Fangen wir mit etwas Positivem an und blicken voraus: Was planen Sie als KSB und SSB für 2022?
Interview Johannes Gathen und Jutta Bouscheljong „Die Wertschätzung für das Ehrenamt geht zurück“
Interview | Amateursport · Der Amateursport steckt in der Krise. In den Vereinen fehlt es an Sportlern, Trainern und ehrenamtlichen Kräften. Johannes Gathen (Stadtsportbund Mönchengladbach) und Jutta Bouscheljong (Kreissportbund Viersen) erklären, wie sie den Vereinen helfen möchten – und was ihnen trotz alledem Hoffnung macht.
Jutta Bouscheljong Wir planen den Move-Day im April, also einen kreisweiten Bewegungstag in Viersen, der ganz neu ist. Outdoor ist ja ein großes Thema und da wollen wir gezielt den Vereinen die Möglichkeit geben, sich zu zeigen. Auch Trendsportarten werden dabei sein. Wir wollen aber auch den unorganisierten Sport mit dazu holen. Darüber hinaus ist ein Aktionstag zum Sportabzeichen im August und wieder der Welt-Kinder-Tag im September geplant. Ansonsten Formate im Freien wie Sport im Park.
Johannes Gathen In Mönchengladbach wollen wir Sport im Park auch weiter ausbauen. Da versuchen wir noch mehr Vereine mit ins Boot zu holen, vielleicht mit einigen Schwerpunktangeboten für Kinder. Außerdem planen wir wieder den Aktionstag „Finde dein Talent im Sport“, der dieses Jahr leider ausgefallen ist. Den wollen wir nun zweimal durchführen, einmal im Frühjahr auf der Radrennbahn, und im Spätsommer, wenn alles funktioniert, beim GHTC. Eingeladen sind dazu alle Zweitklässler mit ihren Eltern, die sich die unterschiedlichen Sportarten in Mönchengladbach angucken möchten. Darüber hinaus planen wir bewährte Aktionen der zurückliegenden Jahren wie Ferienfreizeiten vor Ort, die Sportabzeichentour und Sportabzeichentage für die Schulen.
Wie zuversichtlich sind Sie, dass das alles stattfinden kann?
Gathen Ich bin relativ zuversichtlich. Das hat auch dieser Sommer gezeigt, im Zweifel unter 2G. Je mehr Leute jetzt immunisiert sind, desto einfacher wird es. Selbst im Winter ist ja vieles nun möglich – verglichen mit dem Vorjahr. Es ist zudem enorm wichtig, dass wir für Kinder und Jugendliche wieder einen geregelten Sportbetrieb anbieten.
Bouscheljong Ich bin auch zuversichtlich. Da wir kein Freund von Absagen sind, haben wir bewusst Outdoor-Aktionen geplant. Und wenn etwas nicht geht, dann werden wir auf online wechseln.
Sowohl der KSB als auch der SSB sind eingetragene Vereine. Wie sind Sie durch die Pandemie gekommen?
Gathen Wir stehen gut da und mussten keinen Rettungsschirm in Anspruch nehmen. Auch wenn wir am Anfang darüber nachgedacht haben. Wir hatten zwar befürchtet, dass es durchaus große finanzielle Einbußen geben würde, da wir das große Event Hallenstadtmeisterschaft nun zum zweiten Mal infolge absagen mussten – was natürlich auch immer einen finanziellen Aspekt hat. Aber einen Großteil unserer Finanzierung ist durch Fördergelder von Bund, Land und Kommune gedeckt. Des Weiteren haben wir die Aus- und Fortbildungen größtenteils durch Verschiebungen und Verlagerungen durchführen können. Daher gab es gar nicht so viele Einbußen.
Bouscheljong Wir haben die Aus- und Fortbildung, wo es möglich war, auf online umgestellt. Und natürlich werden wir immer gut unterstützt durch zum Beispiel den Kreis Viersen, die Sparkasse Krefeld und bei Projekten durch Fördergelder. Das Geld ist da, es fehlen in den Vereinen nur die Leute, die es umsetzen können. Das ist das Problem.
Welche Stimmung nehmen Sie in der Pandemie derzeit von der Basis, den Sportvereinen, wahr?
Gathen Die meisten Vereine haben sich inzwischen auf die Situation gut eingestellt: Die Hygienekonzepte müssen nur noch angepasst werden, die Vereine brauchen lediglich Unterstützung bei der Interpretation der jeweiligen Schutzverordnung. Die Vereine, die im Vorstand gut aufgestellt sind, kommen gut zurecht. Ein Problem bei uns in Mönchengladbach sind die kleineren Vereine, die teilweise gar keinen oder wenig Sport anbieten und denen dann die Mitglieder weglaufen. Zum Jahreswechsel haben wir sechs kleinere Vereine, die sich auflösen. Darunter drei Radsportvereine.
Bouscheljong Bei uns kam es bisher nicht zu Vereinsauflösungen. Einige Vereine sind aber überlastet, manche melden sich auch gar nicht mehr, andere sagen sich aber auch: jetzt erst recht. Andere sind wiederum genervt von den ständig neuen Regeln. Einige Vereine haben auch erkannt, dass sie fusionieren müssen. Das ist bei drei Vereinen der Fall.
Ist das Thema Fusion ein Thema, das die Sportvereine künftig noch mehr beschäftigen wird?
Gathen Fusionen werden sich in Zukunft verstärken. Corona wirkt da wie ein Beschleuniger. Auch mittelgroßen Vereinen fehlen inzwischen Leute, die den Verein ehrenamtlich betreuen. Diesen Trend stellen wir schon länger fest und das hat durch Corona noch einmal zugenommen. Zum einen, da viele gemerkt haben, dass sie mit ihrer Freizeit auch etwas anderes anfangen können. Zum anderen, da die Gemeinschaft in den Vereinen nicht mehr stattgefunden hat. Es ist noch schwieriger geworden, Menschen für die Vereinsarbeit zu motivieren.
Bouscheljong Corona hat viele damit überrollt – die Zukunft ist dadurch schneller auf die Vereine zugekommen. Viele Übungsleiter sind in Rente gegangen. Und andere, die Ehrenamts-Pauschalen in den Vereinen bekommen haben, haben sich was anderes suchen müssen, weil sie da zwischenzeitlich nicht mehr tätig sein durften. Da ist eine Riesenlücke entstanden.
Diese Entwicklung ist nicht neu. Stirbt das Ehrenamt aus?
Gathen Wir sehen dieses Problem durchaus. In den Vereinen haben die Vorstände und Verantwortlichen oft ein sehr hohes Alter – weil auch wenig neues Personal nachkommt. Für einmalige Events finden sich eigentlich immer Leute, die helfen. Aber wenn es um eine längerfristige Aufgabe im Verein geht, dann muss man schon auf den Knien liegen und Blumensträuße verteilen, damit sich überhaupt mal jemand bewegt.
Bouscheljong Das Thema Ehrenamt hat auf keinen Fall an Bedeutung verloren, aber die Ansprache muss moderner und zielgerichteter werden. Nicht nur Sportler werden in den Vereinen gesucht, auch Unterstützung für Verwaltung und das Kaufmännische wird benötigt. Viel funktioniert – gerade bei jungen Menschen – in jedem Fall über Emotionen und persönliche Ansprache. Vereinsarbeit steht und fällt mit dem direkten Kontakt zu den Leuten. Darüber müssen wir die Menschen erreichen und begeistern. Denn die sportaffinen Menschen gibt es, sie wissen nur oft nicht, wie sie sich einbringen können – oder machen sich nicht von selbst auf. Wir müssen bei der Suche nach Ehrenämtlern auch neue Wege gehen. Beispielsweise durch Werbung auf Brötchen-Tüten, in Supermärkten oder auf Bussen. Man muss mehr aufklären. Dafür suchen und brauchen wir Unterstützer. Es gibt ja viele Aufgaben im Verein.
Gilt das auch für Trainer und Übungsleiter? Auch dort gibt es Bedarf bei vielen Vereinen.
Bouscheljong Hier sehe ich die Vereine in der Verantwortung. Es sollte gezielt eine Person im Verein abgestellt werden, die Trainertalente erkennt. Auf diese Menschen muss man dann persönlich zugehen und sie von einer Ausbildung zum Übungsleiter begeistern.
Gathen Da gehe ich mit. Allerdings haben wir in der Vergangenheit oft erlebt, dass diese Leute – wenn sie dann für ein Studium oder aus anderen Gründen die Stadt verlassen – in den seltensten Fällen zurückkehren, um dann wieder in den Vereinen zu arbeiten. Außerdem sehe ich in diesem Bereich ein weiteres großes Problem.
Und zwar?
Gathen Viele Leute wollen ihre Freizeit nicht mehr ohne eine entsprechende Vergütung opfern. Natürlich gibt es in den meisten Positionen etwas Geld, aber im Vergleich zum Zeitaufwand meistens nicht genug. Und nur für die Ehre arbeiten heute immer weniger Menschen. Das liegt meiner Meinung nach auch daran, dass die Wertschätzung des Ehrenamtes in unserer Gesellschaft zurückgegangen ist – zumindest im Sport.
Woran machen Sie diesen Rückgang fest?
Gathen Wir haben es doch in der Pandemie gesehen. Sobald es nicht mehr um Medaillen und finanziell lukrative Wettbewerbe geht, wird der Sport von der Politik nicht mehr wahrgenommen. Das wird als Spaß und Freizeit abgetan – und auf beides konnte schnell verzichtet werden. Dass in der Öffentlichkeit gar nicht gesehen wird, welch wichtige Arbeit vor allem auch die kleinen Vereine leisten, ist ein großes gesellschaftliches Problem.
Gibt es auch positive Erkenntnisse aus der Pandemie? Stichwort: Online-Angebote. Ist das zukunftsfähig für die Vereine?
Gathen Im Erwachsenenbereich, ja. Im Kinder- und Jugendbereich, nein. Das ist die Erfahrung, die ich gemacht habe. Kinder bleiben bei digitalen Angeboten nicht am Ball. Es ist ein großer Unterschied für Kinder, ob sie sich in einer Sportgruppe treffen oder alleine zu Hause etwas machen. Bei Erwachsenen ist der Individualsport hingegen ein Trend. Unorganisierte Angebote boomen ja nicht umsonst. Da kann ich mir vorstellen, dass man solche Leute damit einfängt. Die fahren dann nicht mehr ins Fitnessstudio, sondern haben zu Hause ihr Spinning-Rad oder Laufband stehen.
Bouscheljong Ich sehe das ähnlich. Im Aus- und Fortbildungsprogramm werden Online-Angebote weiter bestehen bleiben. Im Kinderbereich ist es hingegen schwierig. Gerade da ist es wichtig, dass wir die Kinder weglocken von den Bildschirmen und Bewegungsangebote machen – und diese dann auch mehr Outdoor anbieten.
Eigentlich würde nun die Hallenstadtmeisterschaft anstehen, Herr Gathen. Diese fällt erneut aus: Wie schwer ist die Absage gefallen?
Gathen Die Entscheidung ist sehr schwer gefallen. Wir haben uns im Sommer zusammengesetzt und uns gesagt, wenn es machbar ist, führen wir die Meisterschaft durch. Sie ist die größte Sportfete in Mönchengladbach zum Jahreswechsel. Im Oktober haben wir ein Hygienekonzept geschrieben, eingereicht und genehmigt bekommen. Und dann hat die Infektionslage uns überrollt. Wir haben dann versucht, die Emotionen außen vorzulassen und es sachlich zu betrachten – und sind dann zu dem Entschluss gekommen, dass es einfach nicht verantwortbar ist, diese Veranstaltung in der jetzigen Lage durchzuführen. Wir wollen das Turnier aber im Sommer in anderer Form nachholen. Dafür setzen wir uns im Januar mit dem Fachwart und dem Kreisfußballverband zusammen, ob und wie das umsetzbar ist. Die Vereine fanden die Idee aber grundsätzlich gut.
In Mönchengladbach musste mit dem Mixed-Team-Cup auch das größtes Nicht-Fußball-Turnier der Schulen erneut verschoben werden: Auch das trifft Schülerinnen und Schüler. Wie sehr haben Kinder und Jugendliche in dieser Pandemie gelitten?
Gathen Enorm. Für die Entwicklung von Kindern ist es wichtig, dass sie sich mit Gleichaltrigen im täglichen Spiel miteinander messen. Man schaut, wer ist der Beste. Und bestenfalls findet das draußen statt und nicht an einem Bildschirm. Die Bewegung ist enorm wichtig, um sich motorisch zu bilden. Das darf ich den Kindern eigentlich gar nicht wegnehmen. Wenn Kinder nur noch zu Hause sind, hemmt das ihre Entwicklung.
Bouscheljong Es ist ja erwiesen, dass Bewegung positive Auswirkungen auf das Lernen und die Bildung hat, auch auf die sozialen Kompetenzen. Da ist in der Pandemie nun viel weggebrochen.
Viele Vereine beklagen, allerdings auch schon vor der Pandemie, einen Mitgliederrückgang. Wie nehmen Sie das wahr?
Bouscheljong Anhand der Daten von 2019 und 2020 können wir ablesen, dass der Rückgang der Vereinsmitglieder im Kreis Viersen – mit 234 Vereinen und 65.400 Mitgliedern – bei unter 5 Prozent lag. Die aktuellen Zahlen von 2021 liegen uns aber noch nicht vor, auf die warten wir mit Interesse. Klar ist, dass durch die Pandemie Menschen ihre Vereine verlassen haben und auch nicht zurückgekehrt sind. Aber viele Menschen haben den Vereinen auch die Treue gehalten, gerade im ländlichen Bereich. Trotzdem geht der Trend in den vergangenen Jahren nach unten.
Gathen Auch wir warten für Mönchengladbach auf die Mitgliederzahlen aus den Vereinen. Die müssen um den Jahreswechsel mit Stichtag 1. Januar gemeldet werden. Wir hatten das Gefühl, dass die große Kündigungswelle im Frühjahr 2021 stattgefunden hat. Gleichzeitig haben wir aus vielen Vereinen aber mitbekommen, dass im Sommer auch einige Mitglieder zurückkamen, als der Sportbetrieb wieder möglich und erlaubt war. Daher haben wir noch die Hoffnung, dass sich der Rückgang insgesamt in Grenzen hält. Dennoch geht die Tendenz dahin, dass sich immer weniger Menschen dauerhaft an einen Verein binden wollen.
Woran liegt das?
Gathen Aus meiner Sicht hängt das mit dem veränderten Leben in unserer Gesellschaft zusammen. Jeder schaut, wo er das Beste für sich rausholen kann – und da spielt Zeit- und Freizeitmanagement eine große Rolle. Die Menschen wollen ungebunden bleiben. Für viele ist der Verein leider nur noch ein Dienstleister, und nicht mehr ein Ort für die Gemeinschaft.
Sind da aber nicht auch die Vereine in der Pflicht etwas zu verändern?
Gathen Die Vereine, die clever sind, öffnen sich dem Markt, gehen auf das Freizeitverhalten der Menschen ein und bieten Kursangebote an. Die Vereine, die sich jedoch nicht darauf einlassen und auf Ihre typischen Vereinsangebote schauen, die haben in Zukunft noch mehr Schwierigkeiten. Die Vereine sind ganz klar gefordert, sich da neu aufzustellen.
Bouscheljong Da ist dann auch Kreativität bei den Verantwortlichen gefragt. Die steigenden Mitgliedschaften in den Fitnessstudios zeigen ja, dass das Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung vorhanden ist. Die Vereine müssen nun ihre Stärken herausstellen und die Menschen von sich überzeugen. Ich bin zum Beispiel auch der Meinung, dass es wichtig ist, in Trendsportarten – wie Skaten oder Streetbasketball – aktiv zu werden. Wenn ein Verein starr bei seinen Angeboten und Sportarten bleibt und nicht offen für neue Strukturen ist, dann wird er auch keine Chance haben junge Menschen anzusprechen. Wir wollen die Vereine als Kreissportbund mit Workshops und Beratungen unterstützen, um sie zukunftsfähig zu machen.
Wie sieht diese Unterstützung aus, um Vereine bei dieser Herausforderung zu unterstützen?
Bouscheljong Eine individuelle zukunftsorientierte Beratung ist notwendig, da jeder Verein anders ist. Wir starten Anfang 2022 mit den Vereinen, die das wünschen. Neue Ideen müssen von uns unterstützt werden. Ein verstärkter Vernetzungsgedanke mit anderen Organisationen und Vereinen oder unterschiedlichen Themenfeldern macht Sinn, damit wir die Bewegung zu den Menschen bringen können. Zum Beispiel die Verbindung von Sport und Kultur.
Gathen Wir haben schon in 2021 eine Veranstaltungsreihe über die „Kurz und Gut Seminare“ angeboten, in denen den Vereinen Werkzeuge an die Hand gegeben werden, wie sie ihren Verein zukunftsfähig machen. Sie ist eine wertvolle Ergänzung zu unseren Aus- und Fortbildungsangeboten für die Vereine und ist sehr gut angenommen worden. Daher werden wir sie in 2022 wiederholen. Dazu kommt natürlich die individuelle Beratung der Vereine, die bei Bedarf auch von Experten des LSB unterstützt wird. Darüber hinaus zielen unsere über das Jahr verteilte Aktivitäten alle darauf ab zum einen Menschen jeden Alters für Bewegung und Sport zu begeistern und zum anderen diese Menschen mit unseren Vereinen in Kontakt zu bringen. Hinzu kommen eine Reihe von Angeboten in Form von Workshops und Aktionstagen sowie Netzwerk- und Austauschtreffen, die unsere Fachkräfte über die Landesprogramme NRW bewegt seine Kinder, NRW bewegt älter werden, NRW bewegt gesund bleiben sowie Integration durch Sport durchführen.
Wir halten also fest: In den Vereinen fehlt es an aktiven Mitgliedern, Trainern und ehrenamtlichen Kräften. Gleichzeitig braucht es genau diese engagierten Personen, um neue, junge Menschen in die Vereine zu bringen. Was stimmt Sie optimistisch, dass das funktionieren kann?
Bouscheljong Corona hat schon dafür gesorgt, dass Vereine auf viele Weisen kreativ werden mussten, um die Krise zu bewältigen. Das wird ihnen auch jetzt gelingen. Und wir wollen die Vereine dabei unterstützen.
Gathen Menschen, die Sport treiben, sind einfallsreich und kreativ. Ich bin überzeugt, dass sich die Vereine in Zukunft auf den richtigen Weg machen werden. Sicherlich werden nicht alle Vereine überleben, es wird bestimmt auch Fusionen, aber auch Neugründungen geben. Und auch so entstehen ja neue Blickwinkel und Angebote.