Ralf Brög und Manfred Müller stellen aus Eine „alliance temporaire“

In der Teloy-Mühle sind Werke der international vertretenen Künstler Ralf Brög und Manfred Müller zu sehen. Vernissage ist am Sonntag, 11.30 Uhr.

 Freuen sich auf die Kunstausstellung in der Teloy-Mühle: die Künstler Ralf Brög und Manfred Müller mit Kurator Bernd Meyer (v.l.)

Freuen sich auf die Kunstausstellung in der Teloy-Mühle: die Künstler Ralf Brög und Manfred Müller mit Kurator Bernd Meyer (v.l.)

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Eine klare Linienführung war es, die den Kurator Bernd R. Meyer dazu veranlasste, für die Reihe MeerbuschKunst in der Teloy-Mühle Ralf Brög und Manfred Müller zusammenzubringen: „Die übereinstimmende künstlerische Handschrift zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Werke.“

Auch „alliance temporaire“, der Titel der Ausstellung, bestätigt die vorübergehende Verbindung der beiden Künstler. Starke Farben setzen bereits im Eingangsbereich Akzente und geben ein Statement darüber ab, was die Besucher erwarten dürfen. So zieht ein symbolträchtiges Ultramarin den Blick auf fotografische Arbeiten. „Sie sind aus einer kleinen Malerei entstanden“, erklärt Manfred Müller die Entstehung der Serie „When blue becomes form“. Das Ultramarin hat der in Düsseldorf und Los Angeles arbeitende Künstler ähnlich wie Wasserfarben verteilt: „Über Nacht entstehen Trocknungsinseln, die besonders intensiv leuchten.“

Manfred Müller, der in den 1970er Jahren an Kunstakademie Düsseldorf die Bildhauerklasse von Erwin Heerich als Meisterschüler abschloss, seine Werke in Europa und Nord- und Südamerika zeigt, nutzt Farben pur. Rot, Weiß und auch Schwarz spielen eine Rolle. „Coats“ genannte Arbeiten aus saugfähigem Filzpapier in einer Breite von 2,70 cm komplett an der Wand mit Öl bemalt, erinnern an Musterschnitte. In den Hüllen sind geometrische Figuren wie halbe und ganze Kreise ausgestanzt. Die überlagerten Flächen wirken plastisch wie Objekte. „Auf diese Technik komme ich immer wieder gern zurück“, erzählt Manfred Müller. Seine vielschichtigen Arbeiten machen deutlich, dass er sich stets im Grenzbereich zwischen Zeichnung, Architektur, Fotografie und Bildhauerei bewegt. Das ist bei Ralf Brög ähnlich. Der in Düsseldorf lebende Künstler hat bei Anthony Cragg, Christian Megert, Gerhard Merz und Oswald Wiener studiert und sich auch durch sein Engagement für die Kunstobjekte beim Bau der Düsseldorfer Wehrhahn-Linie und der mit seiner Klanginstallation ausgestatteten U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Allee einen Namen gemacht.

„Klare Kanten und Formen“ zeigen auch die in der Teloy-Mühle ausgestellten Melancholie-Boxen. „Sie basieren auf dem goldenen Schnitt, sind aus verschiedenen Materialien, mit Autofarben lackiert und werden auf die Dreiecks-Fläche gestellt“, erklärt Ralf Brög. Die Boxen haben einen Bezug zur Musik, und das gilt auch für sein Projekt „Zero RPM Records“. Eine 1,80 mal 1,80 cm große Vinylplatte in Schwarz-Rot ist im Eingangsbereich der Hingucker: „Kraftwerk mit ‚Menschmaschine‘ ist hier zu sehen.“ Brög, Skulpteur, Maler und Grafiker, geht es um das Bildhafte und die Grafik. Auch die Rillen für den „Bolero“ oder Michael Jackson-Songs sind auf der Basis von Radierungen verewigt. Beide Künstler zeigen in der Teloy-Mühle in mehreren Werkgruppen das breite Spektrum ihrer künstlerisch-ambitionierten Fähigkeiten.  Abgerundet wird diese von Bernd R. Meyer kuratierte Präsentation von Manfred Müller, der im Mühlen-Obergeschoss eine Rauminszenierung unter dem kritischen Titel „Brot und Spiel“ präsentiert.

Vernissage: Sonntag, 11.30 Uhr, bis 7. Oktober. Mittwoch bis Samstag 16-19 Uhr, Sonn- und Feiertag 11-18 Uhr. Teloy-Mühle, Kemperallee 10.

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