Fechten Heidemann führt deutsche Damen bei der Fecht-EM an

Leverkusen · Neben der Olympiasiegerin vertreten auch Alexandra Ndolo, Christoph Kneip und Falk Spautz den TSV Bayer 04 in Straßburg.

Britta Heidemann: Fecht-Olympiasiegerin aus Köln
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Das ist Britta Heidemann

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Foto: dpa, mut soe

Der Deutsche Fechter-Bund hat vier Degenfechter vom TSV Bayer 04 für die Europameisterschaft (morgen bis 14. Juni) in Straßburg nominiert. Neben Aushängeschild Britta Heidemann reisen auch Alexandra Ndolo sowie Christoph Kneip und Falk Spautz nach Frankreich.

Dass Peking-Olympiasiegerin Heidemann überhaupt noch Lust auf ihren Degen hat, ist ein kleines Wunder. Von der Zeit mal ganz zu schweigen. Mit Star-Geiger Andre Rieu war sie jüngst in China auf Konzertreise, gerade erst hat sie ein neues Motivations-Buch fertig geschrieben, und Mitte Juni reist sie als Reporterin zur Fußball-WM nach Brasilien.

"Der Fokus liegt nicht so sehr auf dem Sport wie in der Zeit der Olympia-Qualifikation. Deshalb mache ich derzeit so viele andere Projekte", sagte die 31-Jährige dem WDR. Eine gezielte EM-Vorbereitung hatte sie nicht, das Turnier schließt direkt an die Weltcupsaison an. Ende April im chinesischen Xuzhou belegte sie Rang drei und erzielte damit ihr bisher bestes Saisonergebnis. Dieser Rückenwind soll sie nun bis nach Straßburg tragen. "Meine Ergebnisse sind sportlich nicht so schlecht, das hängt damit zusammen, dass ich mich gut fühle", sagte Heidemann.

Beim Deutschen Fechter-Bund setzt man ein knappes Jahr vor Beginn der Olympia-Qualifikation und besonders nach der schwachen WM 2013 in Budapest ebenfalls auf die Europameisterin von 2009. In Straßburg geht sie auch in der Mannschaft an den Start. "Britta hat immer Topleistungen gebracht, und wir erhoffen uns mit ihr als zentraler Figur in der Mannschaft, dass sie ihre Leistung abrufen kann und dass die anderen drei auch ihre Leistung bringen und sich nicht verstecken", sagte Sportdirektor Sven Ressel. Für Heidemanns Vereinskollegin Ndolo ist der Start in Straßburg mit einer Premiere verbunden: Noch nie stand sie bei einer EM im Aufgebot der Damenmannschaft.

Bei den Herren gehen Kneip und Spautz wie Heidemann im Einzelwettkampf und mit der Mannschaft auf die Planche. Beide präsentierten sich bei den Weltcups in Paris und Buenos Aires mit starken Leistungen in der Mannschaft, besiegten namhafte Gegner wie Italien und Ungarn und landeten erstmals nach zwei Jahren wieder unter den acht besten. Spautz lieferte zuletzt Top-Platzierungen ab: Beim Weltcup in Vancouver wurde er Siebter, in Buenos Aires erreichte er den 13. Platz und hat sich damit unter die Top 20 der Weltrangliste gefochten.

(doe)
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