Neue Broschüre für Schulanfänger „Eltern müssen Vertrauen haben“

Leverkusen · Neue „Sicher zur Schule“-Broschüre der Verkehrswacht soll Eltern und Kinder auf den Schulweg vorbereiten. Die Selbstständigkeit der Kinder steht im Vordergrund.

 Tipps für den Schulweg gibt es in der neuen Broschüre „Sicher zur Schule“. Katrin Dahm betreut die Verkehrserziehung im Kindergarten an der Wuppertalstraße.  Foto: Uwe Miserius

Tipps für den Schulweg gibt es in der neuen Broschüre „Sicher zur Schule“. Katrin Dahm betreut die Verkehrserziehung im Kindergarten an der Wuppertalstraße. Foto: Uwe Miserius

Foto: Miserius, Uwe (umi)

„Wir appellieren an die Eltern, ihre Kinder zu Fuß in die Schule gehen zu lassen“, sagt Helmut Ring, Geschäftsführer der Verkehrswacht Leverkusen, im Zuge der Übergabe der „Sicher zur Schule“-Broschüren in der städtischen Kita Wuppertalstraße.

Zum fünften Mal organisiert die Verkehrswacht die Erstellung und Verteilung der 1400 Hefte, die die zukünftigen Schulkinder wie auch deren Eltern auf den Schulweg vorbereiten sollen. „Die Eltern müssen aktiv werden und den Schulweg mit ihren Kindern üben“, sagt Ring. Die Broschüren, in denen zahlreiche Übungen und Tipps stehen, sollen ihnen dabei helfen. „Es ist nicht die Aufgabe der Kindergärten und Schulen, den Kindern den richtigen Umgang im Verkehr beizubringen“, macht Ring deutlich.

Auch Alexander Hofmann, Verkehrssicherheitsbeauftragter der Polizei, weist auf die Wichtigkeit des Themas hin: „Kinder haben eine punktuelle Wahrnehmung und sind sich einiger Gefahren einfach nicht bewusst“.

Hofmann betont auch auf die Wichtigkeit des Schulwegs, den die Kinder eigenständig zurücklegen sollten. „Schulen haben keinen Drive-in-Schalter“, sagt der Polizist.

Ein Thema, das auch Helmut Ring beschäftigt. „Eltern sollten mehr Vertrauen in ihre Kinder haben und sie auf dem Weg in die Selbstständigkeit unterstützen. Sie aus Verunsicherung bis vor die Schule zu fahren, ist kontraproduktiv und gefährdet andere Kinder“, sagt er. Wer Angst um seine Kinder habe, solle eher „Walkingbus“-Gruppen mit anderen Kindern bilden, bei dem sich die Schüler auf dem Weg zur Schule gegenseitig von zu Hause abholen und auch wieder dorthin zurückbringen.

Das unterstützt auch Oberbürgermeister Uwe Richrath, der Mitglied der Verkehrswacht ist und auch auf die Wichtigkeit des Klimaschutzes hinweist: „Wenn wir ehrlich sind, werden wir die Klimaziele wahrscheinlich nicht erreichen und sollten uns daher fragen: Wie gehen wir mit unserer Umwelt um?“

Er zeigt sich außerdem noch tief bewegt von dem Unfall, bei dem vergangenes Jahr ein elfjähriges Mädchen auf dem Weg zur Schule starb. Damit so etwas nicht nochmal passiert, wünscht er sich eine Sensibilisierung für die Gefahren des Straßenverkehrs, die Broschüre leiste einen Beitrag dazu.

Die Aktion der ehrenamtlich arbeitenden Verkehrswacht wurde finanziell von der Unfallkasse NRW, und von der der Bürgerstiftung und der Sparkasse Leverkusen unterstützt, wofür Helmut Ring sehr dankbar ist. „Gerne würden wir noch mehr tun, aber dafür fehlen uns weitere ehrenamtliche Helfer“, sagt er. Außerdem sucht der 69-jährige einen Nachfolger.

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