Auszeichnung Ehrenamtspreis für Heike Dohm

Meerbusch · Die Osteratherin setzt sich seit 2015 vor allem für geflüchtete Menschen ein. Den Preis sieht sie auch als Wertschätzung für ihre Team und die Freiwilligenarbeit als Ganzes.

 Heike Dohm bekam den Ehrenamtspreis von Lothar Beseler ( Vorsitzender Bürgerstiftung Meerbusch, links) und Thomas Wolf (Filialleiter Sparkasse Büderich) überreicht.

Heike Dohm bekam den Ehrenamtspreis von Lothar Beseler ( Vorsitzender Bürgerstiftung Meerbusch, links) und Thomas Wolf (Filialleiter Sparkasse Büderich) überreicht.

Foto: RP/Meerbusch hilft

(dsch) Heike Dohm vom Verein „Meerbusch hilft“ ist mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet worden, den die Bürgerstiftung Meerbusch gemeinsam mit der Sparkasse Neuss vergibt. Damit wurde ihr inzwischen sechsjähriges Engagement rund um Geflüchtete in ihrer Heimatstadt gewürdigt.

„Ins Ehrenamt gekommen bin ich durch Zufall“, erzählt die 55-jährige Preisträgerin. Damals, zum Höhepunkt des Flüchtlingszustroms, wurde in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft in einer ehemaligen Kita eine Unterkunft eingerichtet. „Meine Mutter ist damals aus der DDR in den Westen gekommen. Sie wurde hier nicht empfangen, hat sich nie wirklich zu Hause gefühlt. Diese Einstellung hat meine Jugend geprägt, und ich wollte, dass die Neuankömmlinge hier ein schöneres Willkommen erwartet“, begründet Dohm ihr Engagement.

Sie kam damals in Kontakt mit den Gründern des Vereins „Meerbusch hilft“ und trat selbst bald bei. „Seither unterstützt Heike Dohm unsere Arbeit mit großem Einsatz“, sagt Antje Schwarzburger, stellvertretende Vereinsvorsitzende. Zur wichtigsten Aufgabe der Preisträgerin gehört die Veranstaltung des Begegnungsabends. Bei diesem niederschwelligen Angebot können Geflüchtete mit Deutschen in Kontakt kommen, am Buffet ein Gespräch beginnen oder mit einem Gesellschaftsspiel die Sprache lernen. Da dieses Angebot in Corona-Zeiten nicht stattfinden konnte, organisierte Dohm ein Lotsen-Team, das den Flüchtlingen bei Problemen etwa mit Ämtern oder auf der Jobsuche zur Seite steht. „So bald es geht, soll das Begegnungsangebot weitergehen, vielleicht eher tagsüber, um Kinder und Jugendliche besser anzusprechen – das ist allerdings schwierig, weil viele Ehrenamtler, so auch ich, ja noch berufstätig sind“, sagt Dohm.

Sie wusste nicht, dass Schwarzburger sie für den Ehrenamtspreis nomiert hatte. „Der Anruf war dann eine Überraschung. Natürlich zeichnet der Preis nicht nur mich aus, sondern auch all die anderen Helfer – und ist eine Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit allgemein.“

Dass die Feier in den Räumen des Tafel-Lagers stattfinden konnte, empfand Dohm als eine willkommene Abwechslung von der digitalen Kommunikation. „Wir haben unser Angebot so gut es geht auf Distanz aufrecht erhalten, aber in der Geflüchtetenarbeit ist der persönliche Kontakt nicht zu ersetzten.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort