Verfall seit 25 Jahren Das Geisterhaus von Opladen

Opladen · An der Ecke Altstadtstraße/Münzstraße steht seit 25 Jahren ein Haus leer und verfällt.

Das Geisterhaus von Opladen
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Foto: Christiane Bours

Im Sonnenschein wirkt das Eckhaus sogar ein wenig farbenfroh. Wer auch immer den rosa-lilafarbenen Kraken inmitten einer Wasserlandschaft gemalt hat, versteht etwas von seinem Handwerk. Für die Anwohner rund um das Haus an der Ecke Altstadtstraße/Münzstraße sind die bunten Kunstwerke allerdings nur ein schwacher Trost. „Das ist doch Mist. Überall werden bezahlbare Wohnungen gesucht, und hier verfällt mitten im Wohngebiet ein Haus“, schimpft Hans Lackmann.

Die Fassade des Erdgeschosses ist inzwischen mit Graffiti und Aufklebern verziert, das Fenster über der Haustüre ist zerbrochen, der Putz löst sich von den Wänden. Auch das Dach mit seinen Gauben sieht ziemlich mitgenommen aus. Auch innen ist der Anblick nicht wesentlich schöner. Die Einrichtung des Ladenlokals erinnert noch an die ursprüngliche Bestimmung des Hauses, dort war früher die Bäckerei Wilms untergebracht. Im Raum nebenan blättert die Tapete von den Wänden, ein rot-weißes Absperrband hängt herunter.

Hans Lackmann ist nicht der einzige, der sich über diesen Anblick ärgert. Ratsherr Friedrich Busch (FDP) hat sich jetzt in einem Schreiben an die Stadt gewandt. „Als ob die Zeit angehalten worden wäre, so kommt es mir vor, wenn ich von außen in das Ladeninnere schaue. Ein Geisterhaus, das auf Erlösung wartet!“ Seit 25 Jahren stehe das Haus leer und gammele vor sich hin. Busch fordert Oberbürgermeister Uwe Richrath auf, Kontakt mit den Eigentümern, einer Erbengemeinschaft, aufzunehmen. Das Haus solle endlich wieder seiner eigentlichen Bestimmung als Wohn- und Geschäftshaus zugeführt werden.

Doch das ist nicht so einfach, heißt es von Seiten der Stadt. Der Leerstand sei bekannt. Aber eine kurzfristige Vermietung sei aufgrund des Gebäudezustands nicht möglich. Im Rahmen der Umsetzung des Stadtteilentwicklungskonzepts Opladen habe die Wirtschaftsförderung Leverkusen und das Stadtteilmanagement 2017 Kontakt zum Eigentümer aufgenommen.

Seither sei man mit dem Eigentümer im Gespräch. Es wurde unter anderem vereinbart, dass Nutzungs- oder auch Kaufinteressenten an ihn weitergeleitet werden dürfen. Dies sei auch schon geschehen, leider ohne Ergebnis. „Mehr Möglichkeiten als die der Kontaktvermittlung von Kaufinteressenten, um diesen unschönen Leerstand zu beheben, bestehen zurzeit für die Stadt Leverkusen nicht“, heißt es in einer Erklärung. Stadt und Wirtschaftsförderung werden auch weiterhin den Kontakt mit dem Eigentümer suchen.

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