Mönchengladbach Das ist das Unternehmen Anton Schneider Söhne

Diese Geschichte ließe sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise einleiten. Etwa mit dem 25-jährigen Jens Liphardt. Oder mit dem Künstler Gregor Schneider, dessen preisgekröntes Geburtshaus "Haus UR" ins Firmengelände seiner beiden Brüder Stefan und Thomas hineinragt.

Aber eigentlich dreht sich diese Geschichte um besagte Firma Anton Schneider Söhne, einem führenden Hersteller von Produkten rund um den Werkstoff Blei, der Lieferant der Kölner Dombauhütte ist, 50 Tonnen Material für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche bereitstellte und bei der Restaurierung des Düsseldorfer Kaufhofs an der Kö eine wichtige Rolle spielte.

Mitten in einem Wohngebiet an der Unterheydener Straße bringt es das 1949 gegründete Unternehmen auf eine Jahreskapazität von 20 000 Tonnen Blei. Dieses wird in Blöcken angeliefert, in Öfen bei 327 Grad eingeschmolzen und in Wannen zu 4,5 Tonnen schweren, so genannten Brammen gegossen. Dann erfolgt die Konfektionierung - bis zu 0,15 Millimeter dünnen Folien kann das Blei gewalzt werden. "Das können nicht viele", sagen die Geschäftsführer Stefan und Thomas Schneider, Enkel des Firmengründers. Das Walzwerk ist im Wesentlichen eine Eigenkonstruktion, fotografiert werden darf es deswegen nicht. Gearbeitet wird in dem anlagenintensiven Betrieb mit nur 20 Mitarbeitern von Sonntagabend bis Samstagabend in drei Schichten rund um die Uhr.

Er hat eine Exportquote von 70 Prozent, der größte Einzelmarkt ist Deutschland. In so unterschiedlichen Bereichen wie Denkmalschutz, Bauwesen, Strahlen- und Schallschutz ist Schneider tätig. "Blei ist das Strahlenschutzmittel schlechthin", sagt Stefan Schneider. Konkret wird das Blei des Unternehmens etwa im Fahrstuhlbau eingesetzt, in Auswuchtgewichten für Windkraftanlagen, in Bleifolien für Solarkollektoren, in Strahlenschutzplatten für Kliniken, in Röntgengeräten an Flughäfen, im Reaktorschutz und bei der nuklearen Endlagerung.

(RP)
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