Explosiver Fund in Mönchengladbach Mann gibt Bombe in Feuerwehrwache ab

Mönchengladbach · In seinem Garten hat ein Mönchengladbacher am Donnerstag eine Stabbrandbombe gefunden. Der Mann packte sie kurzerhand in sein Auto und fuhr sie zur Feuerwehr.

 Diese Stabbrandbombe aus dem zweiten Weltkrieg wurde am Donnerstag auf der Feuerwache am Stockholtweg abgegeben.

Diese Stabbrandbombe aus dem zweiten Weltkrieg wurde am Donnerstag auf der Feuerwache am Stockholtweg abgegeben.

Foto: Feuerwehr MG

(gap) Da staunten die Kollegen der Feuerwache 3 am Stockholtweg nicht schlecht, als am Donnerstagvormittag ein aufmerksamer Bürger einen ungewöhnlichen Fund abgeben wollte: Bei Gartenarbeiten hatte der Mann ein verrostetes, röhrenförmiges Metallteil gefunden, das ihm verdächtig vorkam. Wohl zu Recht, denn der Fund war hochexplosiv. Es handelte sich um einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, genauer um eine Stabbrandbombe der britischen Luftwaffe, die offenbar vor Jahrzehnten auf dem Privatgrundstück eingeschlagen war.

Die Berufsfeuerwehr verständigte am Donnerstag unverzüglich das für Kampfmitteleinsätze zuständige städtische Ordnungsamt, das wiederum den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung (KBD) über die ungewöhnliche Fundsache informierte.

Die Stabbrandbombe, die der Bürger in seinem Auto zur Feuerwache transportiert hatte, wurde bis zum Eintreffen der Sprengstoffexperten auf einem brachliegenden, abgesperrten Gelände gelagert und mit Erdreich abgedeckt. Gegen 12.25 Uhr traf der Kampfmittelbeseitigungsdienst vor Ort ein. Die Experten der Bezirksregierung Düsseldorf sicherten die Bombe und fachgerecht und transportierten sie zur Vernichtung ab.

Eine ähnlich sorglose Bombenabgabe hatte im Februar dafür gesorgt, dass die Polizeiwache an der Theodor-Heuss-Straße evakuiert werden musste. Gartenbaumitarbeiter hatten an der Brucknerallee den Zünder einer Brandbombe gefunden, ihn kurzerhand in eine Tüte gepackt und der Polizei auf den Tresen gelegt. Die Arbeiter hatten auf einem Privatgrundstück die Wurzeln eines Baumes ausgraben wollen, der beim Sturm „Friederike“ umgekippt war. Dabei waren sie auf den Sprengstoffrest gestoßen. Was sie dann taten, war wohl etwas zu pflichtbewusst.

Kampfmittelbeseitigungsdienst und Ordnungsamt raten dringend, verdächtige Funde, bei denen es sich um Kampfmittel handeln könnte, nicht zu bewegen, am Fundort zu belassen und sofort die Behörden (zum Beispiel den Kommunalen Ordnungsdienst über die Hotline 02161 252025 oder die Polizei über den Polizeinotruf) zu informieren. Von der Alliierten Luftstreitkräften sind im Zweiten Weltkrieg nach offiziellen Schätzungen mehr 80 Millionen solcher Stabbrandbomben über Deutschland abgeworfen worden. Mehr als 1000-mal im Jahr wird der Kampfmittelbeseitigungsdienst gerufen. In Mönchengladbach gibt es jährlich 20 bis 30 Funde von Sprengstoffmittelresten.

(gap)
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