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Ticket statt Führerschein Idee: Führerschein abgeben für kostenloses ÖPNV-Ticket

Leverkusen · Tausche Führerschein gegen kostenlose Jahreskarte für den ÖPNV: Das hatten sich die Politiker im Ausschuss für Anregungen und Beschwerden vor gut einem Jahr so schön ausgemalt. Die Stadt hatte von ihnen den Auftrag bekommen, „die Umsetzbarkeit und Finanzierungsmöglichkeiten der Ausweitung des Angebotes für kostenfreie Tickets bzw. Gutscheine für den ÖPNV bei unwiederbringlichen Führerscheinrückgaben zu prüfen und die Ergebnisse darzustellen“, fasst die Stadt jetzt nochmal zusammen.

 Lieber Umsteigen auf den Nahverkehr?

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Foto: Shutter/alexkich

Allerdings: So viele Führerscheinrückgeber hat es 2018 und 2019 in der Stadt nicht gegeben. Die Verwaltung nennt diese Daten:

„Die Zahl der freiwilligen Verzichte im Kalenderjahr 2018 beläuft sich auf zehn. Im Jahr 2019 wurde lediglich zweimal freiwillig auf die Fahrerlaubnis verzichtet und ein Gutschein für den ÖPNV über 25 Euro ausgegeben“, heißt es von der Stadt. Und im Fazit: „Bei den vorliegenden Fallzahlen würden sich die Kosten für eine kostenlose Jahreskarte also in einem überschaubaren Rahmen halten. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass sich bei einem höheren Anreiz auch die Bereitschaft erhöhen würde, die Fahrerlaubnis abzugeben.“

Denn ein gewisser Anreiz, auf die Fahrerlaubnis zu verzichten und auf den Bus umzusteigen, scheint da zu sein. Die Stadt jedenfalls berichtete, dass 2019 rund zehn Mal nachgefragt worden sei, „ob im Falle eines Verzichts eine Jahreskarte ausgegeben wird“. Die Anfragen seien sowohl von Privatpersonen als auch von Vereinen und Institutionen, die mit Senioren arbeiten, gestellt worden. „Bei diesen Anfragen kann also nicht davon ausgegangen werden, dass jeweils für Einzelfälle nachgefragt wurde. Vielmehr würden diese Stellen ihrer Klientel die Abgabe der Fahrerlaubnis nahelegen und die Fallzahlen sich somit exponentiell erhöhen, wenn kostenfreie Jahreskarten erhältlich wären“, ordnet die Verwaltung das Ergebnis ein.

Die Stadt fände es auf dem Weg zur Mobilitätswende gut, wenn mehr Menschen freiwillig ihren Führerschein abgeben würden. Ebenso die Verkehrswacht. Die kann aber die Kosten fürs ÖPNV-Ticket nicht übernehmen. Die Stadt hakte bei der Wupsi nach, die das „Aktiv60Ticket“ der Preisstufe 1a im Abo empfiehlt. Die Kosten pro Jahr und Ticket: 543,60 Euro. „Um die Kalkulierbarkeit sicherzustellen, ist zunächst eine Limitierung auf 40 Jahrestickets sinnvoll“, sagt die Stadt. Das wären 21.744 Euro. Die aber stehen im Stadtetat 2020 erstmal nicht zur Verfügung, schließt die Verwaltung an.

(LH)
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