenprozessionsspinners entfernt sind, wird die Stelle mit einer Zuckerlösung besprüht.

Nachdem die Nester des Eichenprozessionsspinners entfernt sind, wird die Stelle mit einer Zuckerlösung besprüht.

Foto: dpa/Lisa Ducret

Klein, behaart, gefährlich. In der Stadt hat die Jagd auf den Eichenprozessionsspinner schon vor Wochen begonnen. Täglich suchen Mags-Mitarbeiter nach der Raupe, die gefährliche Allergien auslösen kann. In anderen Städten und Gemeinden mussten schon Parks, Straßenabschnitte und Kindergärten wegen des starken Befalls geschlossen werden, in Mönchengladbach war so eine Maßnahme noch nicht erforderlich. Wir erklären, wie das Tier bekämpft wird, wann die Mags einschreitet und wie man sich verhalten soll, wenn man ein Eichenprozessionsnest entdeckt.

Wo sucht die Mags die Raupe? Die Mitarbeiter kontrollieren alle öffentlichen Grünflächen, an Kindergärten und Schulen, in Kleingartenanlagen, an städtischen Sportplätzen und Hundewiesen sowie an Wanderwegen.

Was wird nicht kontrolliert? Wälder, „denn das würde den Rahmen sprengen“, sagt Mags-Sprecherin Yvonne Tillmanns. Auch wer im Privatgarten ein Nest der gefährlichen Raupe entdeckt, darf nicht auf Mags-Mitarbeiter zählen. Wer sich um seine Gesundheit und die seiner Kinder sorgt, sollte einen privaten Schädlingsbekämpfer engagieren.

Was tun, wenn man ein Nest entdeckt? Grundsätzlich gilt: keine Panik. Im Moment werfen die Eichenprozessionsspinner noch nicht ihre gefährlichen Brennhaare ab. Das machen sie erst, bevor sie sich verpuppen – es sei denn, sie werden provoziert. Fühlt sich die Raupe gefährdet, wirft sie die Haare als Schutzreaktion ab. Ein Nest des Eichenprozessionsspinners sei genauso zu behandeln wie ein Wespennest, sagt Werner Stops, Revier-Förster bei der Mags. Es sollte also niemand mit einem Stöckchen in das Nest stechen. Wer Eichenprozessionsspinner an öffentlichen Plätzen entdeckt, sollte die Stadttochter Mags informieren – über das Servicetelefon unter 02161 491010 oder schriftlich per Mail an service@mags.de.

Wie bekämpft die Mags die Raupe? Die Nester werden mit einem Spezialsauger abgesaugt und die Stelle am Baum dann mit einer Zuckerlösung bestrichen. So werden zurückgebliebene Härchen gebunden und können nicht herumfliegen.

Ab wann sind die Raupen besonders gefährlich? Das hängt von der Witterung ab, die die Entwicklungsstadien des Eichenprozessionsspinners beeinflusst. Die Raupe durchläuft mehrere Phasen von der Larve bis zum Nachtfalter. Bevor sich die Raupe in den Kokons verpuppt werden die Gifthaare abgeworfen. Doch Vorsicht: Zum Teil werden die Haare in den Gespinstnestern miteingewoben. Deshalb können auch sie allergische Reaktionen hervorrufen. Die Verpuppungszeit beginnt normalerweise Ende Juni/Anfang Juli. Durch das feuchte, kühlere Frühjahr verzögert sich dies nun etwas, sagen Experten.

 Voll ausgebildete Eichenprozessionsspinnerraupen besitzen etwa eine halbe Million giftiger Brennhaare.

Voll ausgebildete Eichenprozessionsspinnerraupen besitzen etwa eine halbe Million giftiger Brennhaare.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Gibt es viele Meldungen über Eichenprozessionsspinner in diesem Jahr? Laut Mags sind es nicht mehr als im vergangenen Jahr. Es komme jedoch häufiger vor, dass die Gespinstmotte mit dem Eichenprozessionsspinner verwechselt werde. Die Gespinstmotte sei in der Lage, einen kompletten Baum einzuspinnen, für den Menschen sei sie jedoch vollkommen harmlos. Die Gespinstmotte ist meist an Traubenkirschen, Schlehen und generell an Obstgehölzen und Weiden zu finden, der Eichenprozessionspinner kommt zu 99,9 Prozent an Eichen vor.

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