Basketball, 2. Bundesliga (ProA) JJ Mann hat die wohl schnellsten Hände der Liga

Leverkusen · JJ Mann beweist beim Sieg seiner Bayer Giants gegen Bremerhaven Führungsqualitäten. Der US-Amerikaner erhält von Trainer Hansi Gnad ein Sonderlob.

 Leverkusens JJ Mann (l.) im Spiel gegen Ehingen Urspring.

Leverkusens JJ Mann (l.) im Spiel gegen Ehingen Urspring.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Als bei den Giants nach gutem Start im zweiten Viertel nichts mehr zusammenlief, sahen Leverkusens Zweitliga-Basketballer bereits wie der sichere Verlierer aus. Die in der ProA ungeschlagenen Eisbären Bremerhaven führten mit 17 Punkten. „Was dann passiert ist, hat mich an die vorige Saison erinnert“, sagt Trainer Hansi Gnad. „Da haben wir gegen Nürnberg die ganze Zeit klar hinten gelegen und das Ding am Ende noch umgebogen“, sagt der 57-Jährige. Nur seien damals Zuschauer in der Halle gewesen, die das Team angetrieben hätten. „Dass uns das nun im Geisterspiel gelungen ist, ist bemerkenswert.“ Im dritten Durchgang drehten die Giants angeführt vom überragenden JJ Mann auf, kippten das Spiel und siegten 95:88.

Mann, der unscheinbar wirkt und für einen Basketballer nicht besonders athletisch aussieht, riss die Partie an sich. Der 29-jährige US-Amerikaner nahm nicht nur wichtige Dreier, sondern verteidigte auch clever und zog mit Tempo Richtung gegnerischem Korb. Dabei suchte er den Abschluss auch in Situationen, in denen andere wohl abgebrochen hätten. „Man unterschätzt ihn gerne. Wenn er erstmal ins Laufen kommt, ist da ganz schön Dynamik drin. Nicht unbedingt nach oben, aber nach links und rechts“, analysiert Gnad und fügt angesichts dreier Steals an: „Und er hat vielleicht die schnellsten Hände der Liga.“

Ohne Manns Anführerqualitäten wären die Giants wohl nicht zurückgekommen, doch die Mannschaft überzeugte auch in der Breite. Haris Huijic, mit 17 Punkten zweiterfolgreichster Werfer hinter Mann (20), sowieso, doch auch die anderen Spieler boten defensiv eine phasenweise herausragende Vorstellung. „Wir mussten ihnen gewisse Stärken wegnehmen“, sagt Gnad mit Blick auf die 3:2-Zonenverteidigung, die den Eisbären über weite Strecken den Zahn zog. Aufbauspieler Curtis Davis erzielte zwar 28 Punkte, doch der Weg zum Korb war eben weitgehend dicht. Die Möglichkeit eines Ablegens auf die Außenpositionen, um womöglich freie Dreier zu bekommen, übersahen die Gäste immer wieder.

So übernahmen die Hausherren im vierten Durchgang die Führung und gestalteten diese sogar komfortabel. Beim 85:76 zwei Minuten vor Schluss schien die Entscheidung bereits für die Giants gefallen zu sein. Doch sie flatterten noch einmal. Ein Fehlpass von Hujic, einer von Grant Dressler und ein vergebener Drei-Punkte-Versuch von Mann brachten die Gäste binnen 75 Sekunden auf zwei Zähler heran. „Besonders geschickt haben wir uns da nicht angestellt“, sagt Gnad. „Aber wir müssen auch sehen, dass Bremerhaven in diesen Momenten gewaltig Druck gemacht hat. Die Fehler sollten wir vermeiden, aber manchmal ist es leichter gesagt als getan.“

                   JJ Mann

        JJ Mann

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Nerven behielten die Hausherren trotzdem: An der Freiwurf-Linie erzielten die Giants die wichtigen Punkte zum Sieg und unterstrichen dabei, dass die schwache Freiwurf-Ausbeute der Vorwoche eine Ausnahme darstellte. Gegen Bremerhaven fielen 26 von 30 Stück. „Um einen solchen Gegner zu schlagen, ist die hohe Quote von der Linie wichtig. Das hatten wir angesprochen“, sagt Gnad.

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