Mönchengladbach Die RP-Leser haben die Wahl

Mönchengladbach · Die RP-Redaktion sucht Gladbachs Beste – mit Ihrer Hilfe. Wir stellen 50 Frauen und Männer vor, die Großes geleistet haben. Doch wer ist die/der Größte? Sie dürfen wählen und können als Hauptpreis eine Kreuzfahrt gewinnen. Hier sind die Kandidaten sieben bis zwölf.

 Licht ist das zentrale Thema von Künstler Heinz Mack

Licht ist das zentrale Thema von Künstler Heinz Mack

Foto: Isabella Raupold

Die RP-Redaktion sucht Gladbachs Beste — mit Ihrer Hilfe. Wir stellen 50 Frauen und Männer vor, die Großes geleistet haben. Doch wer ist die/der Größte? Sie dürfen wählen und können als Hauptpreis eine Kreuzfahrt gewinnen. Hier sind die Kandidaten sieben bis zwölf.

Der Lichtkünstler (07) Der Maler und Bildhauer Heinz Mack hat das Licht zu seinem zentralen künstlerischen Thema gemacht. Seit den 60er Jahren kann man seine Werke in der ganzen Welt bewundern — im Museum Abteiberg läuft noch bis zum 8. Januar 2012 die Ausstellung "Mack Kinetik", in der selten gezeigte kinetische Werke des 80-Jährigen präsentiert werden.

Nach der Gründung der Düsseldorfer Künstlergruppe "Zero" (1957) arbeitete Mack an Lichtkunstprojekten in den Wüsten Marokkos und Algeriens, außerdem in der Arktis. Er schuf Großskulpturen für öffentliche Plätze, darunter den Glasbrunnen am Düsseldorfer Landtag, eine Wasserwand in der Mönchengladbacher Stadtsparkassen-Hauptstelle und Kapellen. Professor Heinz Mack (geb. 8. März 1931 in Lollar, Hessen) lebt und arbeitet auf dem Huppertzhof in Uedding .

Die Schulpionierin (08) Maria Lenssen, Tochter eines Rheydter Industriellen, gründete 1870 eine "Private Fortbildungsschule in weiblichen Handarbeiten" für die schulentlassene weibliche Jugend aller gesellschaftlichen Klassen. Auf einer Reise in die Schweiz hatte sie ihre Leidenschaft für Handarbeiten entdeckt.

Sie leitete ihre Schule 32 Jahre lang, das Fächerangebot wurde vielseitiger, die Einrichtung größer. 1871 erhielt Maria Lenssen das preußische Verdienstkreuz für Frauen. 1998 wurde die Maria-Lenssen-Schule in ein Berufskolleg umgewandelt, 2003 kam die renommierte Modeschule Düsseldorf hinzu. Maria Lenssen wurde am 17. Juli 1836 in Rheydt geboren. Sie starb am 1. März 1919 im Alter von 82 Jahren. Der

Widerstandskämpfer (09) Theo Hespers ist der berühmteste Gladbacher Widerstandskämpfer. Am 12. Dezember 1903 wurde er in Mönchengladbach geboren, er besuchte das Stiftisch-Humanistische Gymnasium, machte eine kaufmännische Lehre und eine Ausbildung zum Textilingenieur. Ab 1925 setzte sich Hespers für humane und soziale Fragen ein, er wurde zum erbitterten Gegner des Nationalsozialismus.

Nach der Machtübernahme Hitlers musste er fliehen und lebte als Emigrant in den Niederlanden. Von dort organisierte er den Widerstand gegen die Nazis. Im Februar 1942 wurde er in Antwerpen von NS-Schergen verhaftet, am 22. Juli 1943 vom Volksgerichtshof Berlin zum Tode verurteilt und am 9. September 1943 in Plötzensee ermordet.

Die Autorin (10) Rebecca Gablé gilt als Meisterin des historischen Romans. Seit 1996 arbeitet die 41-Jährige, die mit bürgerlichem Namen Ingrid Krane-Müschen heißt, erfolgreich als freie Autorin und Literaturübersetzerin. Ihr jüngstes Werk ist der Roman "Der dunkle Thron".

Rebecca Gablé wurde am 25. September 1964 in Wickrath geboren. 1984 machte sie Abitur am Gymnasium an der Gartenstraße. Die gelernte Bankkauffrau begann 1991 das Studium der Literaturwissenschaft und Mediävistik in den Fächern Anglistik und Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Bisher veröffentlichte sie vier Kriminalromane und neun historische Romane.

Die Stifterin (11) Louise Gueury (geb. 13. Mai 1854 in Mönchengladbach) wurde erst nach ihrem Tod am 21. Juli 1900 berühmt. Grund war ihr Testament, in dem sie der Stadt Mönchengladbach rund eine Million Reichsmark — nach heutigem Wert etwa 25 bis 30 Millionen Euro — vermachte. Von dem Geld sollte die Stadt eine Heilstätte für Lungenkranke errichten — und das tat sie auch.

Am 27. April 1903 wurde im Hardterwald der Grundstein für die Lungenheilstätte gelegt, am 4. August 1904 die Einweihung gefeiert. Bis heute erinnern neben der Hardterwald-Klinik ihr Grab im Bunten Garten und die Louise-Gueury-Straße an die Stifterin, die ihren Mitmenschen das eigene Schicksal ersparen wollte: Sie selbst starb an Lungentuberkulose, wie zuvor schon der Vater und vermutlich alle Geschwister.

Der Medizinmann (12) Paradiesvögel waren es, die Gunter Konrad, geboren 1941, zur Medizin brachten. Denn eigentlich war er ausgebildeter Zoologe. Bei einer Forschungsreise nach Neuguinea aber entdeckte er seine Lebensaufgabe: Im Urwald sah er schwer kranke Menschen, denen Medikamente fehlten. Konrad studierte Medizin, sein Fachbereich wurde die Urologie.

Den Urwald vergaß der Mediziner nie: Auf seinen Reisen nach Papua-Neuguinea zum Naturvolk der Asmat hat er schon so manche Operation unter primitivsten Bedingungen durchgeführt, um den Einheimischen zu helfen. Als Chefarzt der Urologie stand er mehr als 20 Jahre lang an der Spitze des Krankenhauses Maria Hilf. Der Wahl-Gladbacher ist auch tief im Brauchtum dieser Stadt verwurzelt.

(naf)
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