Huma und Musikschule kooperieren Musikunterricht mal anders

Mönchengladbach · Mit diesem Schuljahr kooperieren das Stiftische Humanistische Gymnasium und die städtische Musikschule der Stadt Mönchengladbach im Rahmen des Projekts „Eine (Musik)schule für alle“. Wie die Zusammenarbeit aussieht, was die Ziele sind und was die Schüler davon halten.

 Lehrerin Christiane Hahnfeld übt Riffs mit Feliane, Mick und Maria (v.l.). Schulleiter Thomas Hollkott schaut zu.

Lehrerin Christiane Hahnfeld übt Riffs mit Feliane, Mick und Maria (v.l.). Schulleiter Thomas Hollkott schaut zu.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Im Souterrain der Musikschule haben sich die Schüler von Nicola Oltmanns, Lehrerin der Musikschule Mönchengladbach, in einem Halbkreis auf Holzkisten sitzend versammelt. Aus einer Box ist ein afrikanisches Lied zu hören. Sofort stimmen die meisten Schüler mit rhythmischen Trommelschlägen in den Takt ein. Für diejenigen, bei denen es noch nicht so gut klappt, hat Oltmanns einen Tipp: „Macht einfach die Augen zu“. Aris Cholevas hat mit dem Rhythmus keine Probleme: Locker und entspannt bewegt er seine Hände und den Körper zum Takt des Liedes. „Wir haben schon an verschiedenen Liedern gearbeitet“, sagt der Schüler. Zusammen mit seinen Schulkameraden aus den sechsten Klassen des Stiftischen Humanistischen Gymnasiums (Huma), ist er alle zwei Wochen zu Gast in der Musikschule Mönchengladbach.

Die Schüler konnten zwischen Percussion, Gitarren- oder Gesangsunterricht wählen. In diesem Schuljahr ist das neue Angebot an den Start gegangen. Es ist Teil des Projekts „Eine (Musik)schule für alle“ (Emsa). Das Kooperations- und Entwicklungsprojekt soll Schule und Musikschule miteinander verbinden. Es wird gemeinsam mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln getragen. Das Ministerium für Schule und Bildung NRW sowie das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW fördern das Projekt.

„Wir haben im Schuljahr 2019/2020 mit der Kooperation gestartet und wollten mit einer Open Stage für die Schüler beginnen. Corona hat uns dann aber ausgebremst“, sagt Thomas Hollkott, Schulleiter des Huma. Seit 2021 besucht Tänzerin und Musikoordinatorin Lara Diez die fünften Klassen der Schule und bietet bewegte Pausen an.

Emsa bietet seinen Kooperationspartnern verschiedene Bausteine, aus denen die Schulen und Musikschulen ihr pädagogisches Konzept erarbeiten können. „Die Inhalte unseres Unterrichts orientieren sich an dem Curriculum des Musikunterrichts in der Schule“, sagt Annette Bauernfeind-Gormanns, stellvertretende Leitung der Musikschule. Die Koordination des Projektes übernehmen Lara Diez von der Musikschule Mönchengladbach und Jan Kuschel, Musiklehrer am Huma. „Wir haben rund zehn Monate berufsbegleitend eine Fortbildung zum Musikkoordinator an der Musikhochschule Köln gemacht“, sagt Lara Diez. Bei der Fortbildung haben sich die beiden Koordinatoren kennengelernt.

Den Unterricht übernehmen jeweils Lehrkräfte der Musikschule und des Gymnasiums. Christiane Hahnfeld, Lehrerin am Huma, gibt Gitarrenunterricht. Zusammen mit drei Schülern probiert sie verschiedene Griffe an der Gitarre, die Riffs, aus. Als ausgebildeter Opernsänger bietet Jan Kuschel den Gesangsunterricht an. „Wir haben hier eine Mischung aus Rhythmik und Stimmbildung“, sagt Kuschel. „Wir werden verschiedene Stücke versuchen. Die Schüler können hier die Theorie aus dem Unterricht praktisch umsetzen“.

Schülerin Marta Schillinger übt zu Hause weiter. „Mein Vater ist Gesangslehrer“, sagt sie. Die Schüler haben ein konkretes Ziel vor Augen. Gemeinsam möchten sie in der Citykirche ein Weihnachtskonzert gestalten.

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