Basketball, 2. Liga (ProA) Giants lassen auswärts Punkte liegen

Leverkusen · Bei den Eisbären Bremerhaven erwischen Leverkusens Zweitliga-Basketballer einen Traumstart. Nach dramatischer Schlussphase muss sich das Team von Coach Hansi Gnad aber mit 88:89 geschlagen geben.

 Giants-Forward Grant Dressler nahm den letzten Wurf der Partie. Sein Dreier fand jedoch nicht ins Ziel.

Giants-Forward Grant Dressler nahm den letzten Wurf der Partie. Sein Dreier fand jedoch nicht ins Ziel.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Wenn es in der letzten Minute noch dramatisch zugeht, gewinnt das Heimteam. Was abseits der Corona-Pandemie vor vollen Rängen oft gilt, trifft in dieser zuschauerlosen ProA-Saison auf die Giants trotzdem zu. In der heimischen Ostermann-Arena haben die Leverkusener in den engen Spielen das Glück des Tüchtigen, auswärts will der Funke aber nicht überspringen. So verloren die Farbenstädter auch in Bremerhaven nach einem ständigen Auf und Ab in letzter Sekunde mit 88:89. „Das war wirklich ärgerlich, denn wir haben insgesamt ein gutes Spiel gemacht“, sagte Trainer Hansi Gnad. „Leider waren wir am Ende nicht clever genug.“

Die Giants begannen furios. Haris Hujic vergab zwar den ersten Dreier, doch in den folgenden Minuten trafen die Gäste nach Belieben. Sheldon Eberhardt, Hujic, Wyatt Lohaus, Eddy Edigin sowie erneut Lohaus und Eberhardt sorgten überwiegend mit Distanzschüssen für einen 19:4-Vorsprung. Ganz so locker ging es es für die Gäste freilich nicht weiter und die Hausherren kämpften sich auf 16:24 heran. JJ Mann und Lohaus verwandelten jedoch weitere Dreier, während sich Bremerhaven aus der Distanz schwer tat. Die Eisbären trafen lediglich zwei von 13 Dreiern in der ersten Hälfte, die Giants hingegen zehn von 20 Versuchen. Zur Halbzeit stand es 45:34 aus Sicht des Gnad-Teams. Leverkusen verstand es, dem Gegner in den entscheidenden Phasen den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Doch so ging es nach der Pause nicht weiter. Die erste Aufholjagd wehrte Hujic mit einem Distanzwurf zum 52:42 noch ab, aber den nächsten Eisbären-Lauf bekamen die Gäste nicht mehr gestoppt. Eine 11:0-Serie, die Ex-Giant Marvin Heckel erfolgreich vollendete, bedeutete die die erste Führung für die Gastgeber. Die Giants mussten nun darum kämpfen, den Anschluss nicht zu verlieren. Sie leisteten sich nun auch deutlich mehr Ballverluste als der Gegner. Immerhin: Eberhardt versenkte mit der Schlusssekunde des dritten Viertels noch einen wichtigen Dreier zum 61:64.

So kamen auch die Giants schnell zurück ins Spiel, verteidigten besser und erarbeiteten sich angeführt von Edigin und Marko Bacak einen 76:68-Vorsprung, den Hujic per Korbleger sogar noch mal hätte erhöhen können, aber daneben warf. Aus Leverkusener Sicht war Bremerhaven in den nächsten Minuten zu schnell wieder auf einen Korb ran. Beim 83:83 war die Partie gute zwei Minuten vor Schluss wieder offen.

Diese gerieten zu der Nervenschlacht, die die Leverkusener in dieser Saison zu Hause bisher beinahe traditionell gewonnen, auswärts aber stets verloren hatten. Und die Geschichte wiederholte sich ein weiteres Mal – obwohl Hujic mit Freiwürfen 44 Sekunden vor der Sirene auf 88:85 stellte. Armani Moore verkürzte zügig, und Topscorer Hujic passierte das letztlich entscheidende Missgeschick. Er verlor im Aufbau den Ball, Moore bekam das Spielgerät, war dem Schrittfehler nah, doch die Unparteiischen werteten den Kontakt von JJ Mann. Die Freiwürfe zum 89:88 für die Hausherren saßen. Ein letzter Giants-Angriff verpuffte, weil Grant Dressler einen Drei-Punkte-Versuch nicht im Korb unterbrachte.

„Es war ja klar, dass es nicht so gut weiterlaufen konnte, wie zu Beginn. Da haben wir den Ball laufen lassen und die freien Würfe alle reingemacht“, betonte Gnad. „Letztlich waren es Kleinigkeiten. Wir haben den Ball ein paar Mal nicht gefangen, und am Schluss vielleicht auch den einen oder anderen Pfiff nicht bekommen.“ Trotzdem hätte es zum fünften Sieg in Serie reichen können. „Wenn Grant den letzten Wurf trifft. Schade, dass der nicht gefallen ist.“ Den Play-off-Ambitionen der Giants wird die Niederlage aber wohl nicht nachhaltig schaden.

Giants Hujic (21), Eberhardt (15), Edigin (12), Bacak (11), Lohaus (9), Mann (8), Dressler (5), Kahl (5), Heinzmann (2), Blass, Kuczmann, Nick.

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