Adventszeit in Meerbusch Großer Andrang auf Nikolausmärkten

Meerbusch · Zahlreiche Bürger nutzten die Möglichkeit, um neben den beiden Nikolausmärkten auch noch die Winterwelt in Büderich anzusteuern. Die eigens eingesetzten Pendelbusse wurden gut angenommen.

 In Lank-Latum machte Theo (5) Bekanntschaft mit einem sehr freundlichen Nikolaus.

In Lank-Latum machte Theo (5) Bekanntschaft mit einem sehr freundlichen Nikolaus.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Mit leuchtenden Augen verfolgen die Kinder auf dem Alten Markt in Lank-Latum, wie der Nikolaus sein Gedicht vorträgt. Danach darf jedes von ihnen vortreten, um aus den Händen des heiligen Mannes einen frisch gebackenen Weckmann in Empfang zu nehmen. „Den schenke ich meiner Oma“, berichtet die siebenjährige Luisa, die eine von zahlreichen Gästen des Nikolausmarkts ist. Bereits vor dem offiziellen Start um 12 Uhr herrscht im Lanker Ortskern ein buntes Treiben.

Die Menschen schlendern vom Marktplatz zum Alten Schulhof und wieder zurück, erwerben etwas an einem der 35 Stände oder genießen das vielfältige kulinarische Angebot. Neben Klassikern wie Crêpes, Reibekuchen oder Bratwürsten gibt es auch Käsespätzle und geräucherte Forellen. Feinschmecker lassen sich frische Austern schmecken, die Händler aus der französischen Partnerstadt Fouesnant mitgebracht hatten. „Es ist wahnsinnig voll, auch deutlich voller als bei den letzten Auflagen. Ich glaube, die Leute freuen sich einfach, dass der Markt nach der zweijährigen Corona-Zwangspause endlich wieder stattfinden kann“, sagt Markus Kitz, Vorsitzender der „Werbegemeinschaft Rund um Lank-Latum“.

Auch die Händler sind froh, dass sie wieder ihre Waren feilbieten können. „Es macht viel mehr Spaß, wieder direkt mit den Menschen in Kontakt zu treten. Außerdem können sie unsere Produkte so auch gleich probieren“, sagt Harold Koch von der Imkerei Obstwiese, der verschiedenene Honigsorten aus der Region verkauft. Auf dem Marktplatz stimmen das Blasorchester Maria Hopp, der Männergesangsverein Lank-Latum sowie der Posaunenchor der evangelischen Kreuzkirche die Besucher auf das Fest ein. 

Damit möglichst viele Bürger ihr Auto zu Hause stehen lassen, sind den gesamten Tag kostenlose Pendelbusse im Einsatz, die die Meerbuscher Stadtteile miteinander verbinden. Zahlreiche Besucher nutzen die Möglichkeit, um neben den beiden Nikolausmärkten auch noch die Winterwelt in Büderich anzusteuern. „Wir finden, dass das ein tolles Angebot ist. So können wir unseren Kindern zeigen, dass man nicht immer das Auto nehmen muss, um bestimmte Ziele zu erreichen. Zudem bietet jeder Markt andere Möglichkeiten, deswegen besuchen wir alle drei“, berichten Markus und Martina Gauglitz, die ihre Söhne Peter, Michel und Simon im Schlepptau haben. Christel Krülls, die mit zwei Freunden unterwegs ist, ist für den Shuttleservice ebenfalls dankbar: „So können wir uns einen Eindruck von allen Märkten verschaffen – und weil niemand fahren muss, können auch alle einen Glühwein trinken.“

Viele haben als erste Station den Lanker Markt gewählt, ehe es danach nach Osterath geht, wo ebenfalls mächtig was los ist. „Es sind deutlich mehr Leute hier als beim letzten Mal vor drei Jahren. Das Wetter ist optimal, zudem haben die Menschen einfach wieder Lust, etwas zu unternehmen“, sagt Holger Tiggelkamp, Vorsitzender des „Werbe-Interessen-Ring Osterath“.

Rund um den Kirchplatz bieten mehr als 30 Händler, Gastronomen und Vereine ihre Waren und Speisen an. Während Glühwein, Currywurst, Gulasch- und Erbensuppe, Waffeln und andere Gaumenfreuden bei den Besuchern hoch im Kurs stehen, klingelt es bei dem einen oder anderen Händler nur bedingt in der Kasse. „Man merkt, dass bei den Leuten das Geld nicht mehr so locker sitzt. Es ist zwar viel los, aber kaum jemand kauft etwas“, sagt Jochen Thiel, der handgefertigte Segelboote aus Holz an den Mann und die Frau bringen möchte.

Auch in Osterath strömten die Menschen auf den Nikolausmarkt. Beide Orte waren per Pendelbus erreichbar.

Auch in Osterath strömten die Menschen auf den Nikolausmarkt. Beide Orte waren per Pendelbus erreichbar.

Foto: Christoph Baumeister

Bei Alexander Kluck, der zum ersten Mal überhaupt mit seinem Stand in Osterath vertreten ist, können die Besucher ein Handwerk live erleben. Der Niederkrüchtener bearbeitet an seiner Diamant-Nassschleifmaschine Messer. Allzu viele davon hat er in Osterath jedoch nicht verkauft. „Es ist wirklich ein schöner Markt, aber die Kaufkraft könnte höher sein“, sagt Kluck. Das Bühnenprogramm können alle Besucher selbstverständlich kostenlos genießen. Unter anderem verbreiten der Mehrgenerationenchor „Stahlstimmen“, der aus der Musical-Produktion Ritter Rost erwachsen ist, die „Mersey Boys“ sowie die Bläserklasse der Osterather Realschule dort mit ihren Liedern vorweihnachtliche Stimmung.

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