Schulstart in Düsseldorf Üben, üben, üben – so wird der Schulweg sicher

Düsseldorf · Rund 5700 Erstklässler starten in Düsseldorf jetzt ins Schulleben. Karlsson hat sich auf die Zeit nach dem Kindergarten schon vorbereitet.

 Michaela Tholen hat mit Sohn Karlsson den Schulweg schon einige Male geübt. In der ersten Zeit wird sie ihn noch begleiten.

Michaela Tholen hat mit Sohn Karlsson den Schulweg schon einige Male geübt. In der ersten Zeit wird sie ihn noch begleiten.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Schultüte und Tornister sind gepackt, das Namensschild mit der Eule ist ausgemalt, der erste Schultag steht vor der Tür. Damit alles problemlos klappt, üben Michaela Tholen und Sohn Karlsson den Weg zur St. Rochus Schule.

Weit ist es nicht dorthin, aber auf dem Weg liegen einige Stellen, die der Erstklässler kennen und beachten muss. Bevor er morgen in der 1b, der Eulenklasse startet, hat seine Mutter ihm gezeigt, wo er an der Straße warten und genau schauen muss: „Schwierig ist, dass ihn die Autofahrer an manchen Stellen schlecht sehen“, sagt sie.

Karlsson, der den Weg schon aus der Schulzeit seiner Schwester kennt, die jetzt auf die weiterführende Schule wechselt, geht demnächst nicht alleine: „Ich hole einen Freund ab und ein Nachbarskind geht auch mit“, sagt er. In der ersten Zeit wird ihn seine Mutter begleiten, bis alles gut klappt.

Der sichere Schulweg ist für Eltern ein wichtiges Thema. Erwachsene sind Vorbilder und sollten zur Sicherheit im Straßenverkehr ganz aktiv beitragen: „Achten Sie beim Schulanfang besonders auf die „i-Dötzchen“, empfiehlt Michael Bergmann, Sprecher der Stadt Düsseldorf. Zur Sicherheit auf dem Schulweg gehört ein gutes Training.

Das Amt für Verkehrsmanagement stellt dazu allen Düsseldorfer Grundschulkindern und deren Eltern schon seit 2012 für das gesamte Düsseldorfer Stadtgebiet insgesamt 26 verschiedene Kinderverkehrsstadtpläne zur Verfügung. Damit können sie die Umgebung erforschen und für die eigenen Kinder sichere Wege zu Schule und Freizeiteinrichtungen finden. Nicht immer ist der kürzeste Weg nämlich auch der beste für den Nachwuchs. Manchmal lohnen sich kleine Umwege, weil es dort eine Ampel oder einen Zebrastreifen gibt.

„Wichtig ist es, dass Eltern ihren Kindern das Gefühl von Selbstständigkeit geben“, sagt Andreas Hartnigk, Vorsitzender der Verkehrswacht Düsseldorf. Gemeinsam mit den Eltern den Weg einzuüben, sei der erste Schritt zur späteren Selbständigkeit im Straßenverkehr.

Den Schulweg hin- und zurück gemeinsam in einer Gruppe zu gehen, kann eine weitere gute Möglichkeit sein. „Eltern sollten die Kinder nicht mit dem Sammel-Taxi zur Schule fahren“, sagt er und weist auf die vielen Gefahrensituationen hin, die von Eltern selbst vor den Schulen verursacht werden, sei es durch schnelles Fahren oder rücksichtsloses Parken..

Bis die jungen Erstklässler ihre Wege sicher bewältigen können, ist die Begleitung von Erwachsenen notwendig. „Dazu sollte man sich Zeit nehmen und zeigen, wo Gefahren lauern können“, sagt Andreas Hartnigk. Das Überqueren von Straßen gehört dazu, der richtige Blick in Hauseinfahrten. Auch die E-Scooter als neue Verkehrsteilnehmer spielen jetzt eine Rolle.

Neben dem normalen Weg sollten Eltern das richtige Verhalten bei Hindernissen, wie Baustellen, zugeparkten Gehwegen oder einer ausgefallenen Ampel mit den jungen Schülern besprechen und üben. Und mit Blick auf die dunklere Jahreszeit spielt die richtige Kleidung eine Rolle. Sie sollte hell sein oder reflektieren.

Zur Sicherheit auf dem Schulweg gehört neben dem guten Training auch das vorbildliche Verhalten anderer Teilnehmer im Straßenverkehr. Unterstützung im Nahbereich der Grundschulen gibt es von den aktuell rund 120 Elternlotsen an zwölf Grundschulen im Stadtgebiet. Sie sichern dort an gefährlichen Stellen den Verkehr mit ab.

Bewährt hat sich in der Übungsphase außerdem ein Rollentausch zwischen Eltern und Kindern: „Lassen sie sich von ihrem Kind zur Schule führen“ rät die Verkehrswacht ihn ihren Tipps zum Schulstart. Dabei soll das Kind erklären, was es sieht und was es aufgrund der jeweiligen Situation tun möchte.

Karlsson und seine Mama Michaela haben schon viel über den Schulstart gesprochen. Morgen geht es nun mit dem neuen grünen Dino-Tornister endlich los. Wichtig ist auch, dass sie rechtzeitig losgehen „Hetze führt oft zu Unachtsamkeit. Wenn ihr Kind eine Viertelstunde vor Unterrichtsbeginn an der Schule eintrifft, hatte es für den Weg ausreichend Zeit“, heißt es in einer Empfehlung der  Verkehrswacht

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