Konzert in Mönchengladbacher Musikschule Orgel und Blechbläser in großer Harmonie

Mönchengladbach · Wie klanglich überragend eine Orgel auch außerhalb der Kirche wirken kann, zeigte das sehr gut besuchte „Festliche Konzert für Blechbläser und Orgel“ im Carl-Orff-Saal der Musikschule.

 Im Orff-Saal konnten Orgel und Blechbläser entfalten.

Im Orff-Saal konnten Orgel und Blechbläser entfalten.

Foto: Silke Schnettler

Die nagelneue Hybrid-Orgel produziert keine Pfeifen-Töne, sondern spielt aufgenommene Samples berühmter Orgeln ab. Das hat gegenüber Pfeifenorgeln in dem relativ kleinen Konzertsaal einen unschlagbaren Vorteil: Man kann den Lautstärke-Knopf herunter drehen, ohne Klangfarben zu verlieren. In diesem Fall waren Orgel und Bläser hervorragend aufeinander abgestimmt. Nie übertrumpfte Klaus Paulsen, Fachleiter Gesang und Kirchenmusikdirektor der Münsterkirche, die jungen Musiker an Trompete, Posaune und Horn. Von hinten lenkte und begleitete er einfühlsam an der Orgel. Dazu passte die elanvolle und souveräne Konzertmoderation von Stefan Vörding, Fachleiter für Blechblasinstrumente.   

Orgel und Horn sind Instrumente, die das große Drama lieben. Wunderbar ergänzten sich der junge Hornist Milan Thüer und Klaus Paulsen bei „Twas a dark and stormy night“ von Turner. Milan Thüer, in diesem Jahr Preisträger beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, spielte die stimmungsstarke Musik souverän und fast völlig ohne Kiekser. Schon bei seinem dissonanten Vierklang zu Beginn entstand mit der halligen Orgel eine spannende Reibung. Auch bei der Trompeterin Melina Buchkremer staunt man, wie frei von jeder Anstrengung sie eine „Aria“ von Rivier spielt. Leicht, ruhig und kraftvoll präsentierte sie die Musik, die klingt wie ein impressionistisch hingetupftes Gemälde. Die Trompeten von Dominik Reugels und Lukas Fremmer hatten bei Sätzen aus „L´apocalypse selon Saint Jean“ (Francais) einen wunderbar weichen Klang.

Klaus Paulsen spielte auch ein Orgel-Solo: „Trois pieces pour orgue“ von Pierné. Mühelos bewältigte er das wuchtige, französisch klingende Stück, das quer durch die Tonarten geht. Stefan Vörding dirigierte straff die Tutti-Stücke „March Triomphale“ von Karg-Elert und „Entrata festiva“ von Peeters. Sie rundeten das Konzert mit ihrem sakralen Klang ab. Kräftiger, langer und wohlverdienter Applaus.

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