In was investiert Peter Thiel?
Peter Thiel tritt vielfältig als Investor auf. So stieg er im Jahre 2004 als erster Investor in die Social Media Plattform Facebook ein – mit einem Darlehen von 500.000 US-Dollar. Dem 20-jährigen Harvard-Abbrecher Marc Zuckerberg soll er damals das Geld mit den Worten "Versau es nicht" in die Hände gedrückt haben. Von 2005 bis Mitte 2022 saß Peter Thiel im Aufsichtsrat von Facebook. Im selben Jahr startete er "Palantir Technologies", eine Software, die der Regierung hilft, Terroristen und Kriminelle aufspüren. In dieses Unternehmen investierte er 30 Millionen Dollar, heute liegt dessen Marktwert bei geschätzten 2,5 Milliarden Dollar. Später roch er den großen Erfolg in Cannabis-Geschäften und beteiligte sich mit seinem mehr als zwei Milliarden Dollar schweren Fonds an der in den USA bereits damals boomenden Marihuana Industrie, konkret an der darauf spezialisierten Privat-Equity Firma Privateer Holdings. Dieser Founders Fond, den Thiel 2005 mit zwei weiteren Pay-Pal-Gründern startete, ist zudem an anderen Unternehmen beteiligt, unter anderem an airbnb, einem Online-Portal für Buchung und Vermietung von Unterkünften, an dem börsennotierten Streamingdienst Spotify, dem Videospielentwickler Oculus und dem Dienstleistungsunternehmen Lyft, das Fahrdienste vermittelt, sowie an dem Raumfahrt- und Telekommunikationsunternehmen Space X. Aufgrund seiner und der Unterstützung der US-Schauspielerin Uma Thurman konnte zudem 2020 das Pharma-Start-up Abcellera seinen Kurs mehr als verdreifachen. Dort sitzt Thiel mittlerweile auch im Aufsichtsrat. Er trat als geschäftsführender Produzent der satirischen Filmkomödie "Thank you for smoking" auf. Nicht zuletzt hat Thiel den britischen Bioinformatiker Aubrey David Nicholas Jasper de Grey mit mehreren Millionen Dollar unterstützt, der wissenschaftlich an Möglichkeiten forscht, Alterungsprozesse beim Menschen aufzuhalten und zu überwinden. Der Milliardär vergibt unzählige Stipendien an junge Gründer im Technologiebereich.
Peter Thiel eckt mitunter wegen seiner politischen Haltung an. Von sich selbst sagt er, er sei ein "America-First-Konservativer" und sorgt mit Sprüchen wie "Wettbewerb ist was für Verlierer" für jede Menge Negativschlagzeilen. Er bekennt sich zum Liberalismus, das bedeutet, dass die persönliche Freiheit über den staatlichen Einfluss gestellt wird. Er bekennt sich zu Donald Trump und hat ihn in seinen Wahlkämpfen nicht nur finanziell unterstützt, sondern wurde 2016 von Trump in dessen "Transition Team" berufen, um den damals frisch gewählten Präsidenten bei neuen Technologien zu beraten. Er wolle den Präsidenten in jeder Weise unterstützen, hatte Thiel damals der New York Times gegenüber erklärt. Der Spiegel schreibt, Thiel wolle die US-Politik mitbestimmen und auf einen sehr konservativen Kurs führen, und es sei nicht ausgeschlossen, dass er auch in Europa ähnliche Ambitionen verfolgt. In dieses Bild passt die Tatsache, dass der gefallene österreichische Ex-Kanzler Sebastian Kurz zu Beginn dieses Jahres in die USA gezogen ist und dort für Peter Thiel als Global Strategist in der Investmentfirma "Thiel Capital" arbeitet. Aufgrund seiner rechtspopulistischen Haltung wird der Tech-Milliadär Thiel im linksliberalen Silicon Valley, einem der weltweit wirtschaftlich bedeutendsten Standorte der IT-und Hightech-Industrie sehr gefürchtet. Doch der reagiert darauf gelassen: "Lieber soll man mich böse als unfähig darstellen", sagt er.