37. Schlebuscher Schützen- und Volksfest Kirmes und Oldtimer mit Magnetwirkung

Leverkusen-Schlebusch · An Fronleichnam lockt das 37. Schlebuscher Schützen- und Volksfest schon zum Auftakt Tausende Besucher. Auch trotz teils angezogener Kirmes-Preise.

Fotos vom  Schützen- und Volksfest in Schlebusch
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Schlebuscher Schützen- und Volksfest

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Foto: Miserius, Uwe (umi)

Auf der Kirmes riecht es nach Popcorn und gebrannten Mandeln. Kleine amüsieren sich köstlich auf dem Kinderkarussell, Jugendliche jauchzen auf dem Schaukelspaß „Big Wave“. Endlich ist alles wieder da, das Leben nach zweijähriger Zwangspause beim Schlebuscher Schützen- und Volksfest zurück. Auch deshalb sind die meisten Gäste bereit, mehr für ihr Vergnügen zu bezahlen. „Ja, wir sind bereit die Preissteigerung zu akzeptieren“, sagt die junge Familie, die zum ersten Mal über die Kirmes schlendert, weil sie erst vor kurzem aus Köln nach Schlebusch umgezogen ist. „Alles ist teurer geworden. Kirmes natürlich auch. Etwas anderes hätte uns gewundert“, betont ein Ehepaar aus Hitdorf. „Wir möchten unseren Kindern ein bisschen Normalität ermöglichen, dazu zählt auch das Karussellfahren“, merkt ein Elternpaar aus Schildgen an.

Eine Umfrage bei Schaustellern zeigt, dass nicht alles nun mehr kostet: Auf dem Kinderkarussell des Leverkuseners Frank Suermann sind die die Preise unverändert. Auf dem „Big Wave“ sind dagegen 50 Cent mehr zu zahlen, eine Runde kostet jetzt vier Euro. „Weil Spritkosten und Strom teurer geworden sind“, erläutert Juniorchef Alexander Milz. Der Schieß- und Dosenwurf-Stand hat die Preise schon vor Corona erhöht. Die Kosten für Popcorn betragen unverändert drei Euro für 100 Gramm. Der Getränkestand verkauft ein Glas Mühlen-Kölsch neuerdings mit 50 Cent Aufpreis. Die Kirmes ist noch bis Sonntag auf dem Marktplatz aufgebaut.

 Peter Kraus und seine „Miss Sophie“, die er hinter seinen Oldtimer gespannt hatte, waren samt englischer „tea time“ ein echter Hingucker.

Peter Kraus und seine „Miss Sophie“, die er hinter seinen Oldtimer gespannt hatte, waren samt englischer „tea time“ ein echter Hingucker.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Ohne Kosten verbunden war der Augen- und Ohrenschmaus in der Fußgängerzone. Während das „Original Oberkrainer Sextett“ aus Slowenien am Feiertag zum Frühschoppen im Wuppermann-Park aufspielte, präsentierten sich im Zentrum mehr als hundert Oldtimer aus nah und fern. „Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz“, betonte Adrian Harbers von der Old- und Youngtimer Interessengemeinschaft, „wir hatten so viele Anmeldungen, wie nie zuvor.“ Erich Braun aus Bergheim war mit seinem knallroten Ford Mustang schon oft in Schlebusch. Das 1966 erbaute Fahrzeug kam 2010 aus Kalifornien nach Deutschland, kurz danach in dessen Besitz. Mit den Worten „Es ist die schöne Form und die Technik, die sich selbst für einen Laien wie mich erschließt“, beschrieb der Mann den Reiz an dem Oldtimer, das ihm schon vor Jahren einen Preis bescherte.

Daran erinnerte sich auch Jürgen Strauß, der die Autos mit drei weiteren Männern in den verschiedenen Kategorien bewertete. „Ich schaue unter anderem nach dem Lack und dem Zustand des Autos, aber auch, ob der Innen- und Kofferraum sauber sind“, beschrieb er seine Vorgehensweise.

Mit seinem kleinen Campinganhänger Marke Eigenbau und dem 1969 in England erbauten Morris-Minor zog Peter Kraus aus Siegburg große Aufmerksamkeit auf sich. Zum einen, weil sich der 53-jährige Eigner von mehreren Veteranen mit englischem Blut als Fan der Kultsendung „Dinner for One“ outete und passend dazu seinem Oldtimer den Namen „Miss Sophie“ gab.

Das Vergnügen wollten sich viele nach der Corona-Pause nicht entgehen lassen: Bei den Fahrgeschäften –  teils ganz schön spektakulär – bildeten sich direkt am ersten Kirmestag Warteschlangen. 

Das Vergnügen wollten sich viele nach der Corona-Pause nicht entgehen lassen: Bei den Fahrgeschäften –  teils ganz schön spektakulär – bildeten sich direkt am ersten Kirmestag Warteschlangen. 

Foto: Miserius, Uwe (umi)
 Das sind mal Motorhausen: In der Schlebuscher Fußgängerzone waren Old- und Youngtimer aller Couleur zu bestaunen.

Das sind mal Motorhausen: In der Schlebuscher Fußgängerzone waren Old- und Youngtimer aller Couleur zu bestaunen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Zum anderen, weil sich der Anhänger nicht alleine als Zierrat, sondern auch als nützliches Vehikel erwies. Kraus hatte in dem zwei Meter langen und 1,40 Meter breiten Fahrzeug zuvor schon mehrmals geschlafen. Und auf dem Gasherd in einer Minipfanne sogar ein Spiegelei, in dem Topf eine Portion Ravioli zubereitet.

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