Handball, Frauen-Bundesliga Umbruch bei den Elfen schreitet voran

Leverkusen · Die Bundesliga-Handballerinnen verpflichten zwei Junioren-Nationalspielerinnen und suchen nach Ersatz für Torhüterin Kristina Graovac, die es nach Ungarn zieht.

 Elfen-Keeperin Kristina Graovac (l.) wechselt im Sommer zum Kisvárdai KC nach Ungarn, wo auch ihre Schwester spielt.

Elfen-Keeperin Kristina Graovac (l.) wechselt im Sommer zum Kisvárdai KC nach Ungarn, wo auch ihre Schwester spielt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der Kader der Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer für die kommende Spielzeit nimmt langsam aber sicher Gestalt an. Am Kreis scheinen die Elfen nun komplett zu sein. Nach der deutschen Junioren-Nationalspielerin Ariane Pfundstein (SG Kappelwindeck/Steinbach) sicherten sie sich nun auch die Dienste einer niederländischen Nachwuchs-Auswahlkraft. Vom HV Quintus aus Kwintsheul im Westen des Landes wechselt Fem Boeters unters Bayer-Kreuz.

Die 20-Jährige gehört zum Kader der niederländischen U20, wurde neben dem Klub auch in der renommierten Handbalaakademie in Papendaal ausgebildet und konnte im Frühjahr 2021 während ihrer drei Monate beim deutschen Zweitligisten Füchse Berlin Erfahrung sammeln. Mit Ausnahme dieses kurzen Intermezzos spielt Boeters seit ihrem sechsten Lebensjahr beim HV Quintus. Sie hat sich den Schritt zu den Elfen gut überlegt. „Ich freue mich sehr auf Leverkusen und das junge Team“, betont die gelernte Optikerin. Es sei „wirklich großartig“, in der Bundesliga spielen zu können. Sie hoffe, sich schnell einzugewöhnen und weiterzuentwickeln.

Diesbezüglich ist Managerin Renate Wolf guter Dinge. Sie hält große Stücke auf den Zugang, der dafür sorgen wird, dass Bayer auch nach den Abgängen von Zoe Sprengers nach Dortmund und Annefleur Bruggeman nach Neckarsulm im Sommer weiter über eine niederländische Note im Kader verfügt. „Fem verfügt über viel Potenzial und passt damit sehr gut in unser Team“, sagt Wolf. Die Verpflichtung der bereits zweiten Kreisläuferin könnte indes ein Vorzeichen dafür sein, dass mindestens eine der bisherigen Spielerinnen für diese Position – Marija Kaludjerovic und Kim Hinkelmann – den Verein noch verlassen.

Bereits länger klar ist, dass die Elfen in der neuen Spielzeit auf die Paraden von Ausnahme-Keeperin Kristina Graovac verzichten müssen, die es zu ihrer Familie zieht. Damit ist aber nicht die serbische Heimat gemeint, sondern der ungarische Erstligist Kisvárdai KC. Dort wird die 30-jährige Torfrau wieder mit ihrer jüngeren Schwester Tamara Radojevic zusammenspielen – wie bereits in Serbien oder der Türkei. Beide sind zudem fester Bestandteil des Kaders der serbischen Nationalmannschaft.

„Wir verstehen die Entscheidung für die Familie und wünschen Kristina alles erdenklich Gute für die Zukunft“, sagt Wolf. Sie macht aber keinen Hehl daraus, dass sie gerne mit ihr verlängert hätte, da Graovac „sportlich und menschlich sehr gut zu uns gepasst hat“. Da sie den Klub frühzeitig informiert hat, läuft die Suche nach mindestens einer Verstärkung für das Tor bereits auf Hochtouren. Das ist auch dringend nötig, wird doch zusätzlich zu diesem Abgang Nela Zuzic wegen ihres Kreuzbandrisses bis in die neue Saison hinein fehlen. Die Managerin ist guter Dinge: „Wir haben uns intensiv auf dem Markt umgeschaut und sind optimistisch, schon bald eine neue Torhüterin präsentieren zu können.“

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