Unfall in Mönchengladbach Illegales Autorennen – Anklage gegen AMG-Fahrer

Mönchengladbach · Dem 35-Jährigen wird unter anderem illegales Autorennen vorgeworfen. Eine gültige Fahrerlaubnis soll er ebenfalls nicht besessen haben. Und dann soll es noch einige Vergehen geben.

Bei dem Unfall auf der Engelblecker Straße gab es eine Verletzte und großen Sachschaden. (Archivfoto)

Bei dem Unfall auf der Engelblecker Straße gab es eine Verletzte und großen Sachschaden. (Archivfoto)

Foto: Theo Titz

Vor anderthalb Jahren raste ein Mann in einem schnellen teuren Luxusauto durch die Innenstadt. Er krachte mit einem VW-Polo zusammen, weil er eine Rotlicht zeigende Ampel ignoriert haben soll, wurde in seinem Nobelwagen gegen einen Mast geschleudert und donnerte dann noch mit einem Straßenschild zusammen. Anschließend flüchtete der AMG-Fahrer, der laut Augenzeugen auffallend muskulöse Oberarme hat, zu Fuß und hinterließ eine Verletzte und hohen Schaden.

Jetzt wurde Anklage gegen einen heute 35-jährigen Mann erhoben, der das Unfallauto am 1. September 2021 gesteuert haben soll. Die Vorwürfe gegen ihn lauten: verbotenes Kraftfahrzeugrennen, Gefährdung des Straßenverkehrs, Körperverletzung, unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und Fahren ohne Fahrerlaubnis in zwei Fällen. Der Mann, der am besagten Septembertag mit weit mehr als 100 km/h über die Engelbleckerstraße gefahren sein, dabei auf der Gegenspur zwei Autos überholt und schließlich bis auf 150 km/h beschleunigt haben soll, hätte zu der Zeit also gar kein Fahrzeug steuern dürfen. Im Dezember 2021 auch nicht. Da wurde er offenbar wieder ohne Führerschein erwischt: auf der A 3 in Rheinland-Pfalz.

Zwei Monate hatte die Polizei gebraucht, um den mutmaßlichen Fahrer zu ermitteln. Das Kennzeichen des zurückgelassenen, demolierten AMG war bekannt. Es handelte sich um ein Kurzzeitkennzeichen. Doch offenbar war der Halter des Autos nicht der Fahrer. Als ein Tatverdächtiger gefunden wurde, war damit der Fall aber noch nicht abgeschlossen. Von der Staatsanwaltschaft gingen die Akten zurück an die Polizei für erneute Untersuchungen. Weitere Zeit verging, und auch jetzt hat das Amtsgericht die Anklage noch nicht zur Hauptverhandlung zugelassen.

Der 35-Jährige, der von Wolf Kostenpflichtiger Inhalt Bonn verteidigt wird, dem Rechtsanwalt der auch Ramin Y., Mönchengladbachs ehemaligen Hell-Angels-Boss und international gesuchten Mörder, vertreten hat, ist also noch auf freiem Fuß.

Die 87-jährige Fahrerin des Polos hatte nach dem Unfall stationär behandelt werden müssen und Prellungen sowie ein Bauchtrauma erlitten. Dem 35-Jährigen wird vorgeworfen, er sei mit etwa 120 km/h in die Front eines VW Polos gefahren, der bei Grün die Kreuzung queren wollte. Das Auto der Frau sei dabei massiv beschädigt worden. Der Schaden an dem Wagen soll circa 1750 Euro betragen haben, der an der Ampel etwa 8200 Euro.

Ein Termin zur Hauptverhandlung ist noch nicht bestimmt.

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