Nach acht Jahren Paralympics-Sieger Streng kehrt Leverkusen den Rücken

Leverkusen · Um neue Reize zu setzen, trainiert der Goldmedaillengewinner von 2016 künftig in England und startet für das Sprintteam Wetzlar. Dem TSV Bayer bleibt er in tiefer Dankbarkeit verbunden.

 Prothesen-Sprinter Felix Streng (l.) auf der Laufbahn.

Prothesen-Sprinter Felix Streng (l.) auf der Laufbahn.

Foto: Miserius, Uwe (mise)/Miserius, Uwe (umi)

Nach acht Jahren und einer Staffel-Goldmedaille bei den paralympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro verlässt Felix Streng den TSV Bayer 04. Der 25-Jährige trainiert ab sofort in England und startet für das Sprintteam Wetzlar. Auf seiner Facebook-Seite dankte der in Bolivien geborene Athlet seinem langjährigen Klub für „atemberaubende Momente“ und richtete sich mit emotionalen Worten an seine Wegbegleiter: „Leverkusen war meine sportliche Heimat und ihr habt mich vom ersten Tag an, nicht nur im Sport, sondern auch im Privaten, unterstützt.“ Der TSV werde immer ein Teil von ihm sein, versicherte er.

2012 wechselte Streng aus seiner Heimat Coburg unters Bayer-Kreuz. Am Landrat-Lucas-Gymnasium machte er sein Abitur, schloss eine kaufmännische Ausbildung bei der Bayer AG ab und nahm in Köln ein Studium auf. „Felix ist den Weg der dualen Karriere gegangen, wie wir ihn uns idealtypisch vorstellen“, sagt Parasport-Geschäftsführer Jörg Frischmann. Seinen ersten internationalen Titel gewann Streng 2015 mit der 4x100-Meter-Staffel bei der WM in Doha.

Im Jahr darauf folgte mit der Leverkusener Vereinsstaffel der EM-Titel in Grossetto und die Goldmedaille bei den Paralympics in Rio. Mit Bronze über 100 Meter und im Weitsprung holte Streng zudem zwei weitere Medaillen, bevor er die Saison 2017 wegen einer Verletzung größtenteils verpasste. 2018 hatte Streng dann sein stärkstes Jahr: In Berlin wurde er über 100, 200 und 4x100-Meter Europameister. Um „neue Reize“ zu setzen, folgt jetzt der Wechsel nach England. Auf der britischen Insel trainiert Streng ab sofort in der bei Steve Fudge. Sein nächstes Ziel lautet: Tokio 2021.

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