Fußball, Frauen-Bundesliga Fußballerinnen untermauern ihre Ambitionen

Leverkusen · Die Bundesliga-Frauen von Bayer 04 Leverkusen setzen sich dank Toren von Henrietta Csiszar und Milena Nikolic 2:1 gegen den SC Sand durch. Komplett zufrieden ist Trainer Achim Feifel aber nur mit den drei Punkten.

 Bayers Torschützin zum 1:0, Henrietta Csiszar (l.), ist vor einer Spielerin des SC Sand am Ball.

Bayers Torschützin zum 1:0, Henrietta Csiszar (l.), ist vor einer Spielerin des SC Sand am Ball.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Um den Erfolg mussten Bayers Fußballerinnen beim Hinrunden-Finale gegen den SC Sand bis zum Ende deutlich mehr bangen als erhofft. Dann war endlich Schluss und das Team von Coach Achim Feifel hatte nach einem ihrer schlechteren Auftritte gleich dreifach Grund zur Freude. Denn durch den 2:1 (2:1)-Erfolg am heimischen Kurtekotten holten die Rheinländerinnen den fünften Saisonsieg, schoben sich auf Platz fünf vor und landeten den passenden Abschluss für die beste Halbserie in der Geschichte des Frauenfußballs unterm Bayer-Kreuz.

„Über diese gute Bilanz und 17 Punkte freuen wir uns natürlich“, sagte der Übungsleiter. Das „aber“ ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Denn mit dem Auftritt seiner Schützlinge war Feifel alles andere als zufrieden – Torhüterin Anna Klink einmal ausgenommen. Die strahlte erneut eine große Ruhe aus und hatte ihren großen Auftritt am Anfang der Schlussphase. Da zeigte sie bei einem Schuss aus kurzer Distanz eine Glanzparade, nachdem Teamkollegin Henrike Sahlmann im Strafraum über den Ball getreten hatte. „In dieser Szene hat uns Anna den Sieg festgehalten. Und hätten wir da den Ausgleich kassiert, hätten wir vielleicht sogar noch verloren“, räumte der Trainer ein.

Die Leverkusenerinnen hätten sich nicht beschweren können, wenn Sand den Platz als Sieger verlassen hätte. Denn von Beginn an ließen sie in einer zerfahrenen Partie jegliche Spielkontrolle vermissen. Vorne leisteten sie sich unnötige Ballverluste und in der Defensive waren die Mängel sogar noch eklatanter. „Wir waren nicht kompakt genug, waren richtig schlecht in der Konterabsicherung und haben dem Gegner zu viel Räume gelassen“, kritisierte Feifel. Ihm fehlte insgesamt die nötige Ruhe im Spiel seines Teams.

Daran konnte nicht einmal der Doppelschlag nach rund einer halben Stunde etwas ändern. Henrietta Csiszar traf von der Strafraumgrenze nach Ablage von Kristin Kögel (29.) und kurz darauf erhöhte Milena Nikolic die Führung gegen ihren Ex-Klub, als sie nach einem Ballgewinn im direkten Duell mit der Keeperin die Nerven behielt und sich durchsetzte (32.). Aber es ging nach diesem zweifachen Lichtblick erschreckend holprig weiter. Sicher fühlen konnten die Gastgeberinnen sich nie – auch, weil Chiara Loos noch vor der Pause verkürzte (44.).

Das beste an einem verkorksten Nachmittag war denn auch das Resultat. „Wir haben aus einem Minimum das Maximum herausgeholt“, fasste Feifel das Geschehen erfrischend ehrlich zusammen. Aber der vergleichsweise schwache Abschluss verstellte nicht den Rückblick auf eine unter dem Strich beeindruckend gute Hinrunde. In der hatte Bayer mitunter Pech (etwa in Potsdam, Frankfurt und Essen), war ab und an aber auch mit dem Glück im Bunde wie nun gegen Sand oder auch am ersten Spieltag in Freiburg. Das Rückspiel gegen die Breisgauerinnen am Sonntag ist für den neuen Tabellenfünften der letzte Pflichttermin vor der Winterpause.

Bayer 04 Klink – Kerschowski, Brüggemann, Turányi, Sahlmann (81. Jessen) – Wirtz, Matysik – Csiszár, Kögel (64. Rackow), Rudelic (46. Zeller) – Nikolic (90. Pinther).

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