Synode Kirchenkreis Gladbach-Neuss Werbung für das Presbyterium

Mönchengladbach · Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Gladbach-Neuss tagte in hybrider Form. Den Eröffnungsgottesdienst und den Bericht des Superintendenten gab es in der Rheydter Hauptkirche. Die Beschlüsse wurden tags darauf bei einer digitalen Konferenz gefasst. Wie diese aussehen.

 Superintendent Dietrich Denker eröffnete die Kreissynode.

Superintendent Dietrich Denker eröffnete die Kreissynode.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

„Als Kirche sind wir von der Zeitenwende betroffen und in der Wendezeit angekommen“, sagte Superintendent Dietrich Denker bei der Eröffnung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Gladbach-Neuss. Nach zwei Jahren, in denen die Kreissynode ausschließlich digital tagte, gab es in diesem Jahr eine Tagung in hybrider Form. Zum Eröffnungsgottesdienst und dem Bericht des Superintendenten trafen sich die Vertreter der 24 Kirchengemeinden in der Hauptkirche in Rheydt. Tags drauf wurden in einer Zoomkonferenz bei der digitalen Fortsetzung der Synode die Beschlüsse gefasst, die die Weichen für die Zukunft stellen.

„Wir stecken in einer Zeit, in der Krise auf Krise folgt und sich vieles schnell verändert“, sagte Denker. Auf diesen Veränderungsdruck hatte der Kirchenkreis bereits 2020 mit dem Prozess „Kirche im Wandel“ reagiert. Zweimal wurde dieser Zukunftsprozess, mit dem sich der Kirchenkreis Gladbach-Neuss für zukünftige Entwicklung rüsten will, aus Pandemiegründen verlängert. Nun konnte die Kreissynode über die von verschiedenen Arbeitsgruppen intensiv vorbereiteten Vorschläge entscheiden. Die Delegierten stimmten den vorliegenden Konzepten und Ideen mit großer Mehrheit zu.

So wurde ein Qualifizierungs- und Fortbildungskonzept für Presbyteriumsmitglieder und Mitglieder in kirchlichen Gremien beschlossen. „Wir müssen die ehrenamtlich und zugleich verantwortlich handelnden Gemeindemitglieder noch besser auf zukünftige Aufgaben vorbereiten“, so Denker. Zusätzlich soll mit Hospitationsangeboten und Patenschaften für die Arbeit im Presbyterium, dem Leitungsgremium der Gemeinde, geworben und der Einstieg in die Arbeit begleitet werden. Mit Angeboten theologischer Bildung für die Mitarbeiter soll Grundwissen vermittelt werden. Den Presbyterien wird ein Werkstattkoffer mit Ideen, Methoden und Impulsen für geistliches Arbeiten zur Verfügung gestellt.

Im Digitalbereich wird sich ein neugebildeter, multi-professionell besetzter Fachausschuss mit den Themenfeldern Soziale Medien, digitale Technik und Inhalte auseinandersetzen und Konzepte für die kirchliche digitale Arbeit entwickeln.

Die Synode beschloss außerdem angesichts des Kriegs in der Ukraine die Einberufung einer Friedenssynode auf „Kleeblatt-Ebene“ am 25. März 2023. Zum sogenannten Kleeblatt gehören die vier Kirchenkreise Aachen, Gladbach-Neuss, Jülich und Krefeld-Viersen. Auf der Synode soll über die Fragen der christlichen Friedensethik nachgedacht werden. „Der Krieg in der Ukraine hat eine Zeitenwende eingeleitet. Wir müssen uns positionieren und über die Gestaltung von Möglichkeiten des friedlichen Zusammenlebens sprechen.“

Die Delegierten stimmten auch der Neukonzeptionierung der Krankenhausseelsorge zu. Damit soll sichergestellt werden, dass 2035 jeweils zwei Pfarrstellen in der Krankenhausseelsorge in Mönchengladbach und Neuss vorhanden sind. „Krankenhausseelsorge gehört zum Profil dieses Kirchenkreises“, bekräftigte Pfarrerin Susanne Schneiders-Kuban bei der Vorstellung des Konzepts.

Personell ist der Kirchenkreis noch gut ausgestattet. „Bis 2030 werden wir jede frei werdende Pfarrstelle in den Gemeinden, bei den Verbänden und auf Kreisebene wiederbesetzen können.“ Wie es danach aussieht, bleibe abzuwarten, so Denker, der auch den Rückgang der Gemeindemitglieder kurz ansprach. „In erster Linie ist dafür der demografische Wandel auschlaggebend.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort