Neues Konzept auf dem Prüfstand Gute Noten für Hausmeister neuen Typs

Leverkusen · Teamarbeiter statt Einzelkämpfer – das 2015 eingeführte System hat sich bewährt, sagen Schulen und Verwaltung.

 Comedian Tom Gerhardt verkörperte als Hausmeister Krause den  Hausmeister alten Typs. Doch das Konzept hat sich geändert.

Comedian Tom Gerhardt verkörperte als Hausmeister Krause den Hausmeister alten Typs. Doch das Konzept hat sich geändert.

Foto: ddp/Axel Schmidt

Seit 2015 gibt es einen neu geordneten Hausmeisterservice für die städtischen Schulen, Kitas und Verwaltungsgebäude. Er sieht einen flexibleren Einsatz der Hausmeister vor, die auch nicht mehr zwingend eine Dienstwohnung an der jeweiligen Schule beziehen müssen. Der Hausmeister ist nicht länger Einzelkämpfer, er arbeitet im Team. Und auch das Prinzip einer verpflichtenden Bleibe auf dem Schulgelände ist längst aufgeweicht.

Dazu gibt es nun kritische Stimmen: „Das Hausmeisterkonzept sollte Verbesserungen bringen, die ich nicht erkennen kann. Auffällig ist lediglich, dass Personal eingespart wurde, aber damit auch die Identifikation der Hausmeister mit ,ihrer Schule’ verlorengegangen ist und damit der Blick für die kleinen und leider auch großen Dinge an und um die Schulgebäude.“ So steht es in einer Ratsanfrage der CDU. Die Fraktion will wissen, wie sich das Konzept bewährt hat. Die Antwort der Stadtverwaltung liegt nun vor. Sie fällt positiv aus.

Mit dem Hausmeisterkonzept sei keine Planstelle abgebaut worden. Alle vom Fachbereich Gebäudewirtschaft übernommenen 41 Hausmeister sind weiterhin an ihren Objekten verortet. Eine fehlende Identifikation der Hausmeister mit ihrer Schule könne nicht festgestellt werden. Die Zentralisierung der Hausmeister habe zu einer „Verschlankung der Arbeitsabläufe“ und damit zu einer Reduzierung von Überstunden geführt. Es sei zudem aus den bestehenden Mitarbeitern ein bis zu 18-köpfiges Handwerkerteam aufgebaut worden, das Reparaturen in Eigenregie durchführe. Dadurch seien Fremdaufträge vermieden und Kosten eingespart worden. Die finanziellen Vorteile für die Stadt belaufen sich nach Angaben der Verwaltung auf 520.000 Euro. Weitere 250.000 Euro wären durch die Reduzierung von Überstunden weggefallen.

Dass die Stadt in den vergangenen Jahren nahezu alle städtischen Sporthallen in die eigenverantwortliche Nutzung der Vereine gegeben hat, habe die Arbeit der Hausmeister erleichtert. Sie müssten nun nicht mehr bis in die späten Abendstunden präsent und ansprechbar sein und könnten wieder „ihrer Kernkompetenz nachgehen“.

 Auch seien Dienstwohnungen in Schulen teilweise aufgelöst und den Schulen für Raumerweiterung zur Verfügung gestellt worden. Derzeit gebe es stadtweit nur noch zehn Dienstwohnungan auf einem Schulgelände.

Und was sagen die Schulen selbst? Dort gibt es gute Noten für den Hausmeister neuen Typs. Stefan Thielen, Schulleiter des Lise-Meitner Gymnasiums in Wiesdorf, berichtet von „guten Erfahrungen mit dem System“. Die Hausmeister würden „sich untereinander, auch kurzfristig, absprechen und sicherstellen, dass im Krankheitsfall auch noch am gleichen Tag ein Ersatz gefunden wird“. Dies geschehe alles selbstständig, die Schule müsse gar nicht tätig werden – „ein großer Vorteil“.

Frank Frohnert, Rektor der Gemeinschaftsgrundschule Waldschule in Schlebusch, gibt positive Rückmeldung. Er sei „zufrieden“ mit den ihm zugeteilten Hausmeistern, sagt der Schulleiter. Gleiches berichtet das Werner-Heisenberg-Gymnasium aus Lützenkirchen auf unsere Anfrage. Auch die Elternschaft kann nicht über das neue System klagen. Gero Steinmetz, Vorsitzender der Schulpflegschaft des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums sagt, er erlebe „sehr hilfsbereite und engagierte Hausmeister, die auch sehr kurzfristig tätig werden, egal ob es um das Aufschließen von Gebäuden oder das Aufstellen von Infotafeln geht“.

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