Handball, Frauen-Bundesliga Turniersieg dient als Mutmacher für die Elfen

Leverkusen · Nach zuvor enttäuschenden Ergebnissen in der Vorbereitung hat sich das Team von Coach Martin Schwarzwald eindrucksvoll zurückgemeldet und den 1. Dentsply-Sirona-Cup in Bensheim gewonnen.

 Fanta Keita (Mitte) verletzte sich in einem Spiel beim Cup in Bensheim.

Fanta Keita (Mitte) verletzte sich in einem Spiel beim Cup in Bensheim.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Mit Stolz, Freude und einer Spur Genugtuung verfolgten Bayers Bundesliga-Handballerinnen, wie Spielführerin Svenja Huber die Trophäe für den Sieger in Empfnag nahm. Mit dem etwas überraschenden, aber rundum verdienten Erfolg beim 1. Dentsply-Sirona-Cup in Bensheim gelang den Elfen die perfekte Reaktion auf die verkorkste Vorwoche. Die sprichwörtliche „Sahne auf der Torte“ war dabei die Tatsache, dass die Schützlinge von Coach Martin Schwarzwald im Endspiel niemand Geringeren als die HSG Blomberg-Lippe bezwangen.

Es diente als echter Mutmacher für den Ligastart in der kommenden Woche, dass die Rheinländerinnen zum Wochenausklang das Team der Stunde mit 20:17 (12:8) niederrangen – jene Blombergerinnen, die zuletzt nicht nur Meister Borussia Dortmund besiegten, sondern den Elfen als negativen Höhepunkt der verpatzten Vorwoche auch eine 18:37-Pleite beigebracht hatten. Die Aussicht auf eine Chance zur Revanche, an die Schwarzwald sein Team mehrfach erinnerte, sorgte für zusätzliche Motivation. „Ich war mir sicher, dass wir entweder im Halbfinale oder im Finale auf Blomberg treffen würden“, sagte der Coach.

Schwarzwald spürte bereits zum Wochenstart, dass sein Plan, dem Team nach drei Testspielpleiten statt eines Straftrainings zwei freie Tage zu gönnen, aufgehen würde. „Es war gleich ein ganz anderer Zug in den Einheiten“, betonte er. Das zeigte sich schließlich auch auf dem Feld. Gegen den Zweitligisten TV Aldekerk setzten die Elfen sich im Testspiel unter der Woche souverän mit 37:19 durch.

Das war aber nur ein Vorgeschmack auf ein rundum gelungenes Wochenende mit drei Siegen in vier Vergleichen mit anderen Erstligisten. Die einzige Niederlage – ein 15:18 gegen den Gastgeber Bensheim/Auerbach (alle Spiele über 50 Minuten) – ließ sich leicht verschmerzen. Denn trotz des kleinen Ausrutschers langte es dank des beeindruckenden 24:17 (14:6) gegen den TuS Metzingen zum Gruppensieg. Im Halbfinale folgte ein 27:24 (13:11) gegen Neckarsulm und anschließend der Turniersieg in einem packenden Finale gegen die favorisierten Blombergerinnen.

Bezeichnend für das große Plus der Elfen waren gleich drei Szenen: Im Endspiel konnten die Leverkusenerinnen einen bereits verlorenen Ball durch beherzten Einsatz fast des gesamten Teams sichern. Bei der Siegerehrung sicherten Spielerinnen anderer Teams sich die individuelle Auszeichnungen, während die Frauen des TSV als bestes Kollektiv lieber gemeinsam den Turniersieg feierten. Zur funktionierenden Gemeinschaft passte die Geste, dass Huber, die wegen Oberschenkelproblemen nicht zum Einsatz kam, den Siegerpokal abholte. Einziger Wermutstropfen war somit die Knieverletzung von Fanta Keita aus dem Spiel gegen Metzingen. Näheres soll nun eine gründliche Untersuchung klären.

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