Medizin in Leverkusen Klinikum warnt: Dringende OPs müssen sein

Leverkusen · Corona schreckt ab - auch von einem OP-Termin, selbst wenn er dringend notwendig ist. Professor Leonard Bastian, Direktor der Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, sieht die Gefahr, dass ernsthafte Erkrankungen nicht rechtzeitig behandelt werden.

 Klinikdirektor Prof. Dr. Leonard Bastian im Gespräch mit einer Patientin

Klinikdirektor Prof. Dr. Leonard Bastian im Gespräch mit einer Patientin

Foto: Klinikum Leverkusen

Hintergrund für diesen Aufruf ist die Geschichte der 74-jährigen Patientin Ingrid D. aus Ludwigshafen.

 Die Patientin litt seit langem unter heftigen Schmerzen in Rücken und Bein mit partiellen Lähmungserscheinungen, berichtet Bastian.  Erste Diagnosen vom Hausarzt und einem Orthopäden lauteten auf Schleimbeutelentzündung. Die starken Schmerzmittel brachten keine Linderung. Später wurde der Verschleiß des Hüftgelenkes festgestellt. In einer Klinik erfolgte dann die endgültige Diagnose: Hüftarthrose – „in ihrem Fall nur mit einer OP zu beheben“, sagt Bastian. „Doch aufgrund der Corona-Pandemie riet man ihr, damit noch zu warten.“

Als die Schmerzen unerträglich wurden und Schlaf über drei Wochen lang ausschließlich in sitzender Position möglch war, versuchte die Patientin heimatnah einen Operationstermin zu bekommen. Ohne Erfolg. Die Frau aus Süddeutschtland nahm daraufhin Kontakt zur  Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Klinikum Leverkusen auf und machte einen Termin. Die Leverkusener Klinik ist eine für Hüft- und Knieprothesen zertifizierte Abteilung. Dieses Zertifikat bestätigt, dass die Vorgaben für die sichere und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung der Patienten beim künstlichen Gelenkersatz im Klinikum Leverkusen erfüllt werden, sagt der Klinikdirektor. „Als EndoProthetikZentrum (EPZ) ist die Klinik,  auf die Behandlung von degenerativen Gelenkerkrankungen spezialisiert.“

Bastian sah bei der 74-Jährigen sofort akuten Handlungsbedarf: „Durch eine Hüftkopfnekrose war der Knorpel am erkrankten Hüftgelenk bereits vollständig abgelöst.“ Die Patientin hat inzwischen eine Hüftprothese erhalten und kann endlich wieder schmerzfrei liegen und gehen. „Die erste Nacht nach der OP war einfach nur wunderbar“, so Ingrid D., „ich bin froh, dass hier im Klinikum Leverkusen Notfälle behandelt werden und nicht alles wegen Corona verschoben wird.“

„Natürlich muss in dieser akuten Phase der Covid-19 Pandemie nicht jeder kleine Eingriff durchgeführt werden“, erklärt Bastian. „Aber bei gravierenden Problemen sollten Patienten unbedingt handeln. Wir in Leverkusen sorgen täglich mit hohem Aufwand dafür, dass an Covid-19 Erkrankte nicht mit anderen Patienten in Kontakt kommen und wir andere Erkrankungen weiter behandeln und operieren können.“

(bu)
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