Basketball, ProA Giants fahren ohne Ergebnisdruck nach Jena

Leverkusen · Die Leverkusener Zweitliga-Basketballer sind klarer Außenseiter bei Science City Jena. Das belegen die jüngsten Ergebnisse gegen die Thüringer. Verschenken will Trainer Hansi Gnad die Punkte aber freilich nicht.

 Haris Hujic steigt hoch, um für die Bayer Giants zu punkten.

Haris Hujic steigt hoch, um für die Bayer Giants zu punkten.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Bayer Giants treten ihre siebte Auswärtsreise dieser ProA-Saison mit großem Schwung an. In letzter Sekunde gewannen die Basketballer ihr Heimspiel gegen die Gladiators Trier mit 99:98 durch einen Korb von Grant Dressler. Das Selbstvertrauen soll der Mannschaft auch am Sonntag (16.30 Uhr) bei Science City Jena helfen. Statistisch spricht allerdings alles gegen die Giants: Sie verloren fünf ihrer sechs bisherigen Auswärtsspiele und haben gegen Jena seit dem Aufstieg in die ProA überhaupt noch nicht gewonnen. „Die Jungs können ohne besonderen Druck aufspielen“, sagt Trainer Hansi Gnad, „aber natürlich sind wir motiviert und haben den Sieg im Visier.“

Nach dem Last-Second-Erfolg ist die Stimmung im Team natürlich prächtig. „Wobei wir auch daraus lernen müssen, da wir es uns gegen Trier selbst eingebrockt hatten, vier Sekunden vor Schluss mit einem Punkt hinten zu liegen“, sagt Gnad. „Aber dass wir dann trotzdem noch gewonnen haben, ist ein mentaler Push.“ So stark sich die Trierer zuletzt präsentiert hatten, Science City Jena stellt ein größeres Kaliber dar. „Sie gehören zu den Anwärtern auf den ersten Platz und haben sich seit Saisonbeginn noch mal verstärkt“, weiß Gnad.

In Kasey Hill schloss sich der wertvollste ProA-Spieler der vergangenen Saison den Jenaern an. Von den Eisbären Bremerhaven wechselte der Aufbauspieler ins polnische Stettin. Von dort ging es zu den Thüringern, für die er bisher 15 Punkte und 7,2 Assists im Schnitt erzielt – beides sind die teaminternen Bestwerte. Ebenfalls neu dabei ist Marcus Tyus, der vom schwedischen Erstligisten Boras Basket kam und fast 40 Prozent seiner Drei-Punkte-Versuche verwertet. „Derzeit sind einfach extrem viele sehr starke Spieler am Markt, weil es in vielen Ligen Probleme aller Art gibt, die häufig auch auf Corona zurückzuführen sind“, sagt Gnad. „Deshalb ist die ProA in dieser Saison unheimlich stark besetzt.“

Gut war Jena auch schon vorher. Zwar sind Demarcus Holland und Dennis Nawrocki derzeit verletzt, doch sieben Spieler des aktuellen Kaders erzielen zehn oder mehr Punkte, zwei sind nah dran. „Diese individuelle Qualität ist dann auch der Grund, warum wir bislang noch nicht gegen Jena gewonnen haben“, sagt Gnad. In der vorigen Saison gingen beide Duelle klar verloren, in dieser waren die Leverkusener am fünften Spieltag lange dran, unterlagen aber 65:72. „Für uns geht es darum, ein gutes Spiel zu machen und einigermaßen das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben“, betont der Coach. „Aber wir haben in Jena überhaupt keinen Ergebnisdruck.“

Der Truppe steht ein langer Tag bevor. Am Sonntagmorgen um 7 Uhr trifft sich die Mannschaft zum Corona-Schnelltest, bevor es auf die etwa fünfstündige Busreise geht. Sheldon Eberhardt und Grant Dressler haben ihre Verletzungen komplett überwunden und sind definitiv dabei. Fehlen werden demnach wohl nur Lennard Winter und Luca Kahl. Letzterer wird nach überstandenem Muskelbündelriss in den kommenden Wochen zurückerwartet. Winter wird nach einer Operation am Fuß langsam wieder herangeführt. „Bei ihm wird es noch etwas länger dauern“, weiß Gnad.

Die Reise am Sonntag ist für die Giants der Auftakt einer intensiven Phase. Am Mittwoch ist in den Rostock Seawolves ein weiterer Topfavorit zu Gast in der Ostermann-Arena (19.30 Uhr), am darauf folgenden Samstag geht es nach Paderborn (19.30 Uhr).

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