Antrag der Grünen Fahrradständer statt Parkplätze

Opladen · Die Grünen haben für den Bauausschuss einen entsprechenden Antrag gestellt. Der Umweltausschuss hat den Vorstoß bereits angelehnt.

 Damit Fahrräder nicht mehr wild in der Fußgängerzone abgestellt werden, sollen in Opladen Fahrradständer errichtet werden, fordern die Grünen.

Damit Fahrräder nicht mehr wild in der Fußgängerzone abgestellt werden, sollen in Opladen Fahrradständer errichtet werden, fordern die Grünen.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Opladen In Opladen sollen an der Kölner Straße öffentliche Pkw-Parkplätze in Fahrrad-Abstellplätze verwandelt werden. Dies hat Grünen-Ratsherr Dirk Danlowski beantragt. Er begibt sich damit in eine üblicherweise hoch emotionale Diskussion. Außer in Opladen sind laut Grüne solche Maßnahmen in weiteren Stadtteilen nötig. Der Bauausschuss berät das Thema am kommenden Montag (28. Januar, 17 Uhr, Rathaus), die Entscheidung fällt im Stadtrat am 18. Februar.

Die Frage ist nun, ob in Opladen-Mitte tatsächlich ein so hoher Parkdruck durch Fahrradfahrer besteht, das Pkw-Stellplätze wegfallen müssen. „Ja“, sagt Danlowski und nennt diese Stelle: in Höhe Netto-Markt/Sparda-Bank werde es öfter eng, wenn Fahrräder auf dem Bürgersteig abgestellt würden. Dies gelte ebenso für die Kölner Straße/Uhlandstraße an der Apotheke. Die Zweiräder machten diese Gehwegstücke teils so eng, dass Familien mit Kinderwagen oder Rollatoren-Nutzer beim Durchgehen Schwierigkeiten bekämen. Wir haben nachgemessen: Die Gehwegbreite liegt bei 2,30 Meter (Netto) beziehungsweise 2,40 Meter (Apotheke) – jeweils zwischen Laternenmast und Hauswand, der übrige Bereich ist breiter.

In der Praxis will Fahrradfan Danlowski das: Auf heutigen Pkw-Parkplätzen werden „Kieler Bügel“ (Rad-Anlehnständer) montiert, damit kein Falschparker die neuen Radstellplatz nutzen kann. Der Wegfall einzelner Pkw-Plätze sei an der Kölner Straße möglich, ohne dass es an anderer Stelle zu erhöhtem Parkdruck durch die Autofahrer komme, sagt Danlowski.

Für Nutzer von Fahrrädern werde es aber durch diesen Parkservice attraktiver, mehr mit dem Zweirad zum Einkaufen in die Stadt zu fahren – eins der Hauptziele der „Verkehrswende“. Danlowski formuliert es im Antrag so: „Die notwendige Neuorientierung in der Verkehrspolitik macht es erforderlich, dass Verkehrsräume zugunsten des Fahrrads neu verteilt werden – dies gilt gerade auch für Parkflächen.“

Die städtischen Verkehrsexperten beurteilen das differenzierter. Schon heute gebe es in Stadtzentren wie Opladen einen starken Parkdruck. Die Stadtspitze empfiehlt deshalb, auf die weitere Verknappung des Parkraums zu verzichten. Im Falle der Kölner Straße gefällt den Stadtverwaltern der Grünen-Vorschlag auch aus Sicherheitsgründen nicht.

Eine Parktasche an dieser Hauptverkehrsstraße ist laut Stadt in der Regel 2,30 Meter breit (Beim Nachmessen durch unsere Redaktion ergab sich nur eine Breite von zwei Metern). Ein Fahrrad hat etwa eine Länge von zwei Metern. Werde das Rad nicht ordnungsgemäß abgestellt, könne es in die Fahrbahn ragen und damit zum Risiko für den fließenden Verkehr werden, meinen die Stadtexperten und fordern eine „Einzelfallprüfung“ für Radparkplätze.

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