Handball, Frauen-Bundesliga Elfen leisten sich bei ihrer Generalprobe Aussetzer

Leverkusen · Die Handballerinnen des TSV Bayer 04 haben sich im letzten Test vor dem Bundesliga-Auftakt in Bad Wildungen erst nach der Pause von ihrer besten Seite gezeigt. Unter dem Strich stand ein 29:18 gegen Zweitligist HSV Solingen-Gräfrath.

 Kreisläuferin Marija Kaludjerovic (beim Wurf) erwischte gegen das Team aus Solingen-Gräfrath nicht ihren besten Tag.

Kreisläuferin Marija Kaludjerovic (beim Wurf) erwischte gegen das Team aus Solingen-Gräfrath nicht ihren besten Tag.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Bei der Generalprobe für den Bundesligastart am Samstag bei den Bad Wildungen Vipers zeigten Bayers Handballerinnen Licht und Schatten. Der letztlich doch einigermaßen klare Endstand von 29:18 (16:11) im Test gegen den Zweitligisten und Nachbarn HSV Solingen-Gräfrath (mit zahlreichen Ex-Leverkusenerinnen) konnte nicht völlig kaschieren, dass gerade die erste Hälfte Martin Schwarzwald reichlich Ansatzpunkte für eine deutliche Halbzeitpausenansprache bot. Da diese sichtlich Wirkung zeigte, langte es zum bereits erwähnten Ergebnis, das der Trainer kritisch als „gerade noch so in Ordnung“ bewertete.

Ihn ärgerte insbesondere eine Phase Mitte des ersten Durchgangs, in der die Elfen nach ordentlichem Start hinten den Biss, vorne die Zielstrebigkeit und insgesamt etwas die Einstellung vermissen ließen. Nur der Gala-Vorstellung von Torhüterin Kristina Graovac war es zu verdanken, dass die Gäste aus der Klingenstadt zwar bei zwischenzeitlich nur noch zwei Treffern Rückstand Morgenluft wittern, aber den Spielstand nicht ausgleichen oder gar drehen konnten. Sie hielt einige freie Würfe und vier von fünf Siebenmetern, wobei sie sich mächtig über den einzigen erfolgreichen Strafwurf ärgerte, da die Spielerin diesen knapp aber klar vor dem Schiedsrichterpfiff ausgeführt hatte.

Zurück in die Erfolgsspur fanden die Leverkusenerinnen durch die klare Ansage des Trainers („die zweite Hälfte war dann deutlich besser“) und eine – schon Ende des ersten Abschnitts erfolgte – Umstellung auf eine offensivere 3-2-1-Abwehr mit Kim Hinkelmann als vorgezogenem Posten. Unterstützt wurde der Aufschwung auch durch die Tatsache, dass die nach dem Seitenwechsel eingesetzte Neu-Elfe Nela Zuzic im Tor nahtlos da weitermachte, wo Graovac aufgehört hatte. Auch sie krönte eine starke Leistung mit zwei gehaltenen Siebenmetern.

Freude bereitete Schwarzwald auch die Vorstellung eines weiteren Zugangs: Emilia Ronge zeigte sich völlig unbeeindruckt davon, dass sie durch das Fehlen von Kapitänin Svenja Huber schon früh mehr Verantwortung tragen muss als gedacht – und in Jule Polsz ihre Vorgängerin beim Gegner auf dem Feld stand. Sie gehörte zu den besseren Elfen und steuerte vier Treffer zum Sieg bei. „Für sie freut es mich besonders. Aber wir wollen versuchen, sie jetzt nicht zu sehr unter Druck zu setzen“, sagte der Trainer und erinnerte daran, dass Ronge so jung ist, dass sie noch für die A-Jugend spielen dürfte.

Drei weitere Zugänge bekamen die Fans der Elfen zu sehen, deren Beiträge noch Luft nach oben ließen. Das junge Eigengewächs Loreen Veit blieb unauffällig. Kreisläuferin Marija Kaludjerovic, der der Elfen-Coach gute Trainingsleistungen bescheinigt, agierte etwas unglücklich. Und auch Naina Klein zeigte bei der Rückkehr in die Ostermann-Arena noch nicht das, was sich Schwarzwald von ihr verspricht. „Sie war wohl etwas nervös, hat aber insgesamt eine sehr starke Vorbereitung gespielt“, betonte er.

Bei aller begründeten Zurückhaltung mit Lob nach der Generalprobe ist der Trainer doch zuversichtlich für den Saisonstart, weil sein Team in der Vorbereitung bereits angedeutet hat, dass es stark verteidigen kann, und – das war phasenweise auch gegen Gräfrath zu sehen – offensiv variabler geworden ist sowie auch spielerisch ansehnliche Lösungen finden kann.

TSV Bayer 04 Graovac, Zuzic – Thomaier (5/3), Jurgutyte (1), Hinkelmann (1), Sprengers (3/1), Holste (4), Klein (3), Cormann, Bruggeman, Kaludjerovic (1), Ronge (4), Ferreira Lopes (5), Veit (2).

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