Polizeieinsatz in Mönchengladbach Zwei Schwerverletzte nach Messerstecherei an Berufskolleg

Mönchengladbach · Zwei 17-jährige Schüler sind bei einem Streit vor dem Berufskolleg Volksgartenstraße durch Messerstiche schwer verletzt worden. Die Polizei nahm einen 22-jährigen Tatverdächtigen vorläufig fest. Eine Mordkommission ermittelt.

Krankenwagen und Einsatzfahrzeug der Polizei stehen vor dem Berufskolleg.

Krankenwagen und Einsatzfahrzeug der Polizei stehen vor dem Berufskolleg.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Als um 11.34 Uhr der Notruf „Messerangriff an Schule“ bei der Polizei eingeht, sind die Beamten zunächst in höchster Alarmstufe. „Wir konnten zunächst nicht ausschließen, dass es sich um einen Amoklauf handelt. Wir wussten auch nicht, ob sich möglicherweise noch weitere Täter auf dem Schulgelände befinden“, sagt Polizeisprecherin Cornelia Weber. Und so wurden entsprechende Sicherheitsmaßnahmen am Berufskolleg Volksgarten ergriffen. Unter anderem durften die Schüler ihre Klassen nicht verlassen. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an.

Doch schnell wird klar. Es ist kein Amoklauf, sondern eine Auseinandersetzung unter drei jungen Männern vor dem Schulgelände, die blutig endet.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand kam es an der Volksgartenstraße zu einem Streit zwischen zwei 17-Jährigen und einem 22-Jährigen. Im Zuge der Auseinandersetzung soll der ältere Schüler zu einem Messer gegriffen und mehrfach zugestochen haben. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Angreifer in der Nähe des Berufskollegs vorläufig festnehmen. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei dauern noch an. Nach derzeitiger Bewertung wird die Tat als versuchtes Tötungsdelikts eingestuft. Eine Mordkommission wurde eingesetzt.

 Polizisten durchsuchen die Umgebung des Tatortes.

Polizisten durchsuchen die Umgebung des Tatortes.

Foto: Sascha Rixkens

„Die Verletzungen sind zum Teil erheblich. Ob sie lebensgefährlich sind, wissen wir noch nicht“, sagte die Polizeisprecherin am Mittag. Die Opfer wurden in Krankenhäuser gebracht. Nach Informationen unserer Zeitung musste einer der beiden Schüler notoperiert werden. Er hatte Stiche im Brust- und Bauchbereich erlitten.

In dem Streit sollen zwei weitere junge Männer zumindest verbal in involviert gewesen sein. Die Beiden sowie der Angreifer wurden mit zur Polizeiwache genommen, genauso wie einige Zeugen, die zu dem Vorfall befragt werden sollten.

Zunächst war nicht klar, ob die beiden 17-Jährigen und der Angreifer Schüler des Berufskollegs Volksgarten sind oder nicht. Da am Mittwoch auch Anmeldetag in der Schule war, hätten Opfer und Täter auch zukünftige Schüler sein können, hatte es zunächst geheißen. Doch mittlerweile steht fest: Alle Beteiligten besuchen das Berufskolleg Volksgartenstraße.

Warum es zu dem blutigen Streit kam, ist noch unklar. Auch zur Tatwaffe machte die Polizei noch keine Angaben. Beamte suchten am Mittwoch die Mülltonnen vor den Schultoren sowie die Gehwege und die Straße ab, auf der sich derzeit eine Baustelle befindet. Möglicherweise ist die Waffe nach der Tat weggeworfen und noch nicht gefunden worden.

Notfallseelsorger wurden gerufen, die Schüler und Zeugen vor Ort betreuen. Der Schulbetrieb am Berufskolleg lief laut Polizei nach dem Vorfall weiter, auch weil am Mittwoch Prüfungen stattfanden. Weitere Zeugen zur Tat werden gesucht. Wer noch nicht namentlich erfasst wurde und sachdienliche Hinweise geben kann, solle sich mit der Mordkommission unter der Telefonnummer 02161 290 in Verbindung setzen.

Das Berufskolleg Volksgartenstraße teilte am Mittwoch über ihre Homepage mit: „Wir hoffen, dass es den Verletzten bald besser geht und stehen den Angehörigen für Fragen zur Verfügung. Der Polizei und allen anderen Helfern danken wir für die gute Arbeit und Unterstützung.“ Die Schulgemeinschaft werde weiterhin über die aktuelle Situation informiert.

(gap/angr)
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