Forschungsprojekt Den Radfahrern in Leverkusen auf der Spur

Leverkusen · Überörtliches Forschungsprojekt stellt Bewegungsdaten bereit, die Leverkusens Planern beim Ausbau des Wegenetzes für Radler helfen könnten.

 Bewegungsdaten des Forschungsprojekts Movebis nutzt Leverkusen für seine Radwegeplanung. Die Balkantrasse ist als viel genutzter Radweg gut erkennbar.

Bewegungsdaten des Forschungsprojekts Movebis nutzt Leverkusen für seine Radwegeplanung. Die Balkantrasse ist als viel genutzter Radweg gut erkennbar.

Foto: Stadt Leverkusen

Wo fahren regelmäßig viele Menschen Rad, wo fließt der Verkehr und wo stockt der Verkehrsfluss? Für den Ausbau der Radinfrastruktur sind Antworten auf solche Fragen wichtig. Das stellt viele Kommunen vor Herausforderungen, weil häufig die Datengrundlage fehlt. Bestenfalls gibt es einige Zählstellen an den Hauptverkehrspunkten. Ein  Forschungsprojekt namens Movebis könnte nun auch den Leverkusener Planern helfen,  Datengrundlagen für die bedürfnisorientierte Planung der Radinfrastruktur zu erhalten. Auf Grundlage ihrer Teilnahme an der Klimaschutz-Kampagne „Stadtradeln“ erhalten mehr als 1400 Kommunen in Deutschland über dieses Projekt Einblick in die Daten ihres lokalen Radverkehrs. Die  Stadt Leverkusen nimmt  seit 2016 regelmäßig an der Kampagne teil und kann auf diese Daten zurückgreifen.

Die digitale Plattform des Forschungsprojektes Movebis ist Mitte Dezember online gegangen und veranschaulicht eine Vielzahl an planerisch relevanten Daten in digitalen Verkehrskarten, berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung. „Die Ergebnisse des Forschungsprojektes Movebis erlauben es, den Radverkehrsplanern erstmals einen Blick auf die räumliche Verteilung und das Verhalten ihrer Radfahrer zu werfen und damit wichtige Erkenntnisse für die weitere Planung zu gewinnen“, heißt es weiter.

Die Fahrradkampagne „Stadtradeln“ mit inzwischen über einer halben Million Teilnehmer lieferte die Datengrundlage für das Forschungsprojekt. Die Fahrradfahrten ließen sich dabei mit einer App aufzeichnen und die Tracks wurden anschließend anonymisiert der TU Dresden zur Auswertung übermittelt. Seit 2018 kamen so insgesamt 3,4 Millionen Streckenaufzeichnungen von mehr als 160.000 App-Nutzern zusammen.

In Leverkusen zeigen die Daten zum Beispiel bei den Radverkehrsmengen auf den Hauptachsen entlang der Dhünn, der Wupper und auf der Balkantrasse eine hohe Auslastung. Andere Straßen, wie zum Beispiel die Rathenaustraße, der Willy-Brandt-Ring oder die Verbindungen am Bürgerbusch, zeigen im Vergleich eine geringe Anzahl von Radlern. „Diese Daten zur Radverkehrsmengen sind wichtige Informationen für die weiteren Radwegeplanungen, den Lückenschluss zu bestehenden Radwegen und die Instandsetzung der vorhandenen Radwege“, schreibt die Stadt.

(bu)
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