Handball, 1. Frauen-Bundesliga Elfen reagieren auf Verletztenmisere

Leverkusen · 2018 war Mariana Ferreira Lopes beste Feldtorschützin der Handball-Bundesliga. Jetzt wechselt das international erfahrene Rückraum-Ass von Leverkusens Konkurrenten Thüringer HC zum TSV Bayer 04.

 Mariana Lopes Ferreira (l.) in einem Spiel mit Union Halle-Neustadt gegen den TSV Bayer 04 und ihre künftige Teamkollegin Mia Zschocke.

Mariana Lopes Ferreira (l.) in einem Spiel mit Union Halle-Neustadt gegen den TSV Bayer 04 und ihre künftige Teamkollegin Mia Zschocke.

Foto: imago/Eckehard Schulz/Eckehard Schulz

An ihren ersten Besuch in Leverkusen und den ersten Kontakt mit Bayers Handballerinnen kann sich Mariana Ferreira Lopes noch gut erinnern. Dabei liegt diese Begegnung über sieben Jahre zurück. Im November 2013 war das. Mit Alavarium Love Tiles verlor die damals 19-jährige Portugiesin im EHF-Pokal deutlich bei den Elfen. Als Andenken nahm sie sich aus dem Fanshop eine Hose des Gegners mit – nun bekommt sie reichlich Nachschub für den Kleiderschrank und gleich auch das passende Trikot zum Bayer-Beinkleid. Denn ab sofort läuft Lopes für das Bundesliga-Team von Trainer Martin Schwarzwald auf.

Sie wechselt vom Thüringer HC an den Rhein, wo sie die Saison als Stammspielerin begonnen hat, zuletzt aber weniger Spielzeit erhielt. „Ich freue mich sehr auf die neue Chance, die ich hier erhalte“, betont die seit wenigen Tagen 26 Jahre alte und gestandene Nationalspielerin. Ähnlich froh sind auch die Verantwortlichen der Elfen, die nach den Verletzungen von Fanta Keita (Rückraum rechts) und Mia Zschocke (Rückraum links) nach einer passenden Verstärkung gesucht haben. Der besondere Clou an diesem Transfer: Lopes kann als Ersatz für beide dienen, ist sogar auf allen drei Rückraum-Positionen einsetzbar. „Ich bin wirklich sehr froh, dass uns dieser Transfer gelungen ist“, sagte Elfen-Managerin Renate Wolf. Sie ist überzeugt, dass das Rückraum-Ass dem Team auf Anhieb weiterhelfen wird.

Kein Nachteil dürfte dabei sein, dass die Neu-Elfe die Liga aus ihrer Zeit bei Union Halle-Neustadt und dem anschließenden Engagement beim THC bereits gut kennt. Auch einige internationale Erfahrung bringt sie mit aus mittlerweile 53 Länderspielen für Portugal und zahlreichen Europacup-Einsätze für Alavarium (Portugal), Boden Handboll IF (Schweden) und den Thüringer HC.

Der 1,72 Meter große Zugang hat viele Qualitäten. TSV-Coach Schwarzwald sagt: „Ich war immer sehr angetan von ihr. Sie hat eine unglaubliche Dynamik und gute Scorerqualitäten – auch von außen. Und das, obwohl sie nicht die Größte ist.“ Die Torgefahr hat sie bereits in Portugal gezeigt, wo sie neben drei Meistertiteln auch zwei Auszeichnungen als Spielerin des Jahres holte. Im Trikot von Boden war sie 2016/17 mit 172 Treffern beste Torschützin der schwedischen Liga und avancierte 2018 nach ihrem Wechsel zu Halle-Neustadt mit 136 prompt zur besten Feldtorschützin der Bundesliga.

Neben den handballerischen Fähigkeiten legt Leverkusen viel Wert darauf, dass Zugänge menschlich zu den Elfen passen. Und hier stimmt die Ankunft am Rhein die Verantwortlichen sehr optimistisch. Auch Lopes ist begeistert. „Es hat mir sehr gefallen, wie ich hier aufgenommen werde“, sagte sie. Auch für die Struktur und das Konzept des Klubs fand sie lobende Worte.

Sympathie für Bayer zeigte sie ja bereits 2013 mit dem Kauf der Elfen-Hose, die sie seitdem begleitet. Die trägt Lopes immer noch im Training, wie sie bei ihrer Vorstellung in Leverkusen mit einem Augenzwinkern verriet.

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