Neue Schau in Leverkusener Galerie „FlowFineArt“ Poetische Bilder am Hitdorfer Rheinufer

Leverkusen-Hitdorf · Malerei, Skulpturen und Fotografie sind ab Ende kommender Woche in der Galerie „FlowFineArt“ zu Gast und ab dann bis September zu bewundern.

 Untere anderem sind Werke von Martin Sieverding (l.), Klaus Schröder und Gabriele Musebrink (Bilder) in der Hitdorfer Galerie zu sehen.

Untere anderem sind Werke von Martin Sieverding (l.), Klaus Schröder und Gabriele Musebrink (Bilder) in der Hitdorfer Galerie zu sehen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Wie feine und äußerst sparsame Zeichnungen erscheinen die poetischen Bilder von Uwe Langmann auf den ersten Blick. Kaum zu glauben, dass es sich durchweg um Fotografien handelt, die mehr der unendlichen Geduld als einer besonderen Technik zu verdanken sind. Diese Ruhe, die der Fotograf bewahrt, um genau den richtigen Punkt der perfekten Belichtung zu erwischen, überträgt sich auf die Betrachter der ausgewählten Winterlandschaften, die in der neuen Ausstellung bei „FlowFineArt“ am Hitdorfer Rheinufer zu sehen sind. Der Rest ist Beherrschung von Technik und Material.

Auf weißem Grund schweben kahle Birkenstämme oder Gräser fast in der Luft und ein Vogelschwarm am weißen Himmel ist erst aus nächster Nähe als solcher zu identifizieren. Ganz anders die starke Materialität bei der Malerei in dieser Schau. Da zeigt Gabriele Musebrink, die schon lange zum Stamm der Galeriekünstler gehört, neue Beispiele ihrer intuitiven Prozessmalerei, die durch den Auftrag mehrerer Schichten Tiefe erlangen. Zudem arbeitet sie mit unterschiedlichen natürlichen Materialien wie Erden, Öle, Marmormehl und Wachs, die sie mit Pigmenten, Knochenleim oder Quark mischt. Die abstrakten Bilder erinnern an Fresko-Techniken, manche an bröckelnde Fassaden. Auch Dieter Laue, für den diese Ausstellung eine Premiere im Haus ist, stellt seine Farben aus Pigmenten selbst her, die er mit viel Wasser auf die Leinwand bringt. Durch das rinnende Wasser entstehen Farbverläufe, und während des Trockenprozesses bilden sich viele Risse und Verästelungen, die unterschiedliche Bildebenen schafft.

Zwischen Fotografie und Malerei ist auch dieses Mal die Dreidimensionalität vertreten. Klaus Schröder, der hier in früheren Präsentationen aus einem Block gearbeitete Holzskulpturen zeigte, hat nun seine abstrakten Holzobjekte in zwei Räumen positioniert. Die hohlen Röhren und Kegel sind aus bearbeiteten Kanthölzern zusammengefügt und an der wenig geglätteten Außenfläche fleckig geweißt, während die Innenräume jeweils farbig gestrichen wurden. Ihm geht es dabei um die Spannung von Ruhe und spielerischer Bewegung.

Martin Sieverding ist dem Stammpublikum von „FlowFineArt“ als Maler bekannt. Jetzt zeigt er seine aus Naturmaterialien gebauten und weitgehend geweißten Objekte, die in ihrer Leichtigkeit wirken wie in den Raum gebrachte Malerei. Sie bestehen aus zusammengefügtem Geäst und Jute, die auf einem gebogenen Draht-Gerüst befestigt wurde. Die an Lebewesen erinnernde Formen lassen an Verwesung und Vergänglichkeit denken. Die Astkonstruktion erscheint wie ein frei gelegtes Knochengerüst.

Die neue Schau bei „FlowFineArt“, Rheinstraße 54, wird am Sonntag, 10. April, 11  bis 15 Uhr, eröffnet und ist bis 25. September zu sehen: Sa und So 15 bis 19 Uhr. Matinee immer am letzten Sonntag des Monats, 11 bis 15 Uhr.

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