Besonders ansteckende Corona-Variante Erster Omikron-Fall in Mönchengladbach bestätigt

Update | Mönchengladbach · Die besonders ansteckende Virusvariante ist erstmals auch in der Vitusstadt nachgewiesen worden. Das Gesundheitsamt arbeitet an der Kontaktnachverfolgung. Was bisher bekannt ist.

 Ein Speziallabor prüft gerade noch Proben der Verdachtspersonen. (Symbolbild)

Ein Speziallabor prüft gerade noch Proben der Verdachtspersonen. (Symbolbild)

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Eine in Mönchengladbach lebende Person ist nachweislich mit der besonders ansteckenden Corona-Variante Omikron infiziert. Das teilte ein Stadtsprecher am Freitag, 17. Dezember, mit. Der Nachweis sei am Nachmittag erfolgt. Das Gesundheitsamt sei bereits in der Aufarbeitung des Falls.

Dem Stadtsprecher zufolge wird vermutet, dass die infizierte Person sich auf einem Urlaub innerhalb von Deutschland angesteckt habe. Im näheren Umkreis gebe es fünf weitere Corona-positive, womöglich mit der Omikron-Variante infizierte Personen – vier wohnhaft in Mönchengladbach, eine im Rhein-Kreis Neuss. „Die Weiterleitung der Information an den Rhein-Kreis Neuss wurde bereits veranlasst“, teilte der Sprecher mit. Die vier Mönchengladbacher – sowie die nachweislich mit Omikron infizierte Person – befinden sich den Angaben nach in Quarantäne. Sie alle seien bereits telefonisch kontaktiert worden.

Die Ermittlung weiterer Kontaktpersonen dauerte am Freitagnachmittag noch an. Von allen zehn potentiellen Kontaktpersonen des Omikron-Falls seien Name und Telefonnummer bekannt. Vier von ihnen habe das Gesundheitsamt (mit Stand 15 Uhr am Freitag) bereits erreicht und eine Quarantäne sowie PCR-Tests veranlasst. Kurzfristig würden auch die übrigen Kontaktpersonen verständigt und die Quarantäne sowie PCR-Tests angeordnet werden. Zum Hintergrund: In NRW gilt, dass auch Geimpfte nach Kontakt mit Omikron-Infizierten in Quarantäne müssen. Ein vorzeitiges Verlassen der Isolation ist – unabhängig vom Impfstatus – nicht möglich.

Den Angaben des Stadtsprechers nach sind die Krankheitsverläufe aller nachweislich infizierten Personen bisher mild.

Weiter betonte der Stadtsprecher, dass es bisher „keinen ersichtlichen Zusammenhang“ zu einem anderen Fall gebe, bei dem aller Wahrscheinlichkeit nach eine Infektion mit der Omikron-Variante vorliegt. Gemeint ist zum Beispiel der Fall eines Familienvaters (vollständiger Name der Redaktion bekannt), der aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls mit der besonders ansteckenden Virusvariante infiziert ist. Das legt zumindest ein mündlicher Zwischenbericht nahe, auf den sich der Mann beruft – und den die Stadt auf Nachfrage bestätigte. „Die Ärztin hat mir gestern mitgeteilt, dass Genom-Sequenzen der Omikron-Variante in meiner Probe nachgewiesen worden sind“, sagte der Mann am Freitagmittag im Gespräch mit unserer Redaktion. Um aber absolute Gewissheit zu haben, müsse noch eine weitere Probe von einem Speziallabor ausgewertet werden.

Der Stadtsprecher bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion, dass die Proben der entsprechenden Familie im Labor erneut bearbeitet wurden und dass „sich im Ergebnis ein konkreter Verdacht auf eine Infektion mit der Omikron-Variante gezeigt hat“. Auch bestätigte der Sprecher, dass eine „endgültige Bestätigung durch ein Speziallabor“ derzeit (Stand: Freitagmittag, 17. Dezember) noch ausstehe. Im Klartext heißt das: Es besteht noch immer keine absolute Gewissheit, ob es sich dabei tatsächlich auch um die hochansteckende Corona-Variante handelt. Der Verdacht liegt zwar sehr nahe, aber nur die erneute Untersuchung kann diesen letztendlich bestätigen.

Bis das Ergebnis der Untersuchung des Speziallabors vorliegt, kann es nach Angaben des Stadtsprechers noch dauern: Die Bestätigung werde „vermutlich erst eintreffen, wenn die Familie in der kommenden Woche nach erneutem PCR-Test als genesen aus der Quarantäne entlassen werden kann“. Über all diese Entwicklung ist die Familie am Donnerstag informiert worden, berichten der Stadtsprecher und der betroffene Familienvater übereinstimmend.

Der Mann hatte sich mutmaßlich bei seiner Frau mit Corona angesteckt, die wiederum von einer Person infiziert wurde, die zu den nachgewiesenen Omikron-Fällen im Kreis Heinsberg gehört. Die Frau wurde deshalb vom Gesundheitsamt als Omikron-Verdachtsfall eingestuft. Ihre Probe konnte aber nicht auf die Virusvariante untersucht werden. Der Mann, der wenig später positiv getestet wurde, ist als enge Kontaktperson eines Verdachtsfalls identifiziert worden, weswegen das Labor auch seine Probe untersuchte. Jetzt, anderthalb Wochen nach der Abgabe der Probe, meldete das Labor den „konkreten Verdacht“.

Seither hat sich die Lage in der Familie weiterentwickelt: Neben dem Sohn ist nun auch die Tochter positiv auf Corona getestet worden (zumindest per Schnelltest). Die Frau hätte sich am Donnerstag aus der Quarantäne freitesten können, der PCR-Test aber fiel positiv aus. Am Montag hat das Ehepaar erneut die Option, nach einem negativen PCR-Test die Quarantäne zu verlassen. Die Kinder müssen, weil ihre Infektion später bestätigt wurde, darüber hinaus in Isolation bleiben.

Der Mann gibt an, dass bei der gesamten Familie bisher milde Verläufe der Krankheit vorliegen. Ferner habe sich das Gesundheitsamt sehr gut gekümmert. Die Familie habe bei Fragen direkten Kontakt zu medizinischem Fachpersonal gehabt. Die Dauer zwischen Nachweis der Infektion und Ergebnis der Laboruntersuchung schiebt der Mann mittlerweile auf das Labor selbst. „Dem Gesundheitsamt kann ich da keine Vorwürfe machen“, sagt er.

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