Baustellenvisite der Landesbeauftragten in Steinbüchel Bitte: Land muss solchen Vorhaben helfen

Steinbüchel · Claudia Middendorf zeigte sich beeindruckt von dem Plänen des PalliLev. Die Behinderten- und Patientenbeauftragte NRW will wiederkommen. In einem Jahr, wenn das Gebäude in Steinbüchel bezogen ist.

 Leverkusen: Christoph Meyer zu Berstenhorst zeigte Claudia das halbrunde Gebäude, in das im kommenden Jahr die ersten Patienten einziehen sollen.

Leverkusen: Christoph Meyer zu Berstenhorst zeigte Claudia das halbrunde Gebäude, in das im kommenden Jahr die ersten Patienten einziehen sollen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

 Auf der Baustelle des Palliativ- und Hospizzentrums in Steinbüchel (Ecke Bruchhauser/Steinbücheler Straße) gab es am Donnerstag hohen Besuch. Claudia Middendorf, Beauftragte für Behinderte und Patienten des Landes, kam in den Bau, der gegen Jahresende fertig sein soll. Sie zeigte sich beeindruckt ob der Schilderungen von Einrichtungsleiter Christoph Meyer zu Berstenhorst.

In dem leicht futuristisch anmutenden, weil gebogenen Gebäude sollen ab Februar des nächsten Jahres zwölf Gäste Platz haben. Hinzu kommen zwei Zimmer für Angehörige. Diese räumliche Trennung soll es möglich machen, dass das Loslassen leichter fällt, so berichtete Meyer zu Berstenhorst.

Er habe die Erfahrung gemacht, dass rund die Hälfte der Patienten allein sterben. Was sich zunächst traurig anhört, lässt für den 41-Jährigen einen positiven Schluss zu: „Offenbar fällt es vielen Menschen so leichter zu sterben“, sagte er.

Es sind kleine Aufmerksamkeiten wie diese, der hauseigene Koch und ein spa-ähnlicher Baderaum, die bei der Landesbeauftragten für Behinderte und Patienten ein offenkundig gutes Gefühl hervorriefen. Middendorf betonte, ihre erste politische Begegnung sei in einem Kinderhospiz gewesen – einem fröhlichen Ort, wie sie berichtete. Doch die Eindrücke dort seien geblieben. „Mir liegt dieses Thema sehr am Herzen“, bekannte die 51-Jährige.

Vor allem die Patientenversorgung sei ihr wichtig, eine „1:1-Versorgung“. Auch sprach sie die Nachtwachen an. Von denen gibt es laut Meyer zu Berstenhorst für maximal zwölf Gäste zwei. „Sterbebegleitung ist dadurch ganz anders möglich“, betonte er. Insbesondere im Vergleich zu Altenheimen, in denen es oft leider zu wenige Nachtwachen gebe.

Doch auch für das Palliativ- und Hospizzentrum lief und läuft nicht alles glatt. Die Grundstücksfindung stellte sich einst als schwierig heraus. So glücklich es Klaus Müller (mit der HKM-Stiftung Bauherr) mache, jetzt durch das unfertige Gebäude zu laufen, forderte er das Land auf, Grundstücke für einen solchen Zweck anzubieten. Und auch Meyer zu Berstenhorst hatte etwas auf dem Herzen: die Finanzierung. Das Land müsse diesen Vorhaben helfen. „Das muss unterstützt werden“, betonte er.

Middendorf zeigte sich interessiert, hatte sich nach den Nöten, Sorgen und Unzufriedenheiten der Macher erkundigt. Sie wolle in gut einem Jahr wiederkommen, sich das fertige Gebäude noch einmal ansehen. Dann sollte das triste Grau einem behaglichen Blau gewichen sein. Wasser wird das Hauptthema des Hospizes.

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