Altes Rathaus in Ratheim Skulpturen und Fotografien geprägt von großer Sinnlichkeit

Hückelhoven · Unter dem Titel „Von außen betrachtet – das Innere schauen“ stellt Karl-Heinz Laufs seine Werke am Wochenende im Alten Rathau in Ratheim aus. Sowohl zwei- als auch dreidimensionale Objekte sind zu sehen.

 Karl-Heinz Laufs zeigt in seiner Ausstellung im Alten Rathaus sowohl zwei- als auch dreidimensionale Objekte.

Karl-Heinz Laufs zeigt in seiner Ausstellung im Alten Rathaus sowohl zwei- als auch dreidimensionale Objekte.

Foto: Willi Spichartz

Skulpturen und Plastiken sind dreidimensional, Fotos zweidimensional. Beide Grundelemente eignen sich zur Kunst und/oder sind Kunst. Schafft man Dreidimensionalität in der Zweidimensionalität, ist das eine besondere Kunststufe. Am kommenden Wochenende kann man sich mit dieser Thematik bei der Ausstellung des Golkrather Künstlers Karl-Heinz Laufs im Alten Rathaus in Ratheim vertraut machen. Die Schau wird gezeigt im Rahmen der Ausstellungsreihe des Hückelhovener Kunstvereins Canthe.

„Von außen betrachtet – das Innere schauen“. Diesen Titel wählte Laufs für seine Ausstellung mit insgesamt 38 Objekten, eine Umschreibung des Verhältnisses der Dimensionen mit 26 Fotoarbeiten und zwölf Plastiken. Und wie es das Wesen zweidimensionaler Objekte ist, hängen die großformatigen Fotos an den Wänden des Kunst-Zentrums Altes Rathaus, die Plastiken stehen in den dreidimensionalen Räumen.

Ausstellungskuratorin und Kunstpädagogin Ingrid Trantenroth-Scholz stellte den Kompositions-Charakter der Fotografien heraus, die bewusst auf Ausschnitte reduziert und sowohl in Form des Dargestellten wie auch in der Farbe von Karl-Heinz Laufs bearbeitet sind.

Die Hinweise auf die Standorte der fotografierten Objekte sind eindeutig: Bauhaus, München-Pinakothek, Biennale Venedig, Kröller-Müller-Museum, Art Düsseldorf und das Museum Brandthorst. Kunstmuseen in Europa sind die Räume, die Karl- Heinz Laufs abgereist hat, die Fotokamera im Anschlag, das Innenleben aufnehmend, bei dem vor allem die Treppen, frei oder an Wände gelehnt, Gelegenheiten zur Dreidimensionalisierung bieten. Architektur für die Kunst als Objekte von Kunst.

„Klarheit und gesammelte Ruhe“ findet Ingrid Trantenroth-Scholz vor allem in den Häuser-Skulpturen aus Holz, Stein und Bronze, teils Holz mit Bronze überzogen. In ihrer geschlossenen Figuration wirken sie wie reduziert auf die kleinste menschliche Behausung – die Haut.

Laufs variiert die Materialien ebenfalls mit Beton, Granit, Styropor und Acryl, als Grundthema zieht sich die Architektur durch die Schau. Prägnante Aussagen dazu sieht die Kuratorin in den kleinen Fotografien, die der Künstler auf Blöcke aufgezogen und auf Stelen platziert hat – sie ziehen die Betrachter in die Innenansicht wie in einen geheimnisvollen Guckkasten.

Ingrid Trantenroth-Scholz macht Laune auf die Ausstellung: „Alle seine Arbeiten, ob Skulpturen oder Fotografien, sind geprägt von einer großen Sinnlichkeit und Klarheit, die uns in Staunen versetzen und uns vielfältigen Raum zur Reflexion ermöglichen.“

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