Tiergarten Mönchengladbach Wie die Tiere bei der Hitze cool bleiben
Im Tiergarten Odenkirchen haben viele Tiere mit den hohen Temperaturen zu kämpfen. Manche helfen sich selbst, anderen hilft der Tiergarten.
Wenn die Temperaturen steigen, suchen nicht nur wir Menschen nach Abkühlung – auch im Tiergarten Odenkirchen hecheln viele Tiere dieser Tage wegen der extremen Hitze. Tiergartenleiterin Katrin Ernst sagt: „Manche Tiere verstecken sich im kühlen Schatten, andere freuen sich aber sogar über die Temperaturen.“ Vor allem die Tiere, die aus warmen Ländern stammen – wie zum Beispiel Kängurus, Schildkröten oder die Raubtierart Ozelot – kommen mit dem Wetter besser klar, sie liegen sogar manchmal in der prallen Sonne.
Doch was können die Tiere tun, die die Hitze nicht so gut vertragen? Hühner, Schafe und Ziegen können graben und buddeln sich deshalb eine Kuhle. In diese legen sie sich dann hinein. Je tiefer sie graben, desto kühler und feuchter ist die Erde. Die Schweine – bei denen es gerade Nachwuchs gegeben hat – liegen drinnen und im Schatten. Sie können wie viele andere nicht schwitzen und atmen deswegen schwer. Besonders schwer haben es die Schnee-Eulen. Sie ertragen die Hitze kaum, da sie aus kalten Ländern wie Kanada kommen. Sie suchen Zuflucht unter den dichten Bäumen – und hecheln trotzdem noch. Durch die Hitze ändert sich auch der Rhythmus vieler Tiere. Den Tag über bewegen sie sich kaum, deswegen kommen sie schon sehr früh morgens raus und bewegen sich etwa bis sieben Uhr. Danach werden sie erst wieder spät abends aktiv.
Hier und da versucht der Tiergarten, seinen Schützlingen etwas Abkühlung zu verschaffen. Im Gehege der Kapuziner-Äffchen haben die Pfleger ein Wasserbecken hingestellt. Katrin Ernst erklärt: „Wir bauen denen das Wasserbad auf, damit sie selbst entscheiden können, wann und ob sie sich abkühlen wollen. Wir wollen ja auch selber in den Pool gehen und nicht reingeschmissen werden.“ Bei den Alpacas und Wallabys steht statt eines Wasserbads ein Sprinkler im Gehege. Da können die frisch geschorenen Alpacas durchlaufen, wenn ihnen zu warm ist. Auch die Schafe und die Ziegen wurden geschoren. Die Enten im Gehege gegenüber liegen auf einem Bett von Federn, da sie bei diesen Temperaturen extrem viele davon verlieren. Abspritzen mit kaltem Wasser können die Pfleger die Tiere aber nicht einfach: Viele mögen das nicht, würden wegrennen oder wild werden, erklärt Ernst.
Das Wasser im gesamten Tiergarten kommt aus einem Brunnen und hat eine Temperatur von erfrischenden vier Grad – was vor allem den Seelöwen und den Ottern in ihren Pools gefällt. Noch ein Weg, den Tieren zu helfen: ihnen Eisbomben geben. Das sind große Eisblöcke, in denen Essen eingefroren wurde. Für die Affen gibt es zum Beispiel Eiswürfel, die aus Fencheltee, Apfelsaft und Mehlwürmern bestehen. Dazu gibt es kalte Blaubeeren. Die Otter bekommen gefrorene Fische, die den Tieren zugeworfen werden. Das gefrorene Essen können sie aber nicht direkt essen, sie spielen dann damit herum, bis es auftaut – denn das Gefrorene ist nicht gut für ihren Magen. Die Affen aber schlecken an ihren Eiswürfeln wie wir Menschen am Eis.